Wandern
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Todeangst über der Mosel – Calmont Klettersteig

Der Calmont ist einer der steilsten Weinberge Europas. Die Neigungen schwanken zwischen 55 und 77 Grad. Im Jahre 2002 wurde durch den Calmont ein Klettersteig eröffnet, der mit Leitern, Handläufen und Eisenstufen die schier unüberwindbare Felswand durchläuft.

DSC09649Wir starten unsere ca. 6,5 Kilometer lange Wanderung in Eller. Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend in der Moselweinstraße. Von dort sind es nur wenige Meter zum Einstieg in den Klettersteig, der uns Richtung Bremm führt. Kurz hinter der Eisenbahnbrücke auf der rechten Seite sehen wir das Schild, das uns auf die Gefahren dieses Wanderweges hinweist. Festes Schuhwerk und ausreichend Proviant sind tatsächlich Pflicht. Eine Kletterausrüstung ist nicht nötig, nur Schwindelfreiheit und gute Kondition sollten vorhanden sein. Es empfiehlt sich, die Wanderung nicht an heißen Sommertagen zu machen, da die Weinberge die gespeicherte Wärme abgeben und es bei den Steigungen und praller Sonne sehr heiß werden kann.

Nach dem ersten Anstieg folgen wir dem gut beschilderten Klettersteig über 2,9 Kilometer entlang der Hanglage. Wir überqueren mit Trittstufen und Leitern Felsübersprünge und nähern uns Bremm. Trotz der geringen Entfernung sollte man mit Pausen ca. 2 Stunden Zeit einplanen. Die immer wiederkehrenden Kletterübungen verhindern ein schnelles Vorannkommen.

Blick auf die Moselschleife

Wer nicht den Weg über Bremm wählen will, nimmt nach dem Klettersteig den rechten Weg bergauf und geht nach einigen hundert Metern nochmals den rechten Pfad bergan. Nach einer weiteren Y-Zweigung (hier gehen wir links), erreichen wir unsere Zwischenstation: Die Weinschenke am Calmont-Gipfelkreuz (bewirtschaftet vom Weingut Michael Franzen). Hier genießen wir vom Waldrand aus einen einmaligen Blick über die Moselschleife und die durchwanderten steilen Weinhänge.

Nach einer Stärkung geht es von dort oberhalb des Klettersteiges durch den Wald zurück Richtung Eller. Wir kommen an den Aussichtspunkten „Römisches Bergheiligtum“ und dem (lohnenswerter kleiner Abstecher) „Vier-Seen-Blick“ vorbei und nach der „Feuerwehrhütte“ geht es in Serpentinen zu unserem Startpunkt „Galgenlay“ bzw. zum Einstieg in den Klettersteig, an dem wir unweit unser Auto wiederfinden. Eine alternative Route nach der „Feuerwehrhütte“ geht über die „Eller Todesangst“. An der deutschen Hoheitsfahne, die dort hoch über der Mosel im Wind steht (man beachte das Warnschild: „Achtung. Fahne dreht sich. Aufenthalt im Drehbereich verboten. LEBENSGEFAHR!“) können wir den Abstieg auf den ersten Teil des Klettersteiges wagen und von dort den Rückweg (Richtung „Galgenlay“) antreten. Der Weg ist ein wenig länger, aber dafür auch spektakulärer.

Wer noch Zeit und Hunger hat, sollte die 20-minütige Fahrt nach Cochem einplanen. Auf der anderen Seite der Mosel lohnt die Einkehr in das „Hotel zur Weinhexe„. Die Terrasse mit einem tollen Blick auf Cochem und die Reichsburg bietet einen tollen Abschluss dieses Wandertages.

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