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Wandern im Ahrtal

Das Ahrtal liegt nur etwa 45 Autominuten von Köln entfernt und bietet das ganze Jahr über jede Menge Wandermöglichkeiten. Insbesondere die farbenfrohen Weinberge im Herbst sind einen Tagesausflug wert. Wer zudem noch gerne Wein mag, genießt anschließend ein Gläschen auf den zahlreichen Weinfesten im Ahrtal.

Mayschoß, Saffenburg

Blick von der Saffenburg in Mayschoß

1. Wandertipp (Altenahr – Teufelsloch – Steinerberghaus – Teufelsley), ca. 13 km

Teufelsloch, Altenahr

Teufelsloch

Die Wanderung führt vom Ortskern in Altenahr (kostenlose Parkmöglichkeiten an der Feuerwache hinter dem Straßentunnel) zuerst steil bergan. Vor dem ersten Zwischenziel, dem „Teufelsloch“ erlauben wir uns eine kleine Verschnauf- und Fotopause am „Schwarzen Kreuz“. Nach ca. 25 Minuten erreichen wir nun das Teufelsloch. Ein Durchstieg empfiehlt sich, um den Blick auf der anderen Seite ins Tal zu genießen. Beim Aufstieg nicht die zahlreichen, in Baumstämmen eingearbeiten, „Fratzen“ übersehen.

Steinerberghaus, Altenahr

Steinerberghaus

Nachdem das erste Zwischenziel erreicht ist, geht es weiter hinauf zum Steinerberghaus, unserer Einkehrstation. Von der Terrasse bietet sich ein unvergleichlicher Blick über die angrenzenden Täler. Nach einer kleinen Stärkung geht es fröhlich bergab und wieder bergauf Richtung Schrock (Schutzhütte für erneute Rast) und dem Gipfelkreuz der Teufelsley. Von dort genießt man einen herrlichen 360° Blick über das Ahrtal und die Ahrschleife. Zum Aufstieg empfehlen sich festes Schuhwerk und ein wenig Kletterfähigkeiten. Auch ohne Sicherung kann man aber mit ein wenig Geschick und Vorsicht den Gipfel erreichen. Die Aussicht entschädigt für alle Strapazen der Wanderung.

Gipfelkreuz, Teufelsley, Altenahr

Teufelsley

Von dort geht es nun fast nur noch bergab Richtung Ausgangspunkt. Einige Wiesen und Waldstücke ergänzen diese sehr abwechslungsreiche und mit tollen Ausblicken gesegnete Rundwanderung. Man sollte jedoch 6-7 Stunden Zeit einplanen.

Wer auf dem Rückweg noch Zeit und Lust hat, sollte einen Abstecher zur Sommerrodelbahn in der Näche von Altenahr machen. Die Abfahrt garantiert 2 Minuten pures Vergnügen!

Tourendownload als GPX-Track (z.B. für Smartphone-App „Outdooractive“ oder nutzbar auf GPSies).

2. Wandertipp (Dernau – Altenahr), ca. 12 km

Mayschoß, Ahrtal

Steile Weinberge vor Mayschoß

Etwas touristischer als die erste Wanderung ist der Weg von Dernau bis Altenahr auf dem Rotweinwanderweg. Insbesondere im Herbst ist dieser sehr überlaufen, entschädigt wird man aber durch die vielen kleinen Weinstände am Wegesrand und die tolle herbstliche Farbenpracht der Weinberge. Am besten parkt man das Auto in Altenahr und fährt mit der Bahn (ca. 10 Minuten) die kurze Strecke bis Dernau – unserem Startpunkt.

Rech, Ahrtal

Blick auf Mayschoß

Dort beginnt der schönste Abschnitt des insgesamt wesentlich längeren Rotweinwanderweges. Steil bergan geht es in die Weinberge und dann Richtung Rech. Dort angekommen macht der Weg oberhalb des Ortes eine 180° Wende Richtung Mayschoß – vorbei an der Saffenburg und weiter Richtung Altenahr. Einkehr machen wir im Michaelishof am Ortsende von Mayschoß (vorher informieren, ob die Terrasse geöffnet hat!).

Auf dem letzten Teil zwischen Mayschoß und Altenahr kann man einen lohnenden Abstecher zum Aussichtspunkt „Ümerich“ machen und den Blick zurück ins Tal genießen. Kurz vor dem Abstieg nach Altenahr bietet sich die Gelegenheit, Burg Are zu besuchen. Die Ruine ragt über die Stadt und bietet einen tollen Ausblick auf das Gebiet der ersten Wanderung. Nun folgen noch ca. 10 Minuten weiterer Abstieg in den Ortskern und damit die Rückkehr zu unserem Startpunkt.

Tourendownload als GPX-Track (z.B. für Smartphone-App „Outdooractive“ oder nutzbar auf GPSies).

Benvenuti a Riomaggiore – Eine Liebe auf den zweiten Blick

Wenn ich von Italien träumte, dann träumte ich von bunten Häusern, die  an steilen Felsen über dem tosenden Meer kleben und in der untergehenden Sonne leuchten. Ich träumte von engen Gassen, über denen nasse Wäsche und alte Fischernetze hängen, von kleinen Häfen, netten Menschen und dem ewigen Sommer. Kurz: Ich träumte von den Cinque Terre, jenen fünf Dörfern im norditalienischen Ligurien, die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören – meinem Inbegriff von Italien!
Entsprechend groß waren meine Vorfreude und meine Erwartungen als wir im Juni 2014 auf unsere Rundreise durch Norditalien und Südfrankreich auch drei Tage Station in Riomaggiore, einem der fünf berühmten Cinque-Terre-Dörfer machten.

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Wir flogen von Köln nach Nizza, das uns mit viel Sonne und Temperaturen empfing, von denen wir noch ein paar Sunden zuvor im frühsommerlichen Deutschland nicht zu träumen gewagt hätten.

Zwei Stunden, die wir in der Schlange vorm Mietwagen-Counter verbrachte hatten, später fuhren wir dann endlich mit unserem kleinen Cabrio entlang der südfranzösischen Küste in Richtung Cinque Terre, meinem italienischen Sehnsuchtsziel.

Die Fahrt auf der Küstenstraße direkt am Meer war traumhaft, dauerte  jedoch sehr viel länger als wir dachten. Und so kamen wir erst abends in Riomaggiore an. Elisabeth, die nette Vermieterin unseres Bed & Breakfast „Sol Levante“, hatte ich von unterwegs angerufen. Sie wollte uns um 20.30 Uhr am Ortseingang abholen.

Riomaggiore ist wie die anderen Orte der Cinque Terre autofrei. Daher müssen Touristen auf einem großen Parkplatz außerhalb des Dorfes parken, dessen Zufahrten mit einer Schranke abgesperrt sind. Einige Einheimische haben einen Schlüssel für diese Schranke und dürfen mit dem Auto bis zu ihren Häusern fahren. So auch Elisabeth, die uns einen Parkplatz unweit ihres Bed & Breakfast reserviert hatte, damit wir nicht mit Sack und Pack vom „Touristen-Parkplatz“ durch halb Riomaggiore laufen mussten.

Soweit die Theorie… Die Praxis sah leider anders aus. Als wir einige Minuten nach der vereinbarten Zeit auf dem Parkplatz ankamen, war von Elisabeth keine Spur.

Und auch sonst war hier nichts so, wie ich es mir vorgestellt hatte… Riomaggiore empfing uns mit einem fast menschenleeren Parkplatz außerdelb des Ortes, den man im Halbdunkel nur erahnen konnte. Statt des erhofften ewigen Sommers war es kühl und windig, statt bunter Häuschen sahen wir nur eine Schranke und ein häßliches graues Parkhaus aus den 80er Jahren. Benvenuti a Riomaggiore! Das sollte mein Inbegriff von Italien sein??

Als unsere Vermieterin auch nach einer Viertelstunde noch nicht aufgetaucht war, rief ich sie auf dem Handy an. Sie war leider momentan nicht erreichbar, wie eine nette  Stimme auf italienisch mir mitteilte. Wir warteten weiter… Und riefen sie noch einmal an. Immer und immer wieder.

Mittlerweile war es fast viertel nach Neun und es war stockdunkel, als mein Mann beschloss, zu Fuß unser Bed & Breakfast und unsere verschollene Vermieterin zu suchen.
Ich sollte im Auto auf ihn warten, falls sie doch noch hier auftauchen würde. Ich blieb also alleine auf dem einsamen, dunklen Parkplatz und wählte alle paar Minuten Elisabeths Nummer – erfolglos. Dann rief mein Mann an!
Er hatte unser Bed & Breakfast gefunden, konnte allerdings nicht klingeln, da die Klingel kaputt und eingerostet war. Da Klingeln also ausfiel, versuchte ich es noch einmal auf Elisabeths Handy. Diesmal mit Erfolg. Ich erklärte ihr auf englisch, dass mein Mann vor ihrem Haus steht, sie antwortete mir auf englisch-italienisch, dass sie in den letzten Stunden leider keinen Handy-Empfang hatte, was aufgrund der Berge in Riomaggiore wohl öfters mal passierte und dass sie sich gleich mit meinem Mann auf den Weg zum Parkplatz machen würde. Und tatsächlich: Nach einigen Minuten tauchten die beiden in der Dunkelheit auf.

Elisabeth, die übrigens überaus nett und reizend war, öffnete die Schranke und wir quetschten uns zu dritt in unser kleines Cabrio und fuhren zu dem Parkplatz, den sie für uns reserviert hatte. Erkenntnis: „In der Nähe“ scheint in Italien ein dehnbarer Begriff zu sein. Wir mussten unser Gepäck noch gefühlte zwei Kilometer von einer Ebene des Ortes zur anderen schleppen, denn der Aufzug, der diese beiden Ortsteile miteinander verbindet, war leider – genau wie Elisabeths Klingel – kaputt. Mittlerweile waren wir nicht nur total genervt, sondern ich stand kurz davor, mich auf die Straße zu setzen und zu heulen. So groß war die Enttäuschung, dass wir hier statt Bella Italia das reinste Chaos erlebten.

Von Liebe auf den ersten Blick zwischen Riomaggiore und mir kann also absolut keine Rede sein.
Dass eine Liebe auf den zweiten Blick aber mindestens genauso schön sein kann, sollte ich wenige Minuten nach meinem Beinahe-Nervenzusammenbruch auf der Straße erfahren.
Nachdem wir unsere Koffer die unzähligen Stufen zu Elisabeths Bed & Breakfast hochgeschleppt hatten, standen wir endlich vor unserer Zimmertür. Wir schlossen auf und was uns dann erwartete, war so kitschig-romantisch, dass unsere Müdigkeit und die letzten nervigen Stunden mit einem Schlag vergessen waren.

DSC02520DSC02524Wir standen in einem hübschen kleinen Zimmer mit einem winzigen Balkon, der eine wundervolle Aussicht auf das mondbeleuchtete Meer, die Berge und auf Riomaggiore bot, das sich uns endlich so zeigte, wie ich es mir erträumt hatte: als ein perfektes Stück Italien, in das ich mich zwar nicht auf den ersten Blick, aber trotzdem unsterblich verliebt habe.

Kaffeeklatsch auf Sylt – Die besten Adressen

Die einen schwärmen für eine gute Flasche Wein, die anderen für ein zartes Steak, eine ungewöhnliche Sushi-Kreation oder ein tolles Mehrgänge-Menü. Alles schön und gut.

Aber, mal ganz ehrlich: Was gibt es besseres als ein noch warmes Stück Kuchen frisch aus dem Ofen? Nicht viel – zumindest nicht für meinen Mann und mich, denn wir lieben Kuchen!! Egal, wo auf der Welt wir sind: Kuchen muss sein. Zu jeder Zeit, an jedem Ort und am besten täglich. Wir aßen Lime Pie in Key West, dem südlichsten Zipfel der USA, wir aßen Schokokuchen auf einer fast unbewohnten Insel vor Stockholm und wir aßen natürlich auch schon jede Menge Himbeer-, Käse- und Apfelkuchen auf unserer Lieblingsinsel. Hier kommt unsere Top 3 der besten Kaffeeklatsch-Adressen auf Sylt:

1. „Sansibar“ in Rantum

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Gebrannter Erdbeerkuchen und frischer Minz-Eistee

Kuchen: Der Apfelkuchen in der Sansibar ist der beste auf der ganzen Insel. Sagt mein Mann. Und der muss es wissen, denn er ist ein wahrer Apfelkuchen-Experte und ein überaus kritischer noch dazu. Aber auch die anderen hausgemachten Kuchen in der Sansibar sind ein wahrer Traum! Allen voran der gebrannte Erdbeerkuchen, der auf den ersten Blick aussieht wie ein Tiramisu: Zuunterst die Erdbeeren, darauf eine Schicht lockerer Teig und als Krönung eine Kruste aus karamellisierter Vanillecreme obendrauf!

Ambiente & Preise: Mitten in den Rantumer Dünen, draußen im Strandkorb oder drinnen in der urigen Holzhütte, in der es abends kein elektrisches Licht, sondern nur Kerzenlicht gibt. Ein schönerer Platz für einen gemütlichen Kaffeeklatsch lässt sich schwer finden. Zudem sind die Sansibar-Servicekräfte wahnsinnig nett und zuvorkommen!

Natürlich kostet ein Stück Kuchen in der Sansibar mehr als beim Bäcker um die Ecke, aber er ist jeden Cent wert. Denn er ist nicht nur wahnsinnig lecker, sondern die Stücke sind so groß, dass sogar wahre Kuchen-Fans wie wir Schwierigkeiten haben, sie aufzuessen. Für ein Stück Kuchen mit Sahne zahlt man hier 4,50 Euro, ein Milchkaffee kostet 4 Euro und eine Tasse heiße Schokolade 3,30 Euro.

Adresse: Hörnumer Straße 80, 25980 Sylt / Ortsteil Rantum

2. „Kleine Teestube“ in Keitum

DSC04033_1Kuchen: Ein weiterer Lieblings-Kaffeeklatsch-Ort auf Sylt ist die „Kleine Teestube“ in Keitum. Hier gibt es eine riesige Auswahl an hausgemachten Kuchen und Torten – auch zum Mitnehmen.
Besonders zu empfehlen ist die Himbeer-Sahne-Torte, die aber meist schon mittags ausverkauft ist. Früh kommen lohnt sich also. Die Meinung meines Apfelkuchen-Experten: Fast genau so lecker wie in der Sansibar, allerdings waren ihm persönlich zu viele Mandeln auf dem Kuchen, deshalb nur Platz 2 seines Bester-Apfelkuchen-auf-Sylt-Rankings.

Ambiente & Preise: Die Teestube befindet sich in einem alten reetgedeckten Kapitänshaus mitten in Keitum, den für mich schönsten Ort der Insel. Drinnen geht es friesisch-gemütlich zu. Allerdings sitzt man hier ein wenig beengt, daher ist unser Lieblingsplatz  draußen im großen Strandkorb-Garten, der bis in den späten Herbst geöffnet hat.

Das besondere an der Teestube ist, wie der Name schon verrät, dass es hier Unmengen verschiedener Tees gibt – vom klassischen Friesentee bis zum exotischen Shangri-La-Tee aus Nepal.
Die Preise sind Sylt-typisch und der Service sehr freundlich und aufmerksam.

Adresse: Westerhörn 2, 25980 Sylt / Ortsteil Keitum

 

3. „Kupferkanne“ in Kampen

Kuchen: Auch in der Kupferkanne gibt es sehr leckeren hausgemachten Kuchen. Mein Favorit: Aprikose, der meines Mannes: überraschenderweise Apfelkuchen. Dieser kommt, wie alle anderen Kuchen, frisch vom Blech. Wer es etwas gesünder mag: Hier gibt es auch Vollkornkuchen. Genauso groß wie die Kuchenauswahl ist auch die Auswahl der Kaffeesorten aus der hauseigenen Rösterei. Bohnen aus Haiti, Papua Neuguinea, Sulawesi oder ganz klassisch aus Kolumbien – Kaffeefans kommen hier voll auf ihre Kosten.

DSC04391_1Ambiente & Preise: Was die Kupferkanne für uns zu einem der schönsten Kaffeeklatsch-Orte auf Sylt macht, ist allerdings nicht nur der Kuchen, sondern das wirklich außergwöhnliche Ambiente: Drinnen ein ehemaliger Bunker mit kuscheligen Sitzecken und einem Labyrinth aus verwinkelten Gängen, die oftmals so eng und niedrig sind, dass man beim Gehen den Kopf einziehen muss. Und draußen der wohl schönste Kaffee-Garten der ganzen Nordseeküste: direkt am Watt, mitten im Naturschutzgebiet und mit 28.000 Quadratmetern so riesig, dass sich schon mancher Gast darin verlaufen hat. Was den Garten so besonders macht: Die Bäume stehen hier Kopf. Nachdem Orkan „Anatol“ im Winter 1999 im Garten der Kupferkanne rund 600 Bäume entwurzelt hat, hat der Besitzer die zehn größten und schönsten Bäume mit den Wurzeln nach oben wieder eingepflanzt. Ein schöner Blickfang, aber auch eine Erinnerung an die verheerende Naturkatastrophe von 1999.

Der Kuchen kostet 3,90 Euro, die Portion Sahne ist mit 1,30 Euro etwas überteuert. Eine Schale Milchkaffee (sehr groß!) bekommt man für 4,50 Euro, einen Kakao für 3,90 Euro.

Leider ist es im Sommer meist so voll, dass man lange auf einen Platz warten muss und die Bedienungen teilweise etwas überfordert wirken.

Adresse: Stapelhooger Wai, 25999 Sylt / Ortsteil Kampen

Noch mehr gute Gründe für Sylt

Sylt ist immer eine Reise wert! Denn die Insel ist so vielfältig, dass hier jeder genau das findet, was er sucht.
Wen mein Artikel „5 gute Gründe nach Sylt zu fahren“ noch nicht überzeugt hat, sich direkt ins Auto zu setzen und nach Sylt zu fahren, für den kommen hier weitere gute Gründe, warum man dies unbedingt und auf der Stelle tun sollte!

Nordsee-Luft macht müde: Übernachten auf der Insel

Dass Sylt nicht immer teuer sein muss, beweist die Fülle an unterschiedlichsten Übernachtungsmöglichkeiten – für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Neben reetgedeckten Luxus-Unterkünften und 5 Sterne-Hotels mit Riesen-SPAs gibt es auf der knapp 100 Quadratkilometer großen Insel nicht nur zahlreiche erschwingliche Ferienwohnungen, sondern auch einen Campingplatz mitten in den Dünen und Deutschlands nördlichste Jugendherberge, in der man bereits für 21€ übernachten kann.
Meine Lieblings-Ferienwohnung-Vermietungen: Appartement-Service Rudloff und Appartement-Vermietung Bals. Beide haben eine große Auswahl an schönen Wohnungen und oftmals – gerade in der Nebensaison – recht günstige Last-Minute-Angebote. Noch ziemlich neu auf der Insel und gerade erst von uns entdeckt: die Vermietungsagentur Rödel, die sehr empfehlenswerte, moderne Appartements in jeder Größe anbietet. Auch immer gut: www.sylt-travel.de. Hier findet Ihr 5152 Sylter Appartements und Ferienhäuser. Wer lieber ins Hotel mag: Auf den Seiten des Tourismus-Service gibt es eine Übersicht über alle Insel-Hotels.

DSC07102Von Milchreis bis Muscheln: Gastronomie auf Sylt

Auf Sylt macht essen Spaß! Und das nicht nur, weil die Nordseeluft wahnsinnig hungrig macht, sondern weil man hier auf kleinstem Raum die höchste Sterne-Dichte Deutschlands findet: 7 Sylter Köche schmücken sich mit insgesamt 10 Sternen.
Wer es etwas günstiger und weniger exklusiv mag, der geht auf Sylt „goschen“, was so viel bedeutet wie: Beim Sylter Fisch-König Gosch ein Fischbrötchen (oder wie ich eine Rote Grütze) essen gehen. Gosch-Läden gibt es mittlerweile in fast jedem Inselort. Ganz neu und mit Blick aufs Meer in Wenningstedt und ganz gemütlich in der alten Fischhalle in List. Hier ist es immer zu voll, zu warm und viel zu laut – aber genau deshalb ein absolutes Muss für jeden Sylt-Besucher, denn die Fischhale ist Kult!
Ein weiteres Highlight auf Sylt  sind die vielen Teestuben, in denen es den leckersten Tee und die größten Kuchenstücke gibt. Mein Tipp: Die „Kleine Teestube“ in Keitum. Mit etwas Glück bekommt man einen Platz im Garten oder im Strandkorb und noch ein Stück des großartigen Himbeer-Kuchens, der meist schon mittags ausverkauft ist.
Pizza-Fans sei die „Osteria“ direkt am Westerländer Campingplatz empfohlen. Nirgends ist die Pizza so lecker (und riesig) und das Personal so nett wie hier! Unbedingt reservieren, denn die „Osteria“ ist längst kein Geheimtipp mehr.

Abwechslungsreich: Die 12 Inselorte

Unterschiedlicher könnten sie nicht sein, die 12 Inselorte. Da gibt es das sehr städtische Westerland mit Fußgängerzone,  Kino, 70er-Jahre-Hochhäusern, einem großen Gastronomie-Angebot und sogar einem Nachtclub, der nicht bei jedem Insulaner für Begeisterung sorgt.
Auf der anderen Seite der Insel geht es beschaulicher zu: Archsum, Morsum, Braderup… Die wenigsten kennen diese kleinen Örtchen, in denen es teilweise nur ein paar hundert Einwohner gibt. Hier ist es ruhig, grün und gemütlich. Ideal für alle, die auf der Suche nach der wahren Insel-Idylle sind.
Ganz anders geht es in Kampen, dem wohl teuersten Dorf Deutschlands zu. Hier gibt es die größten Autos, die luxuriösesten Boutiquen und die teuersten Häuser, aber auch das  Rote Kliff, wo der Sonnenuntergang so schön ist, wie sonst nirgendwo. Familien zieht es nach Wenningstedt, wo es sich – für Sylter-Verhältnisse – noch einigermaßen günstig Urlaub machen lässt. Der nördlichste Ort List war immer ein wenig das häßliche Entlein der Insel. In den letzten Jahren hat sich das Bild des Ortes aber gewandelt: Neue Hotels – allen voran das Arosa Spa – kleine Geschäfte entlang der Hauptstraße und am Hafen sowie neue Restaurants und Cafés wie die Sylter Eismanufaktur sorgen dafür, dass sich wieder mehr Urlauber und Einheimische auf den Weg in den Insel-Norden machen.

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Rotes Kliff in Kampen

Natur pur: Von Schafen und Wanderdünen

Sylt macht auch Naturliebhaber mehr als glücklich. Sie finden hier die einzigen Wanderdünen Deutschlands, 180.000 Jahre alte Kliffs, die nicht nur das Herz von Geologen höher schlagen lassen und eine völlig unbewohnte Halbinsel im Norden der Insel – den Ellenbogen. Außerdem gibt es auf der Insel ausgedehnte Heidelandschaften, Salzwiesen, kleine Wäldchen und nicht zu vergessen das Rantum Becken, einen künstlich angelegten Süßwassersee, der im Zweiten Weltkrieg als Landefläche für Wasserflugzeuge angelegt wurde. Heute befindet sich hier ein riesiges Vogelschutzgebiet. Tipp: Einmal mit dem Rad drumherum fahren – und keine Angst vor den freilaufenden Schafen haben!

Sylt: Die Kinder-Insel

Sylt ist ein wahres Paradies für KInder. Nicht nur, weil es hier einen riesigen Sandkasten mit Meerblick und viel Natur gibt, sondern weil die Angebote für die kleinen Insel-Besucher denen für die großen Insel-Besucher in nichts nach stehen. Auf einer Wiese zwischen Westerland und Wenningstedt gastiert seit vielen Jahren in den Sommerwochen der Insel-Circus. Unter Anleitung werden hier Kunststücke einstudiert und eine Circus-Vorführung auf die Beine gestellt.
Für Kinder ab vier finden mehrmals in der Woche Piratenfahrten ab List statt – mit spannenden Geschichten, Mutproben und Schatzsuche. Wer es etwas ruhiger mag, der macht einen Schiffsausflug ins UNESCO-Weltkulturerbe Wattenmeer und trifft dort mit etwas Glück auf Seehunde und Kegelrobben.
Und auch an den für Sylt unvermeidbaren Regentagen wird es nicht langweilig: In Westerland wartet das Sylt-Aquarium mir Haien und Rochen und in List das Erlebniszentrum Naturgewalten mit spannenden Infos und Mitmach-Experimenten rund ums (Watten-)Meer.

5 gute Gründe nach Sylt zu fahren

“Sylt? Das ist doch viel zu teuer und außerdem total versnobt! Und kalt und langweilig ist es dort auch!”
Wie oft ich das schon gehört habe, wenn ich von meinem Lieblings-Reiseziel erzählt habe… Und einiges davon stimmt sogar! Denn natürlich gibt es günstigere Reiseziele und ich gebe auch gerne zu, dass eine durchschnittliche August-Temperatur von 20° für Sonnen-Fans nicht gerade verlockend klingt.
Aber: Es gibt 1000 Gründe, die Sylt zum perfekten Reiseziel für die ganze Familie machen. Hier kommen fünf davon:

Der größte Sandkasten Deutschlands

Der beste Grund, nach Sylt zu kommen, ist natürlich der über 40 Kilometer lange feine Sandstrand, der in verschiedene Abschnitte unterteilt ist. Hier findet jeder sein Plätzchen: Muschelsucher, Reiter, Hundebesitzer, FKK-Fans, Familien mit kleinen Kindern, Ruhesuchende, Promi-Spotter, Surfer…. Und  immer gut bewacht von einem der 50 Sylter Rettungsschwimmer.

Sylt, Ellenbogen

Besonders schön: An fast jedem Abschnitt gibt es ein Strandrestaurant, in dem man tagsüber den typischen Sylter Milchreis und am Abend einen Cocktail mit Meerblick genießen kann. Meine Favoriten: Das Grand Plage in Kampen und die legendäre Sansibar in Rantum, wo es den besten frischen Pfefferminztee und den leckersten Erdbeerkuchen der Welt gibt.

Für jeden etwas: Sylt ist Vielfalt

99 Quadratkilometer Vielfalt – Auf Sylt findet jeder das, was er sucht: Trubel in der Hauptsaison oder Ruhe im Herbst und Winter. Promis und Prosecco auf der berühmten Whiskeymeile in Kampen oder Einsamkeit am Lister Ellenbogen, wo man vielen Schafen und wenigen Menschen begegnet. Sterne-Küche in Gourmet-Restaurants oder Döner und Burger in Westerland. Natur pur am Morsumer Kliff oder Shopping-Wahn in den Keitumer Luxus-Boutiquen. Camping-Zelt in den Dünen oder Kingsize-Bett im Fünf-Sterne-Hotel.

Viele Wege führen nach Sylt

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Ein 11 Kilometer langer Damm, über den die Autozüge donnern, ein Flughafen mitten in den Dünen und eine Fähre, die im dänischen Römö startet – Viele Wege führen nach Sylt. Mein Lieblingsweg ist der Autozug, denn sobald dieser sich in Bewegung setzt und aus den Lautsprechern  „Moin Moin und herzlich willkommen auf dem Sylt-Shuttle“ ertönt, beginnt für mich der Urlaub. Von der Verladestation in Niebüll bis zum Bahnhof Westerland beträgt die Fahrzeit 35 Minuten, für die Hin- und Rückfahrt zahlt man 90€. Etwas günstiger wird es, wenn man dienstags, mittwochs oder donnerstags an- und abreist. Dann zahlt man 77€. Wer keine Lust auf lange Autofahrten hat, der kann ganz bequem von vielen deutschen Flughäfen nach Westerland fliegen und mitten in den Dünen auf einem der wohl kleinsten Flughäfen Deutschlands landen – Meerblick beim Landeanflug inklusive.

Sport & Wellness

Neben mehreren Golfplätzen und dem wohl größten (und kältesten) Freibad Deutschlands, der Nordsee, ist sportlich jede Menge los auf Sylt: 200 Kilometer Radwege (gemütliche gelbe Hollandräder kann man sich bei einer der zahlreichen Fahrradvermietungen leihen),einer der größten deutschen Nordic Walking-Parks mit 220 Kilometer Wegen und natürlich beste Bedingungen für Surfer und Kiter. Wer es etwas ruhiger mag, dem seien die Sylter Strandsaunen mit Meerblick und natürlich das Westerländer „Syltness Center“ empfohlen – ein Paradies für Wellness-Fans mitten in den Dünen.

DSC09971Kultur & Veranstaltungen

Nicht nur sportlich ist auf der Insel immer was los, auch Kultur-Fans kommen hier das ganze Jahr über auf ihre Kosten: Das Sylter Meerkabarett bietet in den Sommermonaten ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen, Theateraufführungen und Ausstellungen. Weitere Veranstaltungs-Highlights: Das jährliche Poloturnier in Keitum, Kirchen- und Kurpromenaden-Konzerte, Watt- und Dorfführungen, der Windsurf World-Cup, das Neujahrsbaden, bei dem sich hunderte Menschen todesmutig in die eiskalten Fluten stürzen und und und…  Alle Veranstaltungen auf einen Blick findet man online beim Sylt-Tourismus.    

Todeangst über der Mosel – Calmont Klettersteig

Der Calmont ist einer der steilsten Weinberge Europas. Die Neigungen schwanken zwischen 55 und 77 Grad. Im Jahre 2002 wurde durch den Calmont ein Klettersteig eröffnet, der mit Leitern, Handläufen und Eisenstufen die schier unüberwindbare Felswand durchläuft.

DSC09649Wir starten unsere ca. 6,5 Kilometer lange Wanderung in Eller. Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend in der Moselweinstraße. Von dort sind es nur wenige Meter zum Einstieg in den Klettersteig, der uns Richtung Bremm führt. Kurz hinter der Eisenbahnbrücke auf der rechten Seite sehen wir das Schild, das uns auf die Gefahren dieses Wanderweges hinweist. Festes Schuhwerk und ausreichend Proviant sind tatsächlich Pflicht. Eine Kletterausrüstung ist nicht nötig, nur Schwindelfreiheit und gute Kondition sollten vorhanden sein. Es empfiehlt sich, die Wanderung nicht an heißen Sommertagen zu machen, da die Weinberge die gespeicherte Wärme abgeben und es bei den Steigungen und praller Sonne sehr heiß werden kann.

Nach dem ersten Anstieg folgen wir dem gut beschilderten Klettersteig über 2,9 Kilometer entlang der Hanglage. Wir überqueren mit Trittstufen und Leitern Felsübersprünge und nähern uns Bremm. Trotz der geringen Entfernung sollte man mit Pausen ca. 2 Stunden Zeit einplanen. Die immer wiederkehrenden Kletterübungen verhindern ein schnelles Vorannkommen.

Blick auf die Moselschleife

Wer nicht den Weg über Bremm wählen will, nimmt nach dem Klettersteig den rechten Weg bergauf und geht nach einigen hundert Metern nochmals den rechten Pfad bergan. Nach einer weiteren Y-Zweigung (hier gehen wir links), erreichen wir unsere Zwischenstation: Die Weinschenke am Calmont-Gipfelkreuz (bewirtschaftet vom Weingut Michael Franzen). Hier genießen wir vom Waldrand aus einen einmaligen Blick über die Moselschleife und die durchwanderten steilen Weinhänge.

Nach einer Stärkung geht es von dort oberhalb des Klettersteiges durch den Wald zurück Richtung Eller. Wir kommen an den Aussichtspunkten „Römisches Bergheiligtum“ und dem (lohnenswerter kleiner Abstecher) „Vier-Seen-Blick“ vorbei und nach der „Feuerwehrhütte“ geht es in Serpentinen zu unserem Startpunkt „Galgenlay“ bzw. zum Einstieg in den Klettersteig, an dem wir unweit unser Auto wiederfinden. Eine alternative Route nach der „Feuerwehrhütte“ geht über die „Eller Todesangst“. An der deutschen Hoheitsfahne, die dort hoch über der Mosel im Wind steht (man beachte das Warnschild: „Achtung. Fahne dreht sich. Aufenthalt im Drehbereich verboten. LEBENSGEFAHR!“) können wir den Abstieg auf den ersten Teil des Klettersteiges wagen und von dort den Rückweg (Richtung „Galgenlay“) antreten. Der Weg ist ein wenig länger, aber dafür auch spektakulärer.

Wer noch Zeit und Hunger hat, sollte die 20-minütige Fahrt nach Cochem einplanen. Auf der anderen Seite der Mosel lohnt die Einkehr in das „Hotel zur Weinhexe„. Die Terrasse mit einem tollen Blick auf Cochem und die Reichsburg bietet einen tollen Abschluss dieses Wandertages.