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Mein Buch: „Sylt in aller Ruhe“

Inselglück in der Nebensaison.

Nach der Saison ist die beste Saison: Dann zeigt die Nordseeinsel sich ein wenig rauer, dafür aber umso ruhiger – perfekt für alle, die das authentische Sylt schätzen. Claudia Welkisch schafft eine neue Perspektive auf eine besondere Reisezeit. Sie präsentiert Aktivitäten, die gerade bei kühleren Temperaturen Spaß machen, verrät, an welchen Orten sich Schietwettertage am besten verbummeln lassen und welche Bräuche und Veranstaltungen man keinesfalls verpassen sollte.

Erhältlich u.a. im Buchhandel oder bei AMAZON | THALIA.

Claudia Welkisch, „Sylt in aller Ruhe“
192 Seiten | Paperback
ISBN 978-3-7700-2535-0
1. Auflage | 20,00 EUR (D)
Erscheint 09/2024

Mein Buch: „Köln. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen“

Köln für mich und dich.

Köln im Herzen, das Buch in der Hand, den Lieblingsmenschen an der Seite. Und los geht die Entdeckungstour der besonderen Art: Reizvolle Orte und außergewöhnliche Aktivitäten, die wie gemacht sind für Stunden, an die man gerne zurückdenkt. Gemeinsam-Zeit in der eigenen Stadt. Ob Dinner mit Domblick oder Ausflug mit Adrenalingarantie, ob perfekter Abend mit der alten Freundin oder romantisches Date mit der neuen Liebe – Erlebnisse, die so besonders sind wie der Lieblingsmensch.

Erhältlich u.a. im Buchhandel oder bei AMAZON | THALIA.

Claudia Welkisch, „Köln. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen“
ca. 240 Seiten | Klappenbroschur
ISBN 978-3-7408-0960-7
1. Auflage | 16,00 EUR (D)
Erscheint 11/2020

Mein Buch: „Sylt für Klookschieter“

Zu Deutschlands schönster Insl hat jeder eine Meinung, die einen finden sie zu kalt, zu teuer und zu schicki-micki. Und die anderen? Die lieben sie ganz einfach. Mein Lexikon „Sylt für Klookschieter“ wendet sich an beide: Die einen werden nach der Lektüre wissen, dass Sylt sehr viel mehr ist als nur die vermeintliche Promi-Insel: Nämlich ein Eiland mit wundervollen Naturschätzen, liebenswerten Traditionen und einer spannenden Vergangenheit. Und die anderen werden Sylt noch mehr lieben und noch besser kennen. Denn „Sylt für Klookschieter“ vermittelt jede Menge Kulinarisches und Kulturelles, aber ebenso Kurioses und Klugscheißerisches. Oder wusstet Ihr etwa schon, warum früher auf Sylt in Giftbuden Schnaps getrunken und in einem Ziegenstall getanzt wurde? Oder wo Ihr auf der Insel Klein-Afrika und die berühmten Riesenbetten findet? Kennt Ihr Pidder Lüng, Gret Palucca oder die schöne Tradition des Jöölbooms?

Nein? Dann solltet Ihr schnell anfangen zu lesen.
Mein Buch nimmt Euch mit auf eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit und Gegenwart der Insel und stellt Euch zudem außergewöhnliche Menschen vor, die das Leben auf Sylt geprägt haben.
„Sylt für Klookschieter“: Ein Buch für Sylt-Wisser und die, die es noch werden wollen.

Erhältlich u.a. im Buchhandel oder bei AMAZON | THALIA.

Claudia Welkisch, „Sylt für Klookschieter“
144 Seiten | Taschenbuch
ISBN 978-3831907588
1. Auflage | 9,95 EUR (D)
Erschienen am 20. März 2020

Gastartikel: La Dolce Vita zwischen Chianti und Maremma

„Die Toskana liegt nicht in Italien, sondern Italien liegt in der Toskana“ (Johann Wolfgang von Goethe)

 

Im folgenden Gastartikel erzählt Euch Muriel von ihrer Reise durch die wundervolle Toskana und stellt Euch Florenz, einen ihrer Lieblingsplätze, vor.

Wildes Camping

„Dem Glücklichen schlägt keine Stunde“, sagt man. Ziemlich genau 4.00 Uhr morgens, meldet mein Bauchgefühl, obwohl ich gerade ziemlich glücklich bin. Von links vertraute schnurchelnde Geräusche der besseren Hälfte, die…langsam aber sicher immer lauter werden? Nach den ersten beiden Nächten in einem „Glamping“-Zelt auf einem schönen, naturbelassenen Campingplatz mitten im Anbaugebiet des Chianti wird klar: Der Mann ist unschuldig. Ebenso der Wein, der hier ja bekanntlich nicht selten in Strömen fließt. Wir haben es nicht anders gewollt: raus aus dem hektischen Alltag und hinein in die Natur. Und die präsentiert sich manchmal eben unerwartet energisch: Von mehreren rüsselnden Wildschweinnasen, die sich gegen die Zeltwand am Kopfende meines Bettes drücken, um diese Zeit geweckt zu werden, ist jedenfalls ein besonderes Erlebnis.

Nach einem Zwischenstopp in Innsbruck sind wir in der traumhaft schönen Toskana angekommen, deren Fülle an in diversen Reiseführern beschriebenen zukünftigen „Lieblingsplätzen“ uns schon im Vorfeld überfordert hat. Wir entscheiden uns deshalb für eine Der-Weg-ist-das-Ziel-Philosophie, die uns samt Cabrio durch Olivenhaine, Zypressenalleen und Sonnenblumenfelder in pulsierende Städte führt. Dabei merken wir schnell: DIE TOSKANA ist nicht nur eine Region, sondern ein Lebensgefühl.

Als erstes Stammquartier, von dem aus wir zu unseren Ausflügen starten, wählen wir besagten Campingplatz (Camping Orlando). „Glamping“, also eine Kreuzung aus „glamorous“ und „camping“, verbindet das Gefühl, nur durch eine dünne Zeltplane von der Natur getrennt zu sein, mit dem Luxus einer eigenen kleinen Wohnung inklusive Zubehör. Eine gute Idee, denn in unser Cabrio passt genau eine Reisetasche und eine Menge Vorfreude, aber ganz bestimmt keine Campingausrüstung.

Im Land des schwarzen Hahns, Greve in Chianti

Wir sind im Land des schwarzen Hahns angekommen: Greve in Chianti. Das Federvieh mit stolz emporgerecktem Haupt begegnet einem hier überall, als kleiner Aufkleber an Geschäften ebenso wie als mannshohe Statue am Straßenrand. Der schwarze Hahn auf goldgelbem Grund ist das historische Symbol des Chianti-Classico-Weins. Der frühmorgendliche Stimmeinsatz aus vollem Hals seines lebendigen Vorbilds sorgte einer mittelalterlichen Legende nach für die Zuordnung des Gebiets zwischen Florenz und Siena zugunsten der Florentiner. Ihr schwarzer Hahn krähte wesentlich früher als der weiße Konkurrent der Sieneser, somit durfte ihr Reiter früher starten und gewann ein Wettrennen um die neue Stadtgrenze. Der Fairness halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der dunkelhaarige Gockel einige Tage vor dem entscheidenden Wettbewerb in einem finsteren Verlies gefangen gehalten wurde und somit heilfroh war, als er endlich wieder den Schnabel aufreißen durfte…auch wenn es noch mitten in der Nacht war. So viel zur Legende – das Chianti-Gebiet gelangte jedenfalls auf diese Art unter die Herrschaft von Florenz, lange bevor Siena selbst fiel.

Der schwarze Hahn schaffte es im 16. Jahrhundert sogar bis in den Salone dei Cinquecento, als der Architekt und berühmte Hofmaler der Medici, Georgio Vasari, mit der Renovierung des Palazzo Vecchio in Florenz beauftragt wurde.

Lieblingsplatz Florenz

Ein schier unerschöpflich großer Reichtum an kulturellen Spuren vergangener Jahrhunderte, kulinarische Köstlichkeiten etwas abseits des Massentourismus und die Möglichkeit, hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken, machen die „Wiege der Renaissance“ zu etwas ganz Besonderem. Trotz Temperaturen um die 40 Grad erklimmen wir zahlreiche Stufen inmitten der Boboli-Gärten, bei denen wir unsere Tour beginnen. Wir werden mit wunderschönen Ausblicken auf den Dom und ein Freiluft-Skulpturenmuseum belohnt. Ein riesiges Areal an Kunst- und Kulturschätzen inmitten von Teich- und Grünanlagen. Oder eben auch „Garten“, wie die Medici dazu sagten, aber sie wohnten ja schließlich auch in einem Palast.

Mein persönliches Highlight: der kleine nackte Hofzwerg, der auf einer Schildkröte reitet und den Eingang der berühmten Grotta Grande bewacht. Gleich nebenan befindet sich der Eingang zum Vasarikorridor, der das Wohnhaus der Medici, den Palazzo Pitti, über den Ponte Vecchio durch die Uffizien mit dem Regierungssitz, dem Palazzo Vecchio, verbindet. So konnten sich die Medici in der Stadt bewegen ohne jemals einem Bürger zu begegnen. Wir haben den berühmten Geheimgang von der Brücke aus gesehen, für 2018 ist geplant, den „Corridoio vasariano“ nach einer aufwendigen Restaurierung wieder für Besucher zu öffnen – sicherlich ein sehr spannendes Erlebnis.

Der Ponte Vecchio (italienisch für „Alte Brücke“) hat uns für das entgangene Abenteuer im Geheimgang entschädigt. Trotz der vielen Touristen entfaltet sich zwischen den in kleinen Holzhäuschen untergebrachten Juwelierläden, die an die Zeit der Goldschmiede im 16. Jahrhundert erinnern, und Straßenmusikern auf einer der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt eine romantische Stimmung. Kaum vorstellbar, dass nach ihrer Erbauung 1345 hauptsächlich Schlachter und Gerber hier ansässig waren, die stinkende Abfälle in den Fluss warfen. Heute lohnt es sich, einen Platz in der Mitte der Brücke in der Abendsonne zu erobern und den Ausblick flussauf- oder abwärts über den Arno zu genießen.

Wir schlendern in Richtung des Mercato Nuovo. Heute werden hier Lederwaren und Souvenirs an Stelle von Luxusgütern wie Gold und Seide angeboten. Das aufgeregte Treiben der Händler scheint sich allerdings kaum geändert zu haben. An der Nordseite ein inzwischen fast vertrauter Anblick: Eine große, goldglänzende Wildschweinnase wartet darauf, gekrault zu werden. Doch „Il Porcellino“ ist entspannter als seine Artgenossen auf dem Campingplatz, sein Grunzen ist kaum zu hören. Eine Legende besagt, dass es Glück bringt, die Nase der Statue aus dem 17. Jahrhundert zu berühren, eine andere, dass man so bestimmt eines Tages nach Florenz zurück kehren wird. Ob der gute alte Goethe das bei seinem ersten kurzen Besuch der Stadt schon wusste? Wie dem auch sei – ich bin ein großer Freund von Legenden, und so haben wir es uns sicherheitshalber nicht entgehen lassen.

Und siehe da, ein ziemlicher Glücksfall begegnet uns tatsächlich umgehend: Auf der Suche nach einer kleinen Stärkung finden wir das von außen recht unscheinbare „Caffè Neri“ am Fuße der Ponte Vecchio (Via Dei Guicciardini 3). Zu erstaunlich moderaten Preisen im Vergleich mit anderen Restaurants und Cafés in Florenz gibt es hier feinste italienische Konditor-Spezialitäten, z.B. Cannoli, ein mit Schokolade- oder Vanillecreme gefülltes Gebäck, und hervorragenden Espresso. Generell empfiehlt es sich, ab und zu auch mal in kleinere Seitenstraßen etwas abseits der touristischen Highlights einzubiegen, denn hier findet man oft kleine kulinarische Freuden. Eine weitere Empfehlung (diesmal deftig) schließt sich an: In der Via dell‘ Anguillara kann man bei „Il Bufalo Trippone“ landestypische Fleisch- und Käsespezialitäten mit verschiedenen Brotsorten probieren. Sehr lecker und sehr günstig.

Florenz – ein absolutes Muss auf der Reise durch die Toskana. Wer die Spuren der Medici oder der großen Denker mal kurz verlassen möchte, für den gibt es auch noch ein Gucci- oder ein Pinoccio-Museum.

Fortsetzung folgt….

Im zweiten Teil ihres Gastartikels stellt Euch Muriel schon bald weitere toskanische Lieblingsplätze wie den Monte Amiata und die bezaubernde kleine Stadt Lucca vor.

Kleine Schafe, große Steine: Mit dem Rad auf dem Wattweg nach Morsum

Der Weg, der zwischen Nössedeich und Wattenmeer nach Morsum führt, ist mit rund 10 Kilometern der wohl längste Glücksort Sylts. Er eignet sich perfekt für eine Fahrradtour, denn hier auf der ruhigen Wattseite gibt es weniger Wind als auf dem Rest der Insel. Der „Glücksweg“ beginnt auf Höhe des Rantumbeckens und endet kurz vor dem Morsumer Golfplatz. Dazwischen allerschönste Sylt-Idylle, die man auch in der Hochsaison fast für sich alleine hat – mal abgesehen von den hunderten Schafen, die auf dem grünen Deich grasen oder mitten auf dem Weg ihr Mittagsschläfchen halten. Der Blick übers scheinbar endlose Watt reicht hier bei guter Sicht bis zum Hörnumer Leuchtturm.

 

Auf Höhe von Archsum bleibt das Auge dann aber an etwas ganz anderem hängen. Mitten im Watt tauchen plötzlich riesige oval angeordnete Findlinge auf, die von Weitem aussehen wie gestrandete Robben. Bei den wie zufällig daliegenden Steinen handelt es sich um einstige Hünengräber, von den Syltern „Riesenbetten“ genannt, die vor rund 5.000 Jahren gebaut wurden. Damals lag der Meeresspiegel 10 Meter tiefer, deshalb sind die Gräber nur bei Ebbe zu sehen. Doch auch bei hohem Wasserstand lohnt es sich, die Augen offen zu halten, sonst könnte man in Morsum eine der schönsten Badestellen Sylts verpassen, an der die Strandkörbe auf einer Wiese voll Löwenzahn und Gänseblümchen stehen – durch einen Zaun vor neugierigen Schafen geschützt. Gebadet werden kann zwar nur bei Flut und das Wasser etwas trübe, aber dafür immer ein paar Grad wärmer als im offenen Meer. Außerdem gibt es hier keine starke Brandung und ein paar Meter weiter sogar einen kleinen Sandstrand – beides macht vor allem Familien mit Kindern glücklich. Kurz vor dem Morsumer Golfclub macht der Weg eine Kehre und führt hinter dem Nössedeich zurück Richtung Rantumbecken. Wer gerne noch einmal Schäfchen zählen, im Wattenmeer baden oder nach den Riesenbetten gucken möchte, der dreht einfach um und fährt denselben Weg zurück – ohne Gegenwind, dafür aber mit jeder Menge Glücksmomente!

Dieser Text stammt aus meinem Buch „Glücksorte auf Sylt“. Weitere Infos dazu findet Ihr hier.

Sylter Lieblingsplätze – Die schönsten Fotos

Heute möchte ich Euch die schönsten Fotos meiner 10 Sylter Lieblingsplätze zeigen, die nicht nur einen Ausflug, sondern auch unbedingt einen Fotostopp lohnen.

 

 

Abwarten und (schön)Tee trinken: Das Kontorhaus in Keitum

Orte, an denen man eine gute Tasse Tee trinken kann, gibt es viele auf Sylt. Einen Ort wie das Kontorhaus in Keitum aber gibt es nur einmal. Hier ist alles so besonders und so schön, dass man gar nicht mehr weg will. Muss man auch nicht unbedingt, denn hier gibt es nicht nur hervorragenden Tee, sondern auch sieben traumhaft schöne Suiten mit Blick über die Keitumer Salzwiesen bis hin zum Deich.

Die hellen Wohlfühlen-Unterkünfte wurden von den Eigentümern mit viel Liebe zum Detail und einem guten Händchen für Design und Dekoration eingerichtet. Franziska und Wolfgang Zaeske, ein Architekten-Ehepaar aus Wiesbaden, haben sich mit dem Teekontor einen lang gehegten Traum verwirklicht. Dass sie vom Fach sind, das sieht man. Dass sie mit dem Herzen dabei sind, das spürt man. Hier passt alles zusammen: Der unwiderstehliche Duft nach frisch gebrühtem Tee, die elegant-gemütliche Einrichtung mit den einladenden Sofas und dem prasselnden Kamin und nicht zuletzt diese ganz besondere Atmosphäre, in der man sich direkt wohl und willkommen fühlt.

Neben dem Teeraum und einer sonnigen Strandkorb-Terrasse, auf der man bei Tee und Kuchen die Aussicht über die Wiesen genießen kann, gibt es auch einen Shop. In dem großen Verkaufsraum werden hochwertige Tees, ausgesuchte Tee-Accessoires und andere schöne Dinge verkauft, alles liebevoll arrangiert von der Hausherrin selbst.

Nur manchmal müssen, beziehungsweise dürfen all die schönen Dinge weichen und der Kultur Platz machen. Dann wird der Verkaufsraum leergeräumt, es werden Stühle aufgestellt und 90 Gäste kommen in den Genuss einer Lesung, eines Konzerts oder einer Theateraufführung in ganz privater Atmosphäre.

Noch kleiner ist der Kreis der Zuhörer bei den beliebten Salonkonzerten im Teeraum, die zur klassischen Teezeit um 17.00 Uhr beginnen und die Gäste auf eine musikalische Reise ins vergangene Jahrhundert mitnehmen. Außerdem finden regelmäßig Teeseminare und Ausstellungen statt – Gründe, das Kontorhaus in Keitum zu besuchen und immer wiederzukommen, gibt es also mehr als genug.

Kontorhaus Keitum, Siidik 15, 25980 Westerland OT Keitum
www.teekontorkeitum.com
ÖPNV: Buslinie 4, Haltestelle Keitum Bahnhof

Dieser Text stammt aus meinem Buch „Glücksorte auf Sylt“.

 

 

 

 

 

 

Hinweis: Die Fotos in diesem Artikel stammen von „Ydo Sol Images“, mit freundlicher Genehmigung des Kontorhaus Keitum.

 

Kaffee, Camping und Kultur: 5 Tipps für einen Ausflug zum Rantumbecken

Das künstlich angelegte Rantumbecken im Herzen der Insel steht seit Ende der 1960er Jahre unter Naturschutz und ist Lebensraum von rund 50 verschiedenen See- und Wasservogelarten. Stargast bei der täglichen „Piepshow im Watt“ ist „Molly“, ein riesiger Albatros, der sich allerdings leider nur selten die Ehre gibt. Mit seinen 80 Zentimetern Größe und einer Flügelspannweite von rund 2,40 Metern begeistert er zahlreiche (Hobby-)Ornithologen aus ganz Europa, die hier bewaffnet mit riesigen Ferngläsern und Fotoapparaten auf ihn warten.

Doch auch, wer sich nicht für Molly und seine gefiederten Kollegen interessiert, sollte unbedingt mal einen Ausflug zum Rantumbecken machen – es lohnt sich! Warum? Darum!

Die Natur


Rund ums Rantumbecken herrscht Insel-Idylle pur: Auf dem Deich grasen hunderte Schafe friedlich zwischen gelben Löwenzahnblüten, die Luft ist erfüllt vom Zwitschern und Schnattern der unzähligen Vögel und das Wattenmeer scheint hier noch ein wenig unendlicher als anderswo… Der Weg, der rund ums Rantumbecken führt, ist einer der schönsten auf der ganzen Insel und lohnt unbedingt eine Radtour  oder einen Spaziergang. Auch in der Hochsaison ist man hier oft ganz alleine und kann die Gedanken und den Blick schweifen lassen – bei gutem Wetter bis zum Hörnumer Leuchtturm.

Die Kaffeerösterei


Aus Kenia oder aus Kolumbien, schwarz und stark oder mit süßem Vanilleeis: Egal, wie man seinen Kaffee bei Christian Appel und dem Team der Rösterei bestellt – man bekommt ihn immer mit einer Extraportion Liebe. Dazu gibt es hausgemachten Kuchen – auch veganen – einen tollen Blick aufs Rantumbecken und mehrmals wöchentlich Live-Röstungen, bei denen die Gäste gerne zusehen und Fragen stellen können. Ob bei Schietwetter drinnen in der stylishen Lagerhalle oder bei Sonnenschein auf der kleinen Terrasse – ein Zwischenstopp in der „Kaffeerösterei Sylt“ (Hafenstraßen 9, Rantum) gehört zu einem Ausflug rund ums Rantumbecken wie der Strandkorb zu Sylt.

Die Strandkorbmanufaktur


Apropos Strandkorb: Nur ein paar Häuser von der Kaffeerösterei entfernt befindet sich die Strandkorbmanufaktur, in der seit 1947 die original Sylter Strandkörbe gefertigt werden. Im Familienbetrieb um Willy Trautmann stellt ein Team aus 14 spezialisierten Handwerkern rund 1.500 Körbe im Jahr her, wobei allein das Flechten des Rahmens zwischen acht und neun Stunden dauert. Mittlerweile sind 64 verschiedene Modelle in 200 unterschiedlichen Stoffen erhältlich, die von Rantum aus in die ganze Welt verkauft werden: Moskau, Sydney, Boston, Monaco – dort überall gibt es ein Stück Sylter Handwerkskunst zu bewundern. Das kann man übrigens auch in dem kleinen Laden in der Hafenstraße 10, wo es neben Strandkörben auch eine schöne Auswahl an Wohn- und Gartenaccessoires zu kaufen gibt.

Der Campingplatz


Wer Heringe bisher lieber gegessen, als in die Erde gerammt hat, ist auf dem Campingplatz in Rantum (Hörnumer Straße 3) genau richtig. Der wunderschön gelegene Platz ist ideal für Camping-Anfänger, die sich langsam an diese besondere Art des Urlaubs herantasten wollen. Neben jeder Menge Zeltplatz-Romantik und einem traumhaften Blick aufs Rantumbecken bietet er einiges an Komfort: komplett ausgestattete Mobilheime mit eigenem Bad, moderne Sanitärbereiche inklusive Fußbodenheizung, Kinderbad und Hundedusche, private Mietbadezimmer, ein Restaurant und einen kleinen Lebensmittelladen, ein abwechslungsreiches Kinderanimationsprogramm und und und. Wem es also am Rantumbecken so gut gefällt, dass er gerne länger bleiben möchte, ist hier bestens aufgehoben.

Kultur und Kohlensäure


Dass die Sylter nicht „nur“ leckeren Tee, sondern auch Mineralwasser machen können, beweist die Erfolgsgeschichte der Sylt Quelle. Seit 1993 wird im Rantumer Hafen (Hafenstraße 1) das Sylter Mineralwasser aufbereitet und abgefüllt, das aus einem 650 Meter tiefen Brunnen mitten im Naturschutzgebiet Rantumer Dünen gefördert wird. Aufgrund dieser besonderen Lage ist das Wasser bestens vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt und deshalb sehr rein und hochwertig. Im Hauptgebäude der Sylt Quelle kann das Inselwasser nicht nur probiert werden, sondern es gibt hier auch ein fast acht Meter hohes Modell, das den Aufbau der Sylter Erdkruste zeigt, aus der das Wasser gefördert wird. Auf dem Gelände der Sylt Quelle finden außerdem regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und das beliebte „Meerkabarett“ statt, bei dem jeden Sommer bekannte Künstler auftreten.

Das Rantumbecken sollte übrigens ursprünglich als Landeplatz für die Wasserflugzeuge der Luftwaffe dienen, die von Sylt aus England erobern wollte. Zum Glück ist aus diesen Plänen nichts geworden… Statt Flugzeugen landet hier heute der heimliche Star des Rantumbeckens Molly – wenn er denn mal landet. Ich wünsche Euch viel Spaß beim auf ihn Warten, beim Kaffeetrinken und Campen, beim Körbe shoppen und Kultur genießen – an einem der schönsten Plätze Sylts!

Mein Buch: „Glücksorte auf Sylt“

Unberührte Natur, außergewöhnliche kulinarische Kreationen und unvergessliche Ausblicke über das Wattenmeer: All das bietet Sylt, die abwechslungsreichste aller Nordseeinseln.  In meinem neuen Buch präsentiere ich 80 einzigartige Highlights, die zeigen, dass Sylt neben spektakulären Schauplätzen auch viele Ruhe-Oasen bereithält. Eine Bereicherung für jeden, der seine ganz persönlichen Glücksmomente auf der Insel finden möchte.

Finde dein Glück auch auf www.gluecksorte.de.

Erhältlich u.a. im Buchhandel, als E-Book oder bei AMAZON | MAYERSCHE | THALIA.

Claudia Welkisch, „Glücksorte auf Sylt: Fahr hin und werd glücklich“
168 Seiten | Taschenbuch
ISBN 978-3770020355
3. Auflage | 14,99 EUR (D)
Erschienen am 1. April 2018

5 Lieblingsplätze mit Meerblick

Mindestens einmal im Jahr muss ich das Meer sehen. Denn das Meer macht mich glücklich. Wie gut, dass es mehr als genug davon gibt: Rund 71% der Erdoberfläche sind von Meer bedeckt – und bieten damit ausreichend Platz für ganz besondere Lieblingsplätze mit Meerblick. Hier kommt meine Top Five:

1. Ellenbogen/Sylt

Wenig überraschend: Zu meinen absoluten Meer-Lieblingsplätzen zählt natürlich auch der für mich schönste Strandabschnitt auf Sylt – der Ellenbogen. Ganz oben im Norden, wo das Mobilfunknetz schon dänisch ist, und man auch in der Hochsaison mehr Schafe als Menschen trifft, merkt man schnell: Sylt ist tatsächlich sehr viel mehr als nur Promis, Partys und Prosecco. Der Ellenbogen ist der Insel-Hotspot für Ruhesuchende und Naturliebhaber, denn Baden, Surfen und Campen ist am nördlichsten Strand Deutschlands aus Sicherheits- und Naturschutzgründen verboten. Und Strandbistros, Kioske oder Restaurants sucht man hier ebenfalls vergebens. Wer nach einem langen Spaziergang trotzdem noch Lust auf ein wenig Action hat: Der Königshafen am südöstlichen Ellenbogen ist ein hervorragendes Revier für Kite- und Windsurfer und da der Wind dort fast immer optimal steht auch für Anfänger bestens geeignet. Bevor Ihr Euch aber mit Eurem Surfbrett auf den Weg Richtung Inselnorden macht, solltet Ihr unbedingt einen Blick in den Gezeitenkalender werfen, denn der Königshafen ist nur zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Flut mit Wasser gefüllt.

2. Porquerolles/Südfrankreich

Die kleine, nur rund 13 Quadratkilometer große Insel vor der französischen Mittelmeerküste haben wir bei einem Urlaub an der Côte d’Azur eher zufällig entdeckt. Seitdem zählt sie ebenfalls zu meinen absoluten Lieblingsplätzen am Meer, das dort so blau ist wie nirgendwo sonst auf der Welt. Zumindest nirgendwo auf der Welt, wo ich schon war. Auf Porquerolles geht es gemütlich zu, was auch daran liegt, dass dort weniger als 100 Autos zugelassen sind und es daher weder Ampeln, noch Straßenmarkierungen gibt. Dafür aber jede Menge Fahrradverleiher, die insgesamt fast 2.000 Räder im Angebot haben – auf der Insel das Fortbewegungsmittel Nummer 1. Die Insel mit den türkisblauen Buchten, die kleinen roas Häuschen und den langen Puderzuckerstränden eignet sich perfekt für einen Tagesausflug ab Giens und punktet mit jeder Menge Natur: Zwischen Weinreben und schattigen Pinienhainen wachsen  Eukalyptusbäume, Sanddornsträucher, Rosmarin und Feigen. Und wer Glück hat, sieht auf der Überfahrt nach Porquerolles wilde Flamingos, die in der Lagune vor Giens leben.

 3. Saint Ives/Cornwall

Kleine Fischerhäuschen und malerische Cottages, blumengeschmückte enge Gassen und ein Licht, das nicht nur mich, sondern auch schon manch berühmten Künstler fasziniert hat: Saint Ives ist Cornwall aus dem Bilderbuch.  In dem kleinen Ort im Südwesten Englands leben knapp 12.000 Einwohner und er ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, die nicht nur ein perfektes Wandergebiet ist, sondern auch Highlights wie den westlichsten Punkt Englands Land´s End oder die berühmte Klosterinsel  St. Michael´s Mount zu bieten hat. Aber auch Saint Ives selbst hat viel zu bieten:  Neben einem Ableger der Tate Gallery gibt es hier viele kleine Ateliers und Galerien, eine Strandpromenade mit ausgezeichneten Fischrestaurants und netten Geschäften sowie einsame Buchten für einen perfekten Strandtag, an dem man mit etwas Glück im ruhigen türkisblauen Meer sogar Delphine entdecken kann.

4. Texel/Holland

Die größte der Westfriesischen Inseln ist für mich der Inbegriff von Holland: Tandem fahren, Fritten essen, Wind und Wellen genießen und dabei Schafe zählen – denn von denen gibt es auf der gemütlichen Nordseeinsel mehr als genug. Außerdem findet Ihr auf Texel kleine Dörfer, die zum Bummeln einladen, alte Windmühlen,  bunte Tulpenfelder und natürlich Strände und Dünen so weit das Auge reicht. Und das Beste: Alles ist bestens mit dem Rad zu erreichen, das Ihr Euch direkt nach Ankunft im Hafen ausleihen und die Insel erkunden könnt. Meint Tipp: Versucht es doch wie wir auch mal mit einem Tandem – macht Spaß und einer kann sich immer ein wenig ausruhen. Heimlich natürlich! Zur Stärkung gibt es dann leckere Appeltaart – oder eben die berühmten holländischen Fritten – in einem der netten Strandpavillons.

5. Big Sur/Kalifornien

Der rund 120 Kilometer lange Abschnitt des kalifornischen Highway No. 1 ist nicht nur ein Lieblingsplatz mit Meerblick, sondern auch eine der wohl schönsten Küstenstraßen der Welt, die förmlich nach einem schicken amerikanischen Cabrio schreit.  Die größte Sehenswürdigkeit auf der Strecke, für die man am besten zwei Tage und eine Übernachtung einplanen sollte, ist die wirklich atemberaubende Natur: Ein leuchtendes Farbenmeer aus Blau, Grün und Pink. Dazwischen immer wieder steil aufragende Berge, zerklüftete Felsen, himmelhohe Mammut-Bäume und überwältigende Ausblicke auf den Pazifik – an dem man in San Simeon übrigens riesige wilde See-Elefanten sehen (und riechen) kann. Weitere Big-Sur-Highlights sind die vielen schönen Strände, die höchste Einzelbogenbrücke der Welt Bixby Bridge und die Nähe zu sehenswerten Städten wir Monterey, Carmel by the Sea. Und natürlich Solvang, einem dänischen Dorf mit Windmühlen und Fachwerkhäusern mitten im heißen Kalifornien. Wenn Ihr es lieber etwas größer und aufregender mögt: In knapp drei Stunden seid Ihr mit Eurem schicken amerikanischen Cabrio in San Francisco.

 

10 Dinge, die man auf Sylt nicht verpassen sollte

In meinem Buch verrate ich den Lesern 111 Gründe, warum man Sylt einfach lieben muss.

Wer beim Lesen (verständlicherweise) ein wenig den Überblick verliert und nicht weiß, was er sich beim nächsten Sylt-Urlaub unbedingt anschauen und machen sollte, dem kann geholfen werden. Und zwar mit meiner „10-Dinge-die-man-auf-Sylt-nicht-verpassen-sollte-Liste“. Alle 10 Dinge sind von mir getestet und für gut befunden worden!

1. Ein Besuch bei den Schafen am Ellenbogen

Wer glaubt, Sylt sei nur Promis, Party und Prosecco, der sollte die Insel nicht verlassen, ohne an ihrem nördlichsten Zipfel, der Halbinsel Ellenbogen gewesen zu sein. Die einzigen Promis dort sind die Schafe. Statt Party gibt es dort ganz viel Ruhe und Einsamkeit, und wer Wert auf Prosecco legt, muss sich diesen mitbringen.

2. Ein Stadtbummel durch Westerland

Wer Sylt verlässt, ohne durch Westerlands Fußgängerzonen Friedrichstraße und Strandstraße gebummelt zu sein, hat definitiv etwas verpasst. Zugegeben, es sind nicht die schönsten Fußgängerzonen, aber dafür gibt es hier für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das Passende. Neue Geschäfte reihen sich an alteingesessene Läden, exklusive Designer-Boutiquen wechseln sich mit Billig-Modeketten ab, dazwischen schöne Buchhandlungen und Parfümerien, Dutzende Souvenirläden und originelle Geschäfte wie die Drachenhöhle oder die Tee- und die Schokoladen-Manufaktur. Und über allem schwebt der Duft der Fischbistros und der frischen Leysiffer-Waffeln. Das allerbeste aber ist: Wem es hier zu trubelig ist (und das ist es meistens), der muss einfach nur ein paar Minuten geradeaus gehen und ist am Meer.

3. Ein Abstecher nach Keitum

Völlig anders als Westerland, aber trotzdem (oder gerade deswegen) auch unbedingt einen Besuch wert, ist Keitum. Für mich der schönste Ort auf Sylt und deshalb bei jedem Urlaub ein absolutes Muss: Reetgedeckte Häuser, versteckte Boutiquen, kleine Cafés und moderne Galerien – und das alles mit Anschluss ans Wattenmeer. Keitum ist Freilichtmuseum-Feeling pur.

4. Mit dem Rad die Insel erkunden

Ob Porsche oder Polo, ob SUV oder Smart. Wenn man nach Sylt kommt, dann ist es ganz egal, womit man auf dem Autozug steht (es sei denn, man möchte ganz oben stehen, dann ist ein SUV durchaus von Vorteil). Denn auf der Insel gibt es sowieso nur ein richtig cooles Fortbewegungsmittel: Das Fahrrad, mit dem sich problemlos die ganze Insel erkunden lässt. Es gibt unendlich viele gut ausgebaute Radwege, die zum Teil mitten durch die Dünen führen, man kommt, wenn mal wieder alle am Samstagabend nach Kampen wollen, viel schneller dort hin. Außerdem macht es einfach wahnsinnigen Spaß, sich den Nordsee-Wind um die Nase wehen zu lassen – zumindest, so lange er nicht von vorne kommt. Die schönsten Radtouren auf Sylt habe ich die schönsten Radtouren auf Sylt für Euch zusammengestellt.

Sylt_-_Titel_-_Radtouren

5. Die Uwe-Düne besteigen

Wer die 109 Stufen der 52,5 Meter Höhen Uwe-Düne in Kampen bestiegen hat, der hat sich nicht nur den Nachmittagskuchen redlich verdient, sondern auch einen der wohl schönsten Ausblicke auf ganz Sylt. Denn auf der höchsten Erhebung der Insel liegt einem diese zu Füßen. Apropos Füße: Wem diese schon nach ein paar Stufen weh tun, der kann sich auf kleinen Bänken ausruhen, die entlang der Holztreppe angebracht sind. Oben gibt es natürlich auch welche. Und ein Fernglas – für den perfekten Rundum-Blick über die schönste Insel der Welt.

6. Die vielen Sylter Cafés besuchen

Verregnete Nachmittage auf Sylt – was viele hassen, sehne ich fast schon herbei (aber wirklich nur fast). Denn dann kann ich ohne schlechtes Gewissen ein paar Stunden in einem der vielen Sylter Cafés verbummeln und mir Friesentorte und -tee, Tote Tante & Co. schmecken lassen. Solltet Ihr unbedingt auch einmal machen! Und wenn Ihr Euch nicht entscheiden können, wo Ihr am liebsten Kaffeeklatschen möchten – kein Problem. Verregnete Nachmittage auf Sylt gibt es erwiesenermaßen mehr als genug. Und damit reichlich Gelegenheiten, alle Cafés einmal auszuprobieren. Noch mehr Tipps für den perfekten Sylter Kaffeeklatsch bekommt Ihr hier.

7. Ein Spaziergang um die Südspitze

Ein Spaziergang um die Hörnum Odde ist ebenfalls etwas, das man bei einem Sylt-Urlaub nicht verpassen sollte – solange man es noch kann. Denn der südlichste Inselzipfel wird Jahr für Jahr immer schmaler. Schuld daran sind die schweren Stürme, die in den letzten 50 Jahren so viel Sand abgetragen haben, dass die Südspitze um die Hälfte geschrumpft ist. Allein durch Orkan Xaver, der im Dezember 2014 tobte, wurde die Insel an dieser Stelle etwa 40 Meter schmaler. Daher: Rein in die bequemen Schuhe und los geht’s! Start und Ziel der Südspitzen-Umrundung ist der Hörnumer Hafen, wo es nicht nur ausreichend Parkplätze und Imbiss-Stände gibt, sondern auch Sylts berühmteste Robbe Willi. Vom Hafen aus geht es durch den Ort den Odde Wai hinauf, durch die Dünen an den Strand und von dort aus immer am Wasser entlang Richtung Süden, vorbei an den Tetrapoden, dem Leuchtturm und zurück zum Hafen.

8. Die kulinarische Vielfalt der Insel entdecken

Kulinarisch hat Sylt einiges zu bieten und kann mit so mancher Großstadt locker mithalten: Vom Gourmet-Tempel bis zum türkischen Imbiss, vom edlen Fisch-Restaurant bis zur Burger-Bude. Und nicht zu vergessen, die zahlreichen Strandbistros, die neben leckerem Essen auch noch einen schönen Ausblick servieren. Um bei den unzähligen Restaurants, die teilweise schneller eröffnen und wieder schließen als man mit dem Autozug auf der Insel ist, den Überblick zu behalten, empfehle ich den kulinarischen Insel-Führer „Sylt à la carte“. Und noch ein Tipp: Verlasst die Insel auf keinen Fall ohne bei Gosch in der Alten Bootshalle in List gewesen zu sein. Dort ist es laut, trubelig und immer überfüllt, aber dafür auch wahnsinnig lecker und gemütlich. Für mich der schönste und authentischste Gosch auf der ganzen Insel.

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Gosch am Lister Hafen

9. Abends nach Kampen

Ich gebe zu, mit diesem Punkt bediene ich ein totales Sylt-Klischee. Aber ein abendlicher Besuch auf Kampens Flaniermeile Strönwai gehört zu einem Insel-Besuch unbedingt dazu. Nirgendwo sonst werden die Vorurteile gegenüber meiner Lieblings-Insel so sehr bestätigt wie auf der Whiskymeile an einem Samstagabend im Hochsommer – und genau das muss man unbedingt einmal gesehen haben. Also kauft Euch ein Eis, setzt Euch auf eine der Bänke und schaut den Schönen und Reichen beim Sehen und Gesehen werden zu. Besser als jeder Kinobesuch. Versprochen!

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Strönwai in Kampen

10. Sonnenuntergang am Roten Kliff gucken

Und wenn Ihr schon mal in Kampen seid, dann macht doch gleich noch einen Abstecher zum Roten Kliff und hakt den letzten Punkt auf meiner „10-Dinge-die-Sie-auf-Sylt-getan-haben-sollten-Liste“ ab. Tipp: Vorher informieren, um welche Uhrzeit die Sonne untergeht und rechtzeitig dort sein, damit Ihr noch ein schönes Plätzchen bekommen. Denn wie ich wissen auch (fast) alle anderen Sylt-Besucher, dass ein Sonnenuntergang am Roten Kliff etwas ist, das man unbedingt erlebt haben muss, weil die Sonne nirgendwo so schön versinkt wie hier.

 

 

 

Der Sylter Ellenbogen – Lieblingsplatz im hohen Norden

Der Sylter Ellenbogen… Weiter nördlich geht nicht.

Dort oben, an der Nordspitze der Insel Sylt, verkündet das Handy in schöner Regelmäßigkeit piepsend, dass man nun im dänischen Mobilfunknetz sei. Kein Wunder, befindet sich doch schon in viereinhalb Kilometern Entfernung Sylts dänische Nachbarinsel Romo.

Doch der Sylter Ellenbogen hat noch sehr viel mehr zu bieten als die Tatsache, der nördlichste Punkt Deutschlands zu sein.

Zwar sucht man hier Strandkörbe, Kioske und Restaurants vergeblich und auch Rettungsschwimmer, wie es sie an allen anderen Inselstränden gibt, wird man hier nicht finden. Aber dafür etwas, was wohl nicht allzu viele auf Sylt vermuten würden: Einsamkeit und Ruhe.

Am Ellenbogen ist es nie voll und auch in der Hochsaison trifft man auf der zu List gehörenden Halbinsel mehr Schafe als Menschen.

Ein Grund dafür mag sein, dass der rund drei Quadratkilometer große Ellenbogen seit Jahrhunderten im Privatbesitz einer Erbengemeinschaft ist und Autofahrer fünf Euro Maut für die Nutzung der fünf Kilometer langen Ellenbogen-Straße zahlen müssen. Fünf sehr sehr gut investierte Euro wohlgemerkt.

Denn eigentlich ist das, was man auf dem Ellenbogen geboten bekommt, sowieso unbezahlbar: Einsame Dünen, blühende Heide, der weißeste und feinste Strand der Insel und die fluffigsten Watte-Wolken-Formationen, die man sich vorstellen kann.
Außerdem die offene Nordsee auf der einen und das ruhige Wattenmeer auf der anderen Seite. Treffen diese beiden Elemente vor der Ostspitze aufeinander, so entstehen dort lebensgefährliche Tiefenströmungen und sichtbare Wirbel, weshalb das Baden am Ellenbogen ausdrücklich nur in der Sonne erlaubt ist.

Neben Baden sind auch Campen, Grillen und „wildes“ Parken verboten. Wer sich nicht daran hält, oder anderweitig unangenehm auffällt, der bekommt Ellenbogen-Verbot. Wie Fahndungsfotos hängen die Zettel mit den Nummernschilder derer, die den Ellenbogen nicht mehr betreten, beziehungsweise befahren dürfen, am Kassenhäuschen – gut sichtbar für alle Besucher.

Die strengen Regeln gibt es nicht ohne Grund, schließlich steht die Halbinsel nicht nur unter Naturschutz, sondern ist auch Vogelschutzgebiet, daher müssen Hunde immer angeleint sein und Spaziergänger sollten während der Brutzeit lieber nicht durch die Dünen laufen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass brütende Möwen-Mamis keinen Spaß verstehen, wenn man ihren Nestern zu nahe kommt.

Wer genug von Natur und Einsamkeit hat, der findet mit dem Königshafen am südöstlichen Ellenbogen ein optimales Revier zum Kite- und Windsurfen. Besonders für Anfänger eignet sich die Bucht sehr gut, da der Wind fast immer optimal steht.
Allerdings ist der Königshafen nur etwa zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Hochwasser gefüllt. Bevor man sich mit dem Surfbrett in den Norden der Insel macht, lohnt also ein Blick auf den Gezeitenkalender.

Weitere Höhepunkte – im wahrsten Sinne des Wortes – sind die beiden großen Leuchttürme, die Mitte des 19. Jahrhunderts nur drei Kilometer voneinander entfernt gebaut wurden und seit dem als nördlichste Bauwerke Deutschlands gelten.

Und wer jetzt immer noch nicht überzeugt davon ist, dass der wunderschöne Sylter Ellenbogen nicht nur eine Reise, sondern auch fünf Euro Maut wert ist, der sollte mal in Roman Polanskis „The Ghostwriter“ reinschauen. Neben Pierce Brosnan und Ewan McGregor spielt dort nämlich der Ellenbogen eine Hauptrolle – gut getarnt als amerikanische Ostküsten-Landschaft.

Sportliche Lieblingsplätze in Oberösterreich

Ein Gastartikel von Nicole, die den Blog www.urlaube-oesterreich.at betreibt.

Oberösterreich ist vielleicht nicht das bekannteste Bundesland Österreichs. Dennoch aber ist es einen Besuch wert. Vor allem, wenn du gerne Sport betreibst oder mal einen neuen Sport ausprobieren willst, ist Oberösterreich die richtige Adresse.

Schon seit ich klein bin verbringe ich viel Zeit in der Region um Bad Leonfelden. Diese kleine Stadt liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Linz, nahe der tschechischen Grenze. Wenn ich mich auspowern möchte, gehe ich eine Runde laufen. Wenn ich Richtung Sternstein eine Laufstrecke wähle, so komme ich immer voll auf meine Kosten! Der Sternstein ist der angrenzende Berg Bad Leonfeldens. Im Winter kannst du dort auch Skifahren gehen. Zu empfehlen für Wanderer ist außerdem eine Rundwanderung um den Sternstein. Dieser Weg ist nicht allzu anstrengend und du befindest dich mitten in der Natur. Ein absoluter Lieblingsplatz von mir ist außerdem die Sternsteinwarte. Diese wurde bereits 1899 eröffnet. Der Aufstieg auf den Turm ist etwas anstrengend, aber von oben bekommst du einen tollen Rundblick über das gesamte Mühlviertel und auch über Tschechien geboten.

Für Biker eignet sich die Region ebenfalls. Perfekt für eine Bike-Runde sind das nördliche Mühlviertel und der Moldau-Stausee, der sich wenige Kilometer neben der österreichisch-tschechischen Grenze befindet. Diese Gegend nutzen viele Sportler für eine Radrunde rund um den See und wieder retour nach Österreich. Im Sommer kannst du dich im See auch abkühlen.

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Gemeinsam mit meiner besten Freundin besuche ich auch häufig den Hochseilpark Böhmerwald. Für uns ist das rund eine Stunde Autofahrt. Zumeist nutzen wir die Gegend für einen Tagesausflug und verbinden Sport mit Wellness: Zuerst geht es in den Hochseilpark und danach gönnen wir uns einige Stunden Ruhe und Entspannung im Natur- und Vitalhotel . Im Hochseilpark balanciert man auf bis zu 12 Metern Höhe über den Bäumen des Böhmerwalds. Dieser ist eines der größten Waldgebiete Europas. Es gibt mehrere Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wir sind bisher bei den einfachen blauen Parcours geblieben. Vielleicht probieren wir aber demnächst mal den anspruchsvolleren aus. Das Klettern und Balancieren zwischen den Bäumen ist für uns jedenfalls eine tolle Art abzuschalten.

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Was ich außerdem unbedingt noch ausprobieren möchte ist Golfen. In Oberösterreich gibt es zahlreiche schöne Golfplätze. Für meinen nächsten Kurzurlaub habe ich das Salzkammergut ins Auge gefasst. Genauer gesagt den Attersee. Dort gibt es viele Golfplätze und teilweise kannst du dort sogar mit Blick auf den Attersee abschlagen. Ich bin schon sehr gespannt, ob ich im Golfen tatsächlich ein neues Hobby finde.

Sylt-Fotografin Beate Zoellner über das schönste Motiv der Welt

Hinweis: Die Fotos in diesem Artikel stammen nicht von der Fotografin Beate Zoellner, sondern von mir.

Seit über 15 Jahren fahren wir nun nach Sylt. Wir waren dort bei Schietwetter im Herbst, im menschenleeren November, in der überfüllten Hochsaison und beim ersten Frühlingserwachen – und das alles jeweils mehrmals. Und trotzdem machen wir bei jedem Sylt-Urlaub immer und immer wieder die gleichen Fotos: Das Rote Kliff im Sonnenuntergang, ein Selfie vorm Hörnumer-Leuchtturm, auf dem wir geheiratet haben, mein Mann mit dem Fahrrad in den Dünen, ich mit einem Eis in der Friedrichstraße, die Tetrapoden an der Südspitze, die lila Heide bei Braderup und das blaue Meer bei Rantum…

Unsere Sylt-Fotos doppeln, nein fünfzehnfachen sich mittlerweile und füllen unzählige Foto-Bücher und mindestens genauso viele Festplatten.

Der Grund, warum wir Jahr für Jahr hunderte Fotos auf Sylt und von Sylt machen, ist einfach: Die Insel sieht und wirkt zu jeder Tages- und Jahreszeit völlig anders und genau das macht sie für mich zum schönsten Motiv der Welt, von dem man nie genug Fotos haben kann.

Eine, die das ganz genauso sieht wie ich, ist die bekannte Fotografin Beate Zoellner, deren wunderschöne Sylt-Fotos zahlreiche Kalender, Bücher und Insel-Geschäfte zieren. Mit ihr habe ich über das schönste Fotomotiv der Welt gesprochen und mir ein paar Tipps für das perfekte Sylt-Foto geben lassen:

Ohne welche Fotos sollte man die Insel auf keinen Fall verlassen?

Beate Zoellner: Tolle Motive sind vor allem Muscheln, Wellen, Dünengrashalme, die Sylter Leuchttürme und Friesenhäuser und natürlich die Sonnenuntergänge.

Was ist Dein persönliches Lieblings-Motiv und warum?

Beate Zoellner: Die Nordsee – ihre Wellen sind bei Sturm wild aufbrausend, bei Ostwind glatt wie ein Seidentuch, mal bleigrau, dann blau, oder auch mal grünlich. Sie sieht immer anders aus, ist aber dennoch so vertraut…

Was macht Sylt als Motiv so besonders?

Beate Zoellner: Da kann ich nur einen Grund nennen: Ihre Vielfalt! Also der gleiche Grund, den viele Sylt-Urlauber angeben, wenn sie gefragt werden, warum sie nach Sylt reisen. Man kann hier alles haben: Endlose, weite Strände am ruhigen Watt und an der manchmal wilden Westseite, scheinbar unberührte Natur, in der man auf einem Spaziergang mit Glück nicht mal einen einzigen Menschen trifft, Party-Leben, sehr gute Restaurants, Sport-Events, großstadt-ähnliche Shopping-Möglichkeiten und und und… Ebenso vielfältig sind die Sylter Fotomotive.

Was ist für Dich als professionelle Fotografin das Spannende an Sylt?

Beate Zoellner: Das ständig wechselnde Licht! Wenn es morgens nach einem verregneten Tag aussieht, dann gegen Mittag die Sonne rauskommt um sich dann abends mit einem grandiosen Finale über der Nordsee zu verabschieden.

Strand auf Sylt

Welche Tipps hast Du für alle, die auf der Suche nach dem perfekten Sylt-Foto sind?

Beate Zoellner: Oberste Prämisse: Haltet Euch an die Spielregeln und nehmt Rücksicht auf die Besonderheiten der Sylter Natur. Achtet zur Brut- und Setzzeit die Sperrzonen und schützt die Dünen, indem Ihr nicht querfeldein lauft, sondern nur die mit dem umgedrehten „Besen“ gekennzeichneten offiziellen Übergänge zum Strand nutzt. Denn: Dünenschutz ist Inselschutz!

Als technischen Tipp empfehle ich, immer ausreichend Microfasertücher und eventuell ein kleines Pumpspray (möglichst ohne Alkohol, gibt´s beim Optiker) zum Putzen Eurer Objektive in der Fototasche zu haben. Die Sylter Luft ist auch abseits vom Strand sehr salz- und jodhaltig. Und das führt dann leicht zu schmierigem Niederschlag auf den empfindlichen Linsen der Objektive. Deshalb empfehle ich auch immer einen preiswerten Filter zum Schutz er Linse, denn bei stärkerem Wind können die herumfliegenden Sandkörner schnell Schaden anrichten.

Vielen Dank an Beate für das Gespräch – und Euch viel Spaß beim Fotografieren!
Schreibt mir doch mal, was Eure Lieblingsmotive auf Sylt – oder anderswo – sind.

 

banner_buch_2Dieser Artikel stammt aus meinem Buch „111 Gründe, Sylt zu lieben“, das ab sofort im Handel oder online erhältlich ist.

Geheimtipp an der Côte d’Azur: Die Insel Porquerolles

Die rund 12 Quadratkilometer kleine Insel vor der südfranzösischen Küste, entdeckten wir bei unserem letzten Urlaub in Saint Paul de Vence.

Die Fahrt über die Küstenstraße bis in die Hafenstadt Giens, von wo aus die Boote nach Porquerolles ablegen, zog sich ewig. Natürlich hätten wir die viel schnellere Route über die Autobahn nehmen können, aber schließlich waren wir in Südfrankreich, es war Sommer – und wir hatten ein Cabrio. Und sobald wir vom Boot aus die erste türkisblaue Bucht der bezaubernden Insel sahen, waren Autokolonnen und verstopfte Küstenstraßen sowieso ganz schnell vergessen.

Warum Porquerolles eine der schönsten Inseln ist, auf der ich je war, wo man dort besonders gut Pizza mit fangfrischen Sardellen essen kann und wie Ihr auf der Fahrt dorthin mit etwas Glück ein paar wilde Flamingos entdecken könnt, lest Ihr auf dem Blog der Reiseexperten von GoEuro, die sieben Reiseblogger – unter anderem mich – nach ihren Insidertipps für Frankreich gefragt haben.

Hier geht es zum Artikel.

Unbekannter Lieblingsplatz: Das Val Verzasca im Tessin

Wer an den Lago Maggiore denkt, denkt an Palmen vor schneebedeckten Gipfeln, an Badevergnügen, Wassersport und italienische Gemütlichkeit. Doch der See, den Italien und die Schweiz sich teilen, hat noch sehr viel mehr zu bieten. Zum Beispiel einen (fast) unbekannten Lieblingsplatz – das Val Verzasca (Verzascatal), rund 30 Autominuten vom südlichen Westufer des Lago Maggiore entfernt.

Warum ist das Val Verzasca ein Lieblingsplatz?

Das etwa 25 Kilometer lange Tal, durch das sich der Fluss Verzasca in Richtung Lago Maggiore schlängelt, ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch: Smaragdgrünes glasklares Wasser, wilde Schluchten, kleine Bauerndörfer mit alten Holzhäusern, steile Wasserfälle und  ganz viel Natur. Der für mich schönste Platz im Val Verzasca, das übrigens komplett unter Naturschutz steht,  ist die mittelalterliche Brücke Ponte dei Salti beim Dorf Lavertezzo. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die alte Steinkirche Santa Maria Assunta und kann auf den großen glattgeschliffenen Felsen im Fluss die Sonne, die Aussicht und das süße Nichtstun genießen.

Für Mutige

Wer aus Süden ins Val Verzasca kommt, trifft gleich hinter dem Taleingang auf eine der Hauptattraktionen des Tals – den riesige Verzasca-Staudamm in Gordola, der mit etwa 380 Meter Länge und 220 Metern Höhe einer der höchsten Staudämme Europas ist. Und einer der berühmtesten. Denn Mitte der 1990er Jahre stürzte sich kein geringerer als Pierce Brosnan in seiner Rolle als James Bond während der Dreharbeiten zu „Goldeneye“ von eben dieser Staumauer – gut gesichert an einem Bungeeseil.  Wer mutig genug ist, ihm dies nachzumachen, kann dies gerne tun. Ich war es (natürlich) nicht, sondern habe lieber die schöne Aussicht von der Staumauer genossen und eben jenen Mutigen (oder Verrückten) zugeschaut, die sich in 7,5 Sekunden freiem Fall von der höchsten stationären Bungee-Anlage der Welt über 200 Meter in die Tiefe stürzen. Die Anlage ist von Ostern bis Oktober geöffnet und für den 007-Bungee-Jump sollte man rechtzeitig vorher reservieren.

Für Romantiker

Wem der Sinn eher nach Romantik als nach Adrenalin steht, der wird im Verzascatal ebenfalls fündig – und zwar im Bergdorf Corippo, der kleinsten Gemeinde der Schweiz, in der gerade mal 12 Einwohner leben. Der alte Dorfkern steht seit 1975 unter Denkmalschutz. In Corippo scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Einfache Architektur, kleine Steinhäuser, enge Gässchen und eine entzückende kleine Pfarrkirche. Entschleunigung und Romantik pur.

Für Geniesser

In den alten Steinhäusern, genannt Rustici, entlang der Straße durchs Tal führt gibt es zahlreiche kleine Osterias, die einfache aber sehr leckere regionale Spezialitäten wie Minestrone (Gemüsesuppe), hausgemacht Gnocchi oder Tessiner Bergkäse anbieten.
Meine Lieblings-Osteria ist die „Osteria Vittoria“ in Lavertezzo, von deren Terrasse man einen schönen Blick auf den Ort und den Fluss hat. Das Essen schmeckt hervorragend, besonders zu empfehlen das Bruschetta, die Spaghetti Aglio Oglio und das Steinpilzrisotto.

Und sonst so?

Das Val Verzasca ist ein Paradies für Wanderer und der Fluss lädt nicht nur zum Baden, sondern auch zum Kanufahren und zum Tauchen ein. Allerdings gilt er als schwierig, daher sollten sich nur Geübte ins Boot, beziehungsweise unter Wasser wagen. Infos zum sicheren Tauchen und den schönsten Revieren im Verzascatal gibt es  hier.

P.S.: Genau so geübt wie die Taucher sollten übrigens auch diejenigen sein, die mit dem Auto ins Tal kommen, denn die Straßen sind mehr als eng und Parkplätze sind rar. Den eher Ungeübten, sei die regelmäßige Busverbindung ab Locarno empfohlen.

 

 

 

 

Gegen den Wind: Die schönsten Radtouren auf Sylt

Wenn man auf Sylt ist, gibt es ein paar Dinge, die man getan haben sollte, bevor man die Insel wieder verlässt.
Dazu gehört auf jeden Fall, einmal auf einem gelben Hollandrad gegen den Wind durch die Dünen zu radeln!

Danach hat man definitiv nicht nur tierischen Muskelkater, sondern auch keine Erklärung dafür, warum man IMMER Gegenwind hat. Egal, an welchem Tag und in welche Richtung man fährt, der Wind kommt immer aus der falschen Richtung und sorgt dafür, dass einem die sanft ansteigenden Sylter Dünen wie unbezwingbare Berge vorkommen.

Für alle, die sich jetzt immer noch aufs Rad trauen, kommen hier meine beiden Lieblings-Insel-Radtouren:

1. Von Westerland nach List und zurück (ca. 34 Kilometer)

 DSC07557_1Die Tour startet in Westerland auf dem Fuß- und Radweg, der parallel zur Strandpromenade leicht bergan durch die Dünen nach Wenningstedt führt. Dort machen wir einen kleinen Schlenker durch den Ort.
Wir fahren die Dünenstraße hinauf, vorbei am neuen Gosch und halten uns dann rechts Richtung Dorfteich. Hinter dem Denghoog-Grab biegen wir links auf den Radweg nach Kampen.

Bei gutem Wetter lohnt sich ein kleiner Abstecher zu Sylts höchstem „Berg“, der Uwe-Düne, am Ortseingang von Kampen. Viele Treppen, tolle Aussicht!

Von hier an geht es weiter auf der Trasse der alten Sylter Inselbahn, auch „Rasende Emma“ genannt. Die Schmalspurbahn verband zwischen 1888 und 1970 die Inselorte.

Die Trasse wurde zu einem Rad- und Wanderweg umgebaut, der größtenteils asphaltiert ist und durch wunderschöne Naturschutzgebiete, vorbei an Deutschlands einziger Wanderdüne bis nach List führt.

Dort angekommen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ein hausgemachtes Bio-Eis bei der Sylter Eismanufaktur, ein Fischbrötchen beim Gosch-Imperium im Hafen, ein kleiner Bummel durch die Alte Tonnenhalle oder ein Besuch im Erlebniszentrum Naturgewalten.

Wer genug gegessen, gebummelt und geschaut hat, der muss sich nun entscheiden, wie er zurück nach Westerland kommt: Mit dem Inselbus, der auch Fahrräder mitnimmt, oder aber die 17 Kilometer wieder per Pedales zurück. Dabei nicht vergessen: Rückenwind is‘ nicht!

Dünen-Radweg nach List

Dünen-Radweg nach List

 

2. Rund ums Rantumbecken (ca. 18 Kilometer)

DSC00564_1Diese schöne Tour ist nicht ganz so lang und nicht ganz so hügelig wie die nach List, aber auch hier auf der Wattseite der Insel ist der Rückenwind unser ständiger Begleiter.

Start ist auch hier wieder in Westerland. Dieses Mal nehmen wir allerdings den Radweg Richtung Süden, der direkt neben der Straße nach Hörnum verläuft. Meist herrscht leider sowohl auf dem Radweg als auch auf der Straße recht viel Verkehr, so dass diese – zum Glück recht kurze – Strecke nicht wirklich viel Spaß macht. Kurz vor der Jugendherberge „Dikjen Deel“ überqueren wir in Höhe des Abfallwirtschaftszentrums die Straße nach Hörnum und fahren geradeaus weiter in das kleine Wäldchen, an dessen Ende sich direkt neben dem Abfallwirtschaftszentrum der Zugang zum Rantumbecken-Deich befindet.

Dass auf dem Deich jede Menge Schafe leben, kann man hier hören, sehen und auch riechen.
Tipp: Den Hinterlassenschaften der Deich-Bewohner mit dem Rad ausweichen zu wollen hat keinen Sinn, dazu sind es zu viele. Also Augen zu und durch!

Der Radweg, der einmal rund ums Rantumbecken führt, ist nur in diesem ersten Abschnitt nicht befestig und daher nach Regentagen sehr matschig und schlecht befahrbar. Im weiteren Verlauf lässt er sich besser befahren.
Wir folgen dem Weg über den Rantumer Camping Platz, vorbei an der Sylt Quelle und dem Dorfhotel, bis wir schließlich wieder auf den Deich gelangen, der das Rantumbecken und das Wattenmeer voneinander trennt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der künstlich angelegte See als Start- und Landeplatz für Wasserflugzeuge genutzt, heute ist er Vogelschutzgebiet und Hotspot von Ornithologen, die dort ausgerüstet mit Klappstuhl und Fernrohr auf Säbelschnäbler & Co. warten.

Am Ende des Deichs angekommen können wir nach links Richtung Keitum fahren und uns mit einem Stück Himbeertorte in der Kleinen Teestube stärken, bevor wir von dort aus zurück nach Westerland fahren.

Alternative: Wer noch Zeit, Lust und Kondition hat, sollte sich am Ende des Deichs aber unbedingt rechts halten und am Wattenmeer entlang nach Morsum radeln. Auf diesem gut befestigten Weg ist man meist mit sich und den Schafen alleine und kann bei gutem Wetter die tolle Aussicht bis nach Hörnum und dem Hindenburgdamm genießen.

Und das allerbeste: Hier am Wattenmeer weht kaum ein Lüftchen. Und wo kein Lüftchen, da auch kein Gegenwind!

Am Ende des Radwegs folgen wir der Spitzkehre nach links und fahren dann durch die Wiesen über Morsum und Keitum zurück nach Westerland.
Die Tour ist mit diesem Abstecher nach Morsum insgesamt etwa 29 Kilometer lang.

Fahrrad mieten auf Sylt

Bei rund 300 Kilometern Radweg verwundert es einen nicht, dass man auf Sylt an fast jeder Ecke Fahrräder leihen kann.

Mein Favorit schon seit vielen Jahren ist die Fahrradvermietung Leksus mit Filialen in fast jedem Ort, die auch einen Hol- und Bringservice anbietet. Leksus bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und man kann neben den tollen gelben Hollandrädern auch Kinder-Anhänger, Tandems, Mountainbikes oder Elektroräder leihen – falls der Gegenwind doch einmal zu heftig werden sollte.

Mein Tipp: Unbedingt die Räder mit 7-Gängen nehmen. Die kosten mit 34€ pro Woche nur 7€ mehr als 3-Gang-Räder und spätestens bei der Tour nach List weiß man sie definitiv zu schätzen.

5 Dinge, die man auf Sylt nicht tun sollte

Ob wilde Partys feiern, oder wilde Gänse beachten, ob Shopping- oder Nordic-Walking-Tour: Das Schöne an Sylt ist, dass dort jeder genau das machen kann, wonach ihm/ihr gerade der Sinn steht. Zumindest fast, denn ein paar (wenige) Regeln und Hinweise, wie man sich auf der Insel sollte, gibt es schon. Und an die muss sich jeder halten – egal ob friesischer Insulaner oder fränkischer Tourist, egal ob Bentley- oder Fahrradfahrer.

Damit Ihr beim nächsten Insel-Besuch nicht unangenehm auffallt oder sogar eine saftige Geldbuße aus Eurer Urlaubskasse abzwacken müsst, kommt hier meine Top Five der Dinge, die Ihr auf Sylt keinesfalls tun solltet:

1. Möwen füttern

Ich weiß, es ist verlockend, den scheinbar völlig ausgehungerten, bettelnden Möwen ein Stück vom Fischbrötchen oder der Eiswaffel abzugeben – in der Hoffnung, sie so vor dem sicheren Hungertod und damit dem Aussterben ihrer Rasse zu bewahren. Aber Ihr könnt mir glauben: Die Möwen sind weder ausgehungert, noch haben sie Probleme beim Erhalt ihrer Rasse. Der einzige, der Probleme hat, seid Ihr – wenn Ihr die Möwen füttert. Denn das gilt auf Sylt als Ordnungswidrigkeit, die mit Strafen von bis zu 1.000 Euro geahndet wird.

Grund dafür ist, dass Möwen mittlerweile die Scheu vorm Menschen verloren haben und diese auf der Suche nach Essbarem immer häufiger angreifen, oder ihnen im Flug das Fischbrötchen aus der Hand schnappen. Mal ganz abgesehen davon, dass unschuldigen Touristen beim Möwen füttern regelmäßig etwas auf dem Kopf landet – und damit meine ich jetzt nicht die Möwen selbst.
Also immer dran denken: Bitte nicht füttern!

Möwen füttern verboten!

Möwen füttern verboten!

2. Sandburgen bauen

Auch aufs Sandburgen bauen müsst Ihr auf Sylt schweren Herzens verzichten, wenn Ihr Euch keinen Ärger einhandeln wollt. Denn auch das Graben und Schaufeln am Strand ist auf der Insel eine Ordnungswidrigkeit. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen soll der teilweise teuer aufgespülte Sand nicht unnötig aufgelockert werden, da er so leichter wieder zurück ins Meer gespült würde.

Zum anderen ist schon so manch kostspieliger Strandkorb einer Burgenkonstruktion zum Opfer gefallen, die um ihn herum errichtet wurde. Bei Flut werden die Körbe nämlich förmlich in die Sandwälle, in deren Mitte sie stehen, eingespült und können nicht mehr unbeschadet geborgen werden. Somit sind vor allem Burgen und Wälle, die um die Strandkörbe geschaufelt werden, bei der Kurverwaltung nicht gerne gesehen.

3. Hunde mit an den Strand nehmen

Kommt Ihr mit Fiffi, Bello & Co. nach Sylt, so dürft Ihr ihn nur an einen der ausgewiesenen Hundestrände mitnehmen, von denen es insgesamt 16 auf der Insel gibt. Zumindest während der Saison. In der Zeit von Anfang November bis Mitte März können Eure Vierbeiner auch gerne mit an die übrigen Strände – in List aufgrund der vielen freilaufenden Schafe allerdings nur angeleint, ebenso natürlich in der Nähe von Vogelbrutgebieten.

Wenn Ihr während Eures Urlaubs gerne einmal einen Strand besuchen wollt, an dem Hunde nicht erlaubt sind, dann könnt Ihr Euren Hund bei freien Kapazitäten vorübergehend im Tinnumer Tierheim betreuen lassen.

4. Durch die Dünen spazieren

Ein absolutes No-Go ist ein Spaziergang durch die Dünen. Da verstehen die Sylter keinen Spaß! Die Dünen stehen unter Naturschutz und dürfen nur auf gekennzeichneten befestigten Wegen betreten werden. Dies gilt auch auf der Wattseite, wo viele seltene Vogelarten brüten, die durch unangekündigte Besucher nur unnötig verschreckt würden.

Außerdem dienen die Dünen dem natürlichen Küstenschutz – und von dem haben wir ja alle was, oder wollt Ihr, dass in ein paar Jahren von Sylt nichts mehr übrig ist? Seht Ihr! Ich auch nicht! Deshalb: Betreten unbedingt verboten!

5. Heuler anfassen

Solltet Ihr bei einer Strandwanderung einmal nicht nur Muscheln und Treibholz, sondern tatsächlich ein kleines einsames Robbenbaby finden, dann widersteht unbedingt der Versuchung, es zu streicheln – auch wenn es noch so herzzerreißend jammert und Euch aus großen Knopfaugen traurig anschaut. Seehundemütter erkennen ihr Junges am Geruch und nehmen es nicht mehr an, wenn es anders, also zum Beispiel nach Menschen, riecht.

Entfernt Euch stattdessen möglichst schnell wieder von ihm, damit die Mutter die Chance hat, zu ihm zurückzukommen. Meist werden Heuler nämlich nur für kurze Zeit vom Muttertier alleine gelassen. Entdeckt Ihr ein Robbenbaby allerdings an einer Stelle, an die die Mutter sicher nicht mehr freiwillig zurückkommt, wie zum Beispiel an einem belebten Badestrand, dann verständigt umgehend die „Schutzstation Wattenmeer“ oder die Polizei, die sich dann professionell um den kleinen Heuler mit den großen traurigen Knopfaugen kümmert.

Und wenn Euch diese fünf Tipps noch nicht reichen, dann bekommt Ihr hier noch eine kleine Zugabe:

  • Reist in der Saison nie an, ohne vorher eine Unterkunft gebucht zu haben.
  • Nehmt immer eine Regenjacke und eine Mütze mit. Ja, auch im Hochsommer!
  • Fahrt an Weihnachten, Ostern und Pfingsten nur mit dem Autozug, wenn Ihr ganz viel Zeit und noch mehr Geduld haben.
  • Versucht nie, während der Saison ohne eine Reservierung einen Tisch im Restaurant zu bekommen. Schlechte Laune und ein knurrender Magen sind hier vorprogrammiert.

Und last but not least:

Verwechselt nie, wirklich nie „in“ und „auf“. Sylt ist – trotz Verbindung mit dem Festland durch den Hindenburgdamm – eine Insel, AUF der man Urlaub macht, allerdings IN Westerland, Kampen oder sonst wo. Wenn Ihr von den Insulanern (und von mir) ernst genommen werden möchten, solltet Ihr Euch das merken – auch wenn Ihr dafür, anders als beim Möwen füttern, kein Bußgeld bezahlen müsst.

Schöner Schlafen: Das „Sunnsait“ in Maria Alm

Jedes Jahr im Herbst stelle ich mir die gleiche Frage: Wohin diesen Winter in Skiurlaub fahren? Gute Frage, schwere Frage. Und vergangenen Winter sogar noch schwerer. Denn nach einem Sportunfall im September war mein Fuß noch immer nicht wieder ganz in Ordnung – und ich mir nicht sicher, ob das mit dem Skifahren tatsächlich eine so gute Idee ist.

Deshalb musste ein Skigebiet mit ausreichend Alternativen wie Wandern, Langlauf, Shopping- und Ausflugsmöglichkeiten gefunden werden. Ach ja: Ein Pool wäre auch ganz nett. Wenn schon nicht Skifahren, dann wenigstens Schwimmen. Geht auch mit noch nicht ganz verheilten Bänderriss. Gewünscht, gesucht, gefunden – und zwar im „Sunnsait“ im hübschen Dorf Maria Alm, das zum Skigebiet Hochkönig/Salzburger Land gehört. Dort verbrachten wir Anfang März eine wunderschöne Wohlfühl-Woche, die dem Namen des Hauses („Sonnenseite“) alle Ehre machte.

Balkon mit Pistenblick Balkon mit Pistenblick

Fühlen

Als wir nach über neun Stunden Fahrt müde, genervt und hungrig in Maria Alm ankamen und das „Sunnsait“ betraten, fühlten wir uns direkt wohl – und willkommen. Das lag vor allem am netten Empfang durch Junior-Chef Tobi, der uns so herzlich begrüßte, als habe er den ganzen Tag nur auf uns gewartet.

Neben wohl und willkommen fühlten wir uns während unserer Woche im Salzburger Land vor allem eins: Entspannt. Denn das „Sunnsait“ hat einen kleinen, aber sehr feinen Wellnessbereich mit Fitnessgeräten, Pool, Infrarotkabine und einer Sauna, von der aus man auf die Piste schauen kann. Dazu leise Lounge-Musik und Kerzenlicht. Wer braucht da noch Aprés Ski? Wir jedenfalls nicht! Stattdessen verbrachten wir unsere Abende im Wellnessbereich, den wir – obwohl alle acht Appartements ausgebucht waren -, fast immer für uns alleine hatten.

Sehen

Betritt man das „Sunnsait“ sieht man erst mal vor allem eins: Holz.
Holz-Türen, Holz-Dielen, Holz-Möbel, Holz-Lampen… Kein Wunder, denn Familie Eder-Lanzinger besitzt neben dem „Sunnsait“ auch eine Tischlerei, in der die Einrichtung für die Appartements maßgefertigt wurde.

Auf den zweiten Blick fällt die Liebe zum Detail auf, mit der alles dekoriert und eingerichtet wurde. Von der gemütlichen Lounge mit Kamin über den Wellnessbereich und die Appartements selbst bis hin zum Aufzug, in dem die Etagenzahlen nicht etwa auf ein Plastikschild gedruckt, sondern auf Filz gestickt wurden. Filz sieht man überhaupt ziemlich oft im ganzen Haus.
Und Hirschgeweihe. Und Windlichter. Und die Farbe Grau. Und Glasschiebetüren, die mit Ski-Motiven bedruckt sind. Kurz: Das „Sunnsait“ ist ein wahrer Traum für Deko-Fans wie mich!

Riechen

Ich habe einen Tick: Wenn ich in ein Hotel oder eine Ferienwohnung komme, rieche ich noch vorm Koffer auspacken an den Handtüchern. Meist kein großes Vergnügen, denn wir alle kennen die typischen Hotel-Handtücher: Weiß hart, kratzig und alles andere als duftig. Mein Riech-Test im „Sunnsait“ fiel dagegen mehr als positiv aus. Die Handtücher waren hellgrau, kuschelig und dufteten dezent nach Waschmittel. Noch besser rochen nur die Flaschen mit Duftstäbchen, die im ganzen Haus verteilt waren – und natürlich die frische Bergluft.

Sunnsait-Lounge Sunnsait-Lounge

Schmecken

In unserem Appartement wartete bei Ankunft das „Sunnsait-Frühstückskisterl“ – vollgepackt mit regionalen Leckereien wie Bergkäse, Marillen-Aufstrich, Schinkenspeck, frischen Eiern, Milch, Saft, Honig, Kaffee, Tee und was man sonst noch für ein perfektes Frühstück braucht. Auf Wunsch gibt es jederzeit Nachschub, Brötchen und Croissants sind im Mietpreis ebenfalls inklusive und werden jeden Morgen frisch vom Dorfbäcker bis vor die Appartementtüre geliefert.

Wer abends keine Lust auf Essengehen hat, dem hilft Familie Eder-Lanzinger gerne bei der Organisation eines Fondue-Abends und besorgt frisches Fleisch und alle anderen Zutaten. Verhungern muss im „Sunnsait“ also niemand!

Hören

Was hört man im „Sunnsait“? Dank der absolut ruhigen Lage fast gar nichts. Wäre da nicht das allabendliche Piepsen der Pistenraupe, die direkt neben dem Haus stationiert ist und der wir abends dabei zusehen konnten, wie sie die Dorfabfahrt für den nächsten Tag hübsch machte. Das zweite typische Geräusch, das wir vor allem morgens hörten, war das Gleiten und Kratzen von Skiern auf frisch präparierten Pisten.

Beides Geräusche, die für die perfekte Skiurlaub-Lage sprechen: Direkt an der Piste, direkt am Lift. Besser geht nicht. Was für ein Glück, dass mein Fuß einigermaßen mitgespielt hat und wir den Luxus genießen konnten, direkt vorm Haus anzuschnallen. Einziger Wehrmutstropfen: Die Verbindungspiste ins benachbarte Skigebiet war aufgrund Schneemangels gesperrt, so dass wir den Skibus (hält direkt am Haus)nehmen mussten, wenn wir dort fahren wollten.

Apropos fahren:
Ein Tipp von Frau Eder, der Sunnsait-Chefin, sind die E-Mountainbikes, mit denen man im Sommer rund um Maria Alm tolle Touren machen kann. Auf vielen Almen gibt es Ladestationen und wer zu faul zum Hochradeln ist, der kann die Räder in einigen Liften mitnehmen. Die Bergbahnen können dank der Hochkönig-Card im Sommer übrigens kostenlos benutzt werden. Klingt gut? Ist es auch! Und genau deshalb (und weil es im „Sunnsait“ soooo schön ist), kommen wir im Sommer wieder! Definitiv!

Sunnsait Appartements
Oberdorf 14
A-5761 Maria Alm
Weitere Infos und viele Pauschalangebote unter: www.sunnsait.at

Gastbeitrag: Lieblingsplätze in Österreich

Ein Gastbeitrag von Nicole, die auf ihrem Blog über ihre Lieblingsplätze in unserem schönen Nachbarland Österreich schreibt.

Österreich hat in touristischer Hinsicht einiges zu bieten. Zumeist sprechen die Menschen von den großen Skigebieten und den Kärntner Badeseen. In den folgenden Zeilen möchte ich meine persönlichen drei Lieblingsorte in Österreich vorstellen. Von denen hat möglicherweise noch nicht jeder gehört, sie sind aber sehr sehenswert.

Salzburg bei Tag

1) Kapuzinerberg

Beginnen wir in Salzburg. Die historische Stadt Salzburg bietet für Touristen zahlreiche Attraktionen wie beispielsweise die Festung Hohensalzburg, den Mirabellplatz, das Haus der Natur und auch die Getreidegasse. Ein wahrer Geheimtipp ist meiner Meinung nach aber auch der Kapuzinerberg. Man kann die Spitze des Berges zu Fuß erreichen. Der Anstieg ist relativ steil, aber der Ausblick von oben lohnt sich sicherlich! Ich war bei meinen Salzburg-Besuchen gerne mit Freunden dort oben um zu Picknicken oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Perfekte Fotos sind hier garantiert!

Mozarts Geburtshaus

2) Ulmer Hütte, St. Anton

Weiter geht’s mit dem Westen Österreichs! Sobald es in Österreich so richtig zu schneien beginnt, kann man grundsätzlich in allen Skigebieten Tirols und Vorarlbergs perfekt Wintersport betreiben. Ich persönlich besuche am liebsten das Skigebiet St. Anton am Arlberg. Wenn ich eine Pause brauche, besuche ich immer die Ulmer Hütte. Diese ist eine urige Hütte mitten im Skigebiet St. Antons. Es gibt draußen Tische und auch einige Liegestühle zum Entspannen. Ein warmer Tee und eine perfekte Aussicht machen selbst die Pause hier zu einem Erlebnis. Danach kann es auch sofort wieder weitergehen mit dem Wintersport!

Ulmer Hütte


3) Bräuwiese

Für den Sommerurlaub habe ich auch noch einen guten Tipp: Die Bräuwiese am Traunsee. Der Traunsee ist im Allgemeinen mein Lieblingssee in Oberösterreich. Die Wasserqualität ist perfekt: Der See ist zumeist glasklar! Es dauert meistens ein bisschen länger, bis der See so richtig warm ist. Aber spätestens dann sollte man unbedingt einen Tag auf der Bräuwiese verbringen. Die Bräuwiese ist ein kostenloser Badeplatz direkt am Traunsee. Die Aussicht ist auch hier perfekt mit Blick auf den Traunsee und auch auf den Traunstein. Wenn man nach einem Badetag noch lecker speisen möchte, gibt es mehrere Restaurants entlang des Traunsees.

Traunsee

Soviel zu meinen Lieblingsplätzen in Österreich. Es gibt bestimmt noch viel mehr tolle Plätze, aber diese sind meine persönlichen Favoriten. Ich werde die nächsten Jahre weiterhin Österreich erkunden, um noch weitere tolle Plätze zu entdecken.

Bett mit Aussicht: Vom Lago Maggiore bis Las Vegas

Das perfekte Hotelzimmer zu finden gestaltet sich oftmals genau so schwierig wie die Suche nach der Frau/ dem Mann fürs Leben.

Es sollte natürlich zentral liegen, aber bitte schön ruhig und nicht an einer lauten Straße.
Gut bewertet, aber nicht überlaufen. 4-Sterne-Service zu Hostel-Preisen, kostenloses WLAN, leckeres Frühstück und wenn möglich sollte man weder im Bad, noch im Bett erkennen können, welche Haarfarbe der Gast vor einem hatte.

Genauso wichtig wie das Ausschauen ist für mich das Rausschauen, denn das Auge wohnt (und schläft) schließlich mit.

Wem dies genauso geht, für den kommt hier meine Betten-mit-Aussicht-Top-5:

1. Vdara Hotel in Las Vegas

Welcome to fabulous Las Vegas – and to fabulous Vdara Hotel, in dem Euch die Glitzer-Metropole zu Füßen liegt.

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Während unserer USA-Rundreise verbrachten wir dort zwei Nächte in einer Suite mit kleiner Küche, riesigem Bad und einem unvergesslichen Blick auf die Wasserspiele des Bellagio, den Strip und die umliegenden Berge.

Klingt teuer, war es aber gar nicht! Ende Mai 2012 zahlten wir nur 80€ pro Nacht! Gebucht hatten wir damals über Thomas Cook.

Tipp: Unter der Woche und in den heißen Monaten (Juni – August) sind die Zimmer hier sehr viel günstiger.
Gute Preise gibt es auch bei www.booking.com oder direkt beim Hotel, das übrigens kein Frühstück anbietet, dafür aber einen Pool auf dem Dach hat. Man muss halt Prioritäten setzen….

2. Appartement „La Corniche“ in Haute Nendaz/ Schweiz

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Reinhard Mey muss auch schon hier gewesen sein… Denn „über den Wolken“ ist in diesem Appartement im Schweizer Ski-Ort Haute Nendaz Programm. Es bietet Platz für 6 Personen, hat einen schönen großen Balkon und liegt etwas außerhalb (Skibus-Haltestelle direkt um die Ecke).

Die Preise sind zwar typisch Schweiz (ab 900€/ Woche), aber die Aussicht auf das Tal und die umliegende Berge ist jeden Cent wert!!
Und an manchen Tagen, wenn die Wolken tief im Tal hängen, fühlt man sich dort oben auf über 1400 Metern tatsächlich ein wenig wie im Reinhard-Mey-Song!

Buchung, Preise und weitere Infos gibt es bei Interhome.

 

DSC00906_13. Empire Riverside Hotel in Hamburg

Zwar nicht Las Vegas, dafür aber den Hamburger Hafen gibt’s vom Bett des Empire Riverside zu sehen.

Allerdings nur mit ein wenig Glück – oder Kleingeld. Denn entweder, man bucht ein „normales“ Zimmer, das dann Richtung Stadt oder Richtung Hafen geht (worauf man leider keinen Einfluss hat), oder man entscheidet sich direkt für ein Riverview-Zimmer, was natürlich entsprechend teurer ist.

Zu unserer Hochzeit bekamen wir zwei Nächte in einem Riverview-Eckzimmer geschenkt.
Das Zimmer war, wie das ganze Hotel (und leider auch die Freundlichkeit der Mitarbeiter) sehr minimalistisch. Keine Bilder, keine Deko…
Aber wer braucht die schon, bei  solch einer atemberaubenden Aussicht!

Wir jedenfalls saßen den ganzen Abend und die halbe Nacht am Fenster und schauten auf Elbe, Hafen, Michel & Co.
Super schauen kann man übrigens auch aus der Hotel-Bar „20 Up“ in der 20. Etage. Bodentiefe Fenster, leckere Cocktails und nettes Publikum inklusive!

 

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Lago Maggiore

Meinen Lieblings-See, den Lago Maggiore, sieht man in dieser tollen Wohnung von (fast) überall: vom bequemen Sofa, dem riesigen Balkon und natürlich auch vom Bett aus.

Die Wohnung gehört einem wahnsinnig netten Schweizer Ehepaar, das eine Kunstgalerie in Basel besitzt. Einige ihrer Kunstwerke finden sich auch in der Ferienwohnung, die in Brissago, dem letzten schweizer Ort vor der italienischen Grenze liegt.

Im Januar könnt Ihr hier schon für 49€/ Nacht die Aussicht auf die schneebedeckten Berge und die – im Vergleich zu Deutschland – milden Temperaturen genießen. In der Hochsaison kostet die Übernachtung 139€.

Die Wohnung bietet Platz für vier Personen, Kinder unter sechs Jahren dürfen hier leider nicht übernachten, da der Balkon nicht kleinkindersicher ist.

Alle Infos und einen aktuellen Belegungskalender gibt es unter: www.brissago24.ch oder beim Portal Traum-Ferienwohnungen.

 5. The Los Angeles Athletic Club

Dieses Boutique-Hotel in Downtown Los Angeles heißt nicht nur Athletic Club, es ist auch einer: Unten privater Fitnessclub, oben Hotel.

Blick Los Angeles Skyline

Und was für eins! Hier ist nicht nur die Aussicht außergwöhnlich, sondern einfach alles: Die Atmosphäre, die Einrichtung und vor allem die Sportangebote, die Hotelgäste kostenlos nutzen können: Pool, Fitness-Center, Indoor-Laufbahn, Basketballfeld und sogar ein Box-Studio.

Leider liegt der Athletic Club in einer Gegend von Los Angeles, in der man abends nicht unbedingt spazieren gehen möchte. Deshalb bleibt man am besten im Hotel und macht ein wenig Sport  – oder schaut aus dem Fenster!

Denn die Aussicht aus den geräumigen Zimmern auf die umliegenden Wolkenkratzer und die Häuserschluchten ist besonders abends und nachts spektakulär!!

Infos zum Hotel findet Ihr hier: www.laachotel.com/

Meine 5 New-York-Momente

Und plötzlich war ich da. Mittendrin. In der wohl großartigsten und aufregendsten Stadt der Welt.

Ich war überwältigt, überfordert und überglücklich. Anfangs konnte ich es gar nicht richtig fassen, dass ich tatsächlich endlich dort war – in der Stadt, in der ich schon so lange sein wollte. Alles kam mir so unwirklich vor… Und dann gab es immer wieder diese ganz besonderen Momente, an die ich noch heute denke und die mir klar machten: Du! Bist! In! New York! YEAH!

Mein 1. New-York-Moment

Den allerersten Moment, in dem ich realisierte, dass ich nicht in irgendeiner Stadt war, sondern in DER Stadt, erlebte ich kurz nach unserer Ankunft. Wir kamen aus Las Vegas, waren müde, hungrig und wollten viel lieber einfach nur schlafen als uns New York anzuschauen. Aber: wenn New York niemals schläft, dann tun wir das natürlich auch nicht.

Und so schlenderten wir ein wenig lustlos durch die Straßen von Manhattan, kauften uns ein Sandwich und setzen uns damit auf die Terrasse des Bryant-Park-Cafés. Nach dem Essen muss ich kurz eingedöst sein. Als ich nach ein paar Minuten wieder die Augen öffnete, war er plötzlich da – mein erster New-York-Moment! Innerhalb weniger Minuten hatte sich die Rasenfläche im Park in ein riesiges Freiluft-Yoga-Studio verwandelt. Wie aus dem Nichts standen mit einem Mal hunderte New Yorker auf ihren Handtüchern und Matten, inmitten von Wolkenkratzern und dem tosenden Verkehr der Feierabend-Rushhour.

Yoga im Bryant Park

Ich war plötzlich hellwach und voller Tatendrang, diese Stadt zu entdecken und zu erleben. Denn jetzt wusste ich wieder, was ich vor lauter Müdigkeit fast vergessen hatte: New York ist einzigartig, verrückt, aufregend – und ich war mittendrin!

Mein traurigster New-York-Moment

Auch heute noch, nach über einem Jahrzehnt, ist der 11. September 2001 in New York allgegenwärtig. An unserem ersten Tag erzählte uns der Kapitän der Circle Line während der Stadtrundfahrt, dass er und seine Kollegen am 11. September hunderte Menschen aus Manhattan auf die andere Seite des Hudson Rivers brachten – und ihnen damit wahrscheinlich das Leben retteten.

Jeder Blick aus unserem Appartement an der 42. Straße erinnerte uns daran, dass die Skyline noch vor ein paar Jahren ganz anderes ausgesehen hat. Wo einst die Zwillingstürme standen, klaffte nun ein riesiges Loch in denr Häuserschluchten. Und genau wie wir dieses Loch beim Hinausschauen sahen, so sehen es Millionen New Yorker Tag für Tag und werden mit jedem Blick aus dem Fenster an die schrecklichen Ereignisse erinnert. Das macht einen traurig und betroffen, aber es gehört zu dieser Stadt und zum Leben der New Yorker, die lernen mussten, damit umzugehen.

So richtig bewusst wird einem die schreckliche Dimension des 11. September aber erst, wenn man am Ground Zero vor dem riesigen Krater des World Trade Centers steht. Zu wissen, dass an dieser Stelle tausende Menschen ihr Leben verloren habe, ist unendlich bedrückend. Und so erlebte ich am 9/11-Memorial mit Tränen in den Augen meinen traurigsten New-York-Moment.

Mein überraschendster New-York-Moment

An einem unserer letzten Tage liefen wir gerade über die 5th-Avenue, im Gepäck jeder ein paar neue Adidas-Sneakers, die wir kurz vorher zu einem Schnäppchen-Preis gekauft hatten. Da bemerkten wir einen Hubschrauber, der ziemlich tief über Manhattan kreiste. Wahrscheinlich eine Verkehrsüberwachung oder sowas in der Art, schließlich war gerade Rushhour. Als plötzlich zwei weitere Hubschrauber dazu kamen und die vorüberfahrenden Polizeiautos sich häuften, kam uns das Ganze langsam komisch vor. Vielleicht wurde ein Verbrecher gesucht? Ein entflohener Serienkiller? Schließlich waren wir in New York und man hört ja so viel…

Wenig später, die Hubschrauber flogen noch immer über die Stadt, machten wir uns langsam auf den Heimweg. Allerdings kamen wir nicht weit, denn vor uns sperrten plötzlich zwei Polizisten den Gehweg – und die komplette Straße noch dazu. Wir durften nicht weitergehen. Sollte tatsächlich ein Verbrecher gesucht werden, so schien er ganz in der Nähe zu sein… Nicht gut!

Auf unsere Frage, ob er wissen, was hier los sei, antwortete ein Passant, der mit uns hinter der Absperrung wartete, genervt: „The president is coming.“ Aha… Es kommt also ein Präsident, für den hier die Straße gesperrt wird. Vielleicht der einer großen Bank, einer wichtigen Partei, oder was es sonst in Amerika noch so alles gibt. Denn dass er mit „the president“ den richtigen, echten Präsidenten, also Obama meint, das war ja wohl eher unwahrscheinlich, oder!? War es nicht! Denn plötzlich kam er. Der Präsident. Der richtige, echte Obama. In einem Tross unzähliger Autos, Krankenwagen, Motorrädern und Bussen, aus deren offenen Heckklappen Scharfschützen argwöhnisch die Umgebung beobachteten.

Mittendrin die schwarze gepanzerte Limousine von Obama, der, wie wir später erfuhren, Bill Clinton dabei hatte. Ich bin mir ziemlich sicher, die beiden durch die getönten Scheiben gesehen zu haben – zumindest ihre Schatten. Ob mir einer von ihnen zurückgewinkt hat, da bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher…

Mein überwältigendster New-York-Moment

Meinen überwältigendsten Moment erlebte ich auf der Aussichtsplattform des Empire State Building. Dass New York groß(artig) ist, das wusste ich, schließlich waren wir schon ein paar Tage hier.

Aber erst als ich die Stadt das erste Mal von oben sah, erschlossen sich mir die Dimensionen und die Größe New Yorks – und auch die Höhe der unzähligen Wolkenkratzer, neben denen die Taxis wie kleine gelbe Ameisen wirkten.

Die Aussicht aus der 102. Etage hat mich völlig umgehauen und überwältigt und als ich aus dem Lift auf die Terrasse trat wusste wieder einmal: Du bist nicht irgendwo. Du! Bist! In! New York!

Mein flüchtigster New-York-Moment

Es gibt Momente, die sind auf den ersten Blick völlig unscheinbar und doch sind sie so besonders, dass man sich auch Jahre danach noch an sie erinnert. So einen flüchtigen, unscheinbaren Moment erlebte ich im Sony-Store auf der Madison Avenue.

Während mein Mann völlig in die neuesten Kameramodelle vertieft war, schaute ich ein wenig gelangweilt aus den bodentiefen Fenstern auf die wohl bekannteste Straße Manhattans. Und während ich einfach nur schaute und meinen Gedanken nachhing, erklangen plötzlich die ersten Takte von Frank Sinatras „New York, New York“ – meinem Sehnsuchts-Lied, das ich so oft gehört hatte, als ich von unserer Reise nach New York geträumt habe.

Doch dieses Mal hörte ich es nicht zuhause auf dem Sofa mit einem Reiseführer und einer Tasse Kaffee in der Hand. Ich hörte es mitten in New York und schaute dabei auf die Menschen, die geschäftig über die Straße liefen und zwischen den Wolkenkratzern gelbe Taxis anhielten. Ich hörte dieses Lied genau dort, wo man es hören muss und wo es einen flüchtigen, unscheinbaren Moment so besonders macht, dass ich noch heute Gänsehaut bekomme wenn ich an ihn denke.

Manhattan (2)

Bella Roma für Eilige – Italiens Hauptstadt in zwei Tagen

Auf dem Hinflug nach Rom saß eine nette ältere Dame aus Japan neben mir, die seit 15 Stunden unterwegs, aber dennoch sehr gesprächig war.

So erzählte sie mir, dass sie und ihre Reisegruppe, die ebenfalls im Flieger saß, sich neben Rom auch noch Venedig, Florenz, Mailand und Barcelona anschauen würden. Ich glaube, sie sprach auch noch von Paris… Ich sagte „oh wie schön“und fragte, wie lange sie denn in Europa blieben? Zwei Wochen oder sogar drei? Da lachte sie und sagte, dass sie neun Tage später bereits wieder im Flugzeug nach Hokaido sitzen würde.

Als ich sie völlig erstaunt anschaute, erklärte sie mir, dass den Angestellten in Japan nur sehr wenige Urlaubstage zustehen und ihre Landsleute diese ungern länger am Stück nehmen – zum einen wegen ihrer überaus großen Arbeitsmoral, zum anderen wohl auch aus Angst, die Kollegen könnten sie während ihrer Abwesenheit aus dem Job drängen.

Fünf große und großartige Städte in neun Tagen also…. Speed-Sightseeing auf Japanisch. Geht doch gar nicht! Geht doch!

Aussicht vom Monumento a Vittorio Emanuele II

Aussicht vom Monumento a Vittorio Emanuele II

Denn an unserem dritten Tag in Rom stellten wir fest, dass wir in den vergangenen beiden Tagen eigentlich schon alles gesehen hatten, was unser Reiseführer unter den Top-Sehenswürdigkeiten verbucht und überall gewesen sind, wo wir unbedingt hin wollten.

Archäologie-Fans und Kultur-Freunde bekommen jetzt sicher Schnappatmung. Denn natürlich kann man die Stadt an zwei Tagen nur oberflächlich kennenlernen und hat längst nicht alles gesehen, was sie zu bieten hat. Aber um einen Eindruck davon zu bekommen, wie wunderschön Rom ist, sind zwei Tage perfekt – wenn auch zugegebenermaßen etwas anstrengend. Zumindest, wenn man wie wir alles zu Fuß macht.

Für alle Speed-Sightseeing-Freunde und Wenig-Resturlaub-Haber kommen hier meine Tipps für zwei Tage in Bella Roma:

Tag 1

Wir starteten unsere Tour an unserem Hotel auf der Via del Corso mitten im römischen Zentrum.
Von dort ging es Richtung Vatikan. Immer am Tiber entlang und vorbei an wunderschönen Gebäuden wie dem Justizpalast und natürlich der Engelsburg, über deren Brücke – man sagt sie sei die schönste Roms – wir den Tiber querten.

Wenige Minuten später standen wir vor dem Petersdom, der so groß und so beeindruckend und so überwältigend war, dass unser Fotostop auf dem Petersplatz sehr viel länger ausfiel als geplant.

Petersplatz

Zum Glück war die Schlange vor dem Einlass nicht allzu lang. Also kauften wir Tickets, stellten uns an und ärgerten uns, dass wir trotz römischer Frühsommer-Hitze lange Hosen angezogen hatten, ohne die man laut Internetseite des Vatikans angeblich nicht in den Petersdom kam.

Die vielen Bermuda-Röckchen-FlipFlop-Shorts-Touristen, denen die Polizisten am Körperscanner ohne Murren Einlass gewährten, bewiesen jedoch das Gegenteil. Einzig ein paar wenige wurden dazu aufgefordert, ihre Schultern zu bedecken.

Un dann waren wir endlich drin. Nach einem Rundgang durch den Dom ging es natürlich auf die Kuppel.
551 Stufen, enge Gänge, kaum Fenster – und dann auch noch lange Hosen! Kein leichter Weg, aber die Aussicht auf Rom und den Vatikan ist jede einzelne Stufe wert!

Aussicht Kuppel Petersdom

Anschließend ging es für uns zu Fuß weiter über den Hügel Gianicolo (tolle Aussicht über die Stadt!) nach Trastevere, einem der ursprünglichsten römischen Viertel, in dem man sich bei einem Bummel durch die engen Gassen fast wie in einem kleinen italienischen Dorf fühlt.
Tipp: Unbedingt im urigen „Vincenzo alla Lungaretta“ in der Via della Lungerina die hausgemachten Gnocchi al Pomodore probieren! Soooo lecker!!

Von Trastevere aus traten wir unseren Heimweg an, der uns über die Tiberinsel zum Campo de‘ Fiori (Blumen- und Lebensmittelmarkt jeden Vormittag außer sonntags) und einem weiteren Rom-Highlight führte: Der Piazza Navona, dem schönsten Platz der Stadt und vielleicht sogar auch Italiens. Oder Europas. Zumindest für mich.

Nach einem Bummel über die Piazza Navona mit ihren bunten Häusern, prächtigen Brunnen und den vielen Musikern und Künstlern, schauten wir uns noch das Pantheon an. Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir mit müden Füßen und vielen vielen tollen Eindrücken blitzschnell einschliefen.

 

Tag 2

Unser zweiter Tag in der italienischen Hauptstadt stand für uns ganz im Zeichen des antiken Roms. Nach dem Frühstück ging es für uns zunächst zum Monumento a Vittorio Emanuele II – zu Fuß natürlich. Das riesige Gebäude kommt bei den Römern nicht ganz so gut an wie bei den Touristen. Die Einheimischen nennen es abfällig „Schreibmaschine“ oder, etwas netter, „Hochzeitstorte“.

Blick vom Monumento a Vittorio EmanueleVon der Cafe-Terrasse hat man eine sensationelle Aussicht auf das Colosseum und das Forum Romanum. Die 7 Euro für den Panorama-Aufzug aufs Dach den Monumento kann man sich getrost sparen.

Für uns ging es anschließend weiter zu der Sehenswürdigkeit, die den meisten wohl beim Stichwort Rom als erstes einfällt: Das Colosseum! Wahnsinnig beeindruckend, aber auch wahnsinnig überlaufen. Wir standen knapp anderthalb Stunden in der bereits erwähnten römischen Frühsommer-Hitze – diesmal allerdings zum Glück mit kurzen Hosen.

Nach einem Rundgang durchs Colosseum ging es für uns weiter auf den Palatin, jenem Hügel, auf dem im antiken Rom die Bauern und Hirten lebten und von dem aus man den schönsten Blick aufs Colosseum hat. Unbedingt einen Fotostop einlegen!

Vom Palatin aus gelangt man zu einem weiteren Rom-Höhepunkt, dem Forum Romanum, einstiges politisches und gesellschaftliches Zentrum des antiken Roms, der Ort, an dem alles begann. Heute findet man dort zahlreiche Überreste von Tempeln, Plätzen und Gebäuden, durch die man hindurch spazieren und dabei die Aussicht auf das heutige Rom genießen kann.

Nach unserem (recht kurzen) Rundgang durchs Forum Romanum ging es für uns weiter über den Kapitolsplatz zurück zum Monumento a Vittorio Emanuele II, beziehungsweise der Piazza Venezia, an der dieses liegt.

Denn hier wartet eine weitere „Sehenswürdigkeit“: Der wohl meistfotografierte Polizist Roms, der versucht, auf dem befahrensten Platz der Stadt ein wenig Ordnung ins Verkehrschaos zu bringen. Dabei bewegt er sich so elegant wie eine Ballerina und schaut so grimmig wie ein Mafiaboss.

Nach einem kurzen Abstecher zum Trevibrunnen, der während unseres Rom-Aufenthalts leider renoviert wurde und der stets überfüllten Spanischen Treppe ging es schließlich zurück ins Hotel. Diesmal trotz schmerzender Füße jedoch nur kurz zum Ausruhen, denn auf uns wartete noch die vielleicht schönste Sehenswürdigkeit, die Rom zu bieten hat: Sich selbst. Bei Nacht. Im Frühsommer.

Spätestens seit unserem nächtlichen Bummel durch die engen Gassen rund um die Piazza Navona weiß ich, dass „Rom“ eine Abkürzung ist. Und zwar für „ROMantischste Stadt der Welt“. Besonders stimmungsvoll sind die Piazza di Pasquino und die Via Governo Vecchio mit ihren vielen Restaurants, Straßenmusikern und kleinen lauschigen Plätzen.

Am Ende unserer Rom-Reise stand für uns fest: Zwei Tage Rom sind toll, aber vier sind noch viel toller! Denn bei vier Tagen bleiben vier Abende in der wunderschönen ROMantischen Stadt am Tiber – die die nette Dame aus Japan sicher nicht halb so sehr genießen konnte wie wir.

P.S.: Egal wie kurz der Rom-Aufenthalt auch sein mag, Zeit für das weltbeste Eis von Giolitti sollte man sich immer nehmen. Nein, MUSS man sich immer nehmen! Buon Appetito!

Ein Bett über den Dächern von Manhattan

Bei der Planung unserer USA-Rundreise im Sommer 2012 stellten wir fest: Dafür, dass New York angeblich niemals schläft, gibt es hier ganz schön viele Hotels und mindestens genauso viele Etagenbad-Absteigen zu Adlon-Preisen. Gar nicht so einfach, hier die richtige Unterkunft zu finden…

Nach langem Suchen, Preise vergleichen und Bewertungen lesen landeten wir schließlich in einem Appartement im 17. Stock mitten in Manhattan und mit einer Aussicht, die uns fast dazu gebracht hätte, tatsächlich niemals zu schlafen, sondern stattdessen die ganze Nacht am Fenster zu stehen und uns wie in einer Filmkulisse zu fühlen.
Das Appartement gehörte einem freundlichen Herrn namens Mister Oreo. Zumindest glauben wir, dass er Mister Oreo hieß  und hoffen, dass das Appartement auch tatsächlich ihm gehörte.

Gebucht haben wir dieses Appartement nämlich nie. Und das kam so:
Monate vor unserer USA-Reise buchten wir ein ganz anderes Appartement über eine Agentur, die es mittlerweile nicht mehr gibt. Es lag ebenfalls mitten in Manhattan, war modern, groß, hatte einen tollen Blick über die Stadt und das zu einem Preis, für den man in New York meist nur ein durchschnittliches Zimmer in einem unterdurchschnittlichen Hotel bekommt. Wir buchten und bezahlten also, ich bekam einen Mietvertrag und nette Emails von einem gewissen John mit  Tipps zur Anreise und zum Aufenthalt. So weit, so gut. Bis zu dem Tag, an dem ich – völlig unerwartet – wieder einmal eine Email von John bekam.

Wir waren zu diesem Zeitpunkt gerade in San Francisco, der ersten Station unserer USA-Reise, angekommen und sollten in  zwei Wochen weiter nach New York fliegen.
Johns Email begann mit den Worten „Dear Claudia, unfortunately…“
In Gedanken sah ich uns schon mit unseren viel zu großen und viel zu schweren Koffern durch New York irren und eine neue Unterkunft suchen. Denn eine Email, die so anfängt, endet selten gut. Wahrscheinlich würde ich gleich lesen, dass die Agentur unfortunately pleite gegangen ist oder unser Appartement unfortunately doppelt vermietet wurde!DSC03253

Tatsächlich ging die Email aber so weiter: Unfortunately hatte eine Gruppe amerikanischer Jugendlicher in „unserem“ Appartement gewohnt, bzw. wohl eher gehaust. Denn zumindest sei es derzeit nicht bewohnbar und müsse renoviert werden. John schrieb weiter, dass es ihm sehr leid tue, dass er aber über einen Bekannten ein Ersatz-Appartement in derselben Straße (450 West 42 Street) besorgen konnte. Dieses sei sogar noch größer, besser, toller und eigentlich auch teurer als das ursprünglich gebuchte Appartenment. Mit der Email schickte er die Handynummer seines Bekannten (Mister Oreo), verabschiedete sich und wünschte einen tollen Aufenthalt im New Yorker Ersatz-Appartement.

Mister Oreo und unser Ersatz-Appartement in Mannhattan

Zwei Wochen später trafen wir Mister Oreo vor einem schmuddeligen Take-away-Chinesen mitten in Manhattan. Er brachte uns zu seinem Appartement und erzählte uns, dass er es nur ab uns zu nutzt, um mit Freunden zu kochen und zu feiern. Und eigentlich würde er es auch gar nicht vermieten, sondern tat dies nur, um seinem Kumpel John von der Appartement-Agentur einen Gefallen zu tun. Was für ein Glück für uns!!
Denn: Wer auch immer dieser Mister Oreo war und woher auch immer er dieses Appartement hatte, es war besser als alles, was wir jemals erwartet hatten!!  Die Aussicht war gigantisch, das Bett war bequem, die Küche super ausgestattet und es gab sogar eine Waschmaschine, was bei einer dreiwöchigen Reise mehr als praktisch ist. Zudem hatte Mister Oreo uns netterweise den Kühlschrank vollgepackt mit kleinen teuer aussehenden Törtchen, Marmelade, frisch gepresstem Orangensaft, Eiern, Toast und allem, was man für ein Frühstück über den Dächern von Manhattan braucht.

Bevor Mister Oreo in den Straßen von Manhattan verschwand, hinterließ er uns den Appartementschlüssel, sowie den in gebrochenem Englisch vorgetragenen Hinweis: „Do not tell anybody that you rent this appartement. Tell everybody you are a friend of Mister Oreo!“  Seine Bitte, das Appartementhaus durch den Lieferanteneingang zu betreten, damit uns gar nicht erst jemand sieht und anspricht, haben wir aber trotzdem nicht befolgt.

Wir haben Mister Oreo nie wiedergesehen. Schade eigentlich… Denn dank ihm haben wir eine großartige Zeit in der tollsten Stadt der Welt verbracht und wissen nun, dass Emails, die mit „unfortunately“ beginnen, nicht immer schlecht enden müssen.

 

 

Natürlich schmeckts besser – Die Sylter Eismanufaktur

Laut einer Studie essen die Deutschen pro Jahr durchschnittlich acht Liter Eis.

Ihr findet, das klingt unglaublich und kein Mensch kann so viel Eis essen? Dann ward Ihr sicher noch nie in der Sylter Eismanufaktur, denn sonst wüsstet Ihr, dass acht Liter kein Problem sind – vorausgesetzt, das Eis ist so lecker wie dort.
Die Eismanufaktur ist noch relativ neu auf der Insel, aber schon lange kein Geheimtipp mehr. Seit 2013 findet man sie in einem hübschen Reetdachhaus in List und sie hat es innerhalb von nur zwei Jahren an die Spitze der deutschen Eisdielen geschafft. Beim aktuellen Ranking der Tripadvisor-Community schaffte sie es auf einen tollen vierten Platz – bei mir persönlich auf einen noch tolleren ersten Platz, den sie sich allerdings mit den italienischen Eis-Machern von Giolitti in Rom teilen muss.

Quereinsteiger mit Eis-Leidenschaft

Geleitet wir die Eismanufaktur mit viel Liebe und Herzblut von Detlef Fügeisen, von dem man annehmen könnte, er mache seit Jahrzehnten nichts anderes als qualitativ hochwertiges und geschmacklich kaum zu übertreffendes Eis herstellen. Tut er nicht. Und er stammt auch nicht aus einer alteingesessenen Eismacher-Familie. Vielmehr kam er durch einen Artikel im „Stern“ auf die Idee, die Eismanufaktur zu eröffnen. Dort wurde über einen Quereinsteiger berichtet, der in einer Eisfachschule das Eismachen gelernt und sich schließlich selbständig gemacht hat. Detlef Fügeisen, eigentlich Bankkaufmann, war zu dieser Zeit auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit und wollte gerne mit seiner Frau Kathrin aus der Schweiz zurück nach Deutschland kommen.

Milch aus Deutschlands kleinster Molkerei

Wie gut, dass ihm der „Stern“ in die Hände fiel. Denn ohne „Stern“ keine Eismanufaktur und ohne Eismanufaktur kein Sylter Milcheis, für das ich jeden noch so langen Weg nach List immer wieder gerne auf mich nehme. Hergestellt wird es aus Milch, die von der einzigen Sylter Molkerei geliefert wird und da die Milch zwar pasteurisiert, aber nicht homogenisiert wird, ist das Eis ein reines Naturprodukt, das je nach Jahreszeit immer ein wenig anders schmeckt – aber immer wahnsinnig lecker.

Ein bißchen so wie „Mini Milk“, nur noch sehr viel cremiger und milchiger. Wer es probieren möchte, braucht ein wenig Glück, denn die Eismanufaktur bekommt von der Molkerei in Morsum keine festen Liefermengen und daher kann nur dann Nachschub produziert werden, wenn die 35 Kühe in Deutschlands kleinster Molkerei fleißig Milch geben.

Natürlich schmeckts besser

Ein Besuch in der Eismanufaktur lohnt sich aber auch wenn das Milcheis gerade mal aus ist auf jeden Fall. Täglich werden 12 Sorten angeboten, die alle mit viel Liebe und nach dem Motto „Natürlich schmeckts besser“ hergestellt werden. Für ihr Eis verwenden die Eismanufakturisten ausschließlich frische Zutaten, alle natürlich bio und fairtrade, und zum größten Teil aus der Region, oder sogar direkt von der Insel. So kommt das Salz für das Salzkaramell-Eis, das laut Detlef Fügeisen zu den beliebtesten Sorten der Kunden zählt, aus der Sylter Salzmanufaktur. Seine Lieblingssorten sind übrigens Schokolade und Nuss.

Vanille und Erdbeer kann jeder

Wer es etwas ausgefallener mag, der hat in der Eismanufaktur die Wahl zwischen ganz besonderen Kreationen wie Milchreis-Eis, Blaubeerschmand, Mandarine-Kokossorbet, Haferkeks oder Hibiskus-Chilli. Und für die Veganer gibt es ein Schoko-Eis auf Hafermilchbasis.

Die Preise sind, wie ich finde, genau so fair, wie das Eis und die Produkte selbst: 1,50€ für die recht große Kugel, wer direkt eine 10er-Karte kauft, bekommt die elfte Kugel geschenkt. Und gratis dazu gibt es ein Lächeln der netten und trotz langen Schlangen niemals gestresst wirkenden Bedienungen sowie eine tolle, geschmackvolle Einrichtung drinnen und eine schöne Sonnen-Terrasse draußen. Das Auge isst schließlich mit – und da können die Jungs von Giolitti leider tatsächlich nicht mithalten. Daher bekommt die Eismanufaktur einen Extrapunkt in meinem persönlichen Beste-Eisdielen-Ranking und damit einen klitzekleinen Vorsprung vor den Römern.

Die Eismanufaktur findet Ihr in der Dünenstraße 3, schräg gegenüber vom A-ROSA-Hotel. Viel Spaß beim Probieren und immer dran denken: Acht Liter Eis pro Jahr sind locker (und lecker) zu schaffen…

Sylt: Leuchtturm-Hochzeit in Hörnum

Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Buch „111 Gründe, Sylt zu lieben“, das im Frühjahr 2016 erscheint.

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Es war der 7. August 2009. Unser letzter Abend auf Sylt – und der Abend, an dem ich meinen Beziehungsstatus auf Facebook in „verlobt“ änderte. Denn an diesem Abend wurde mir beim Sonnenuntergang im Kampener Strandkorb Nr. 174 die Frage aller Fragen gestellt.
Und da einem Heiratsantrag auf Sylt keine Hochzeit im ständig überfüllten Kölner Standesamt mit Dauerbaustelle vor der Tür folgen kann, kam es, wie es kommen musste.

Wir beschlossen, im darauffolgenden Jahr auf Sylt zu heiraten und hatten damit fortan eine Gemeinsamkeit mit zwei berühmten Michaels – dem Stich und dem Wendler. Die beiden Herren hatten nämlich ebenfalls ein paar Jahre zuvor auf der Insel Ja gesagt, allerdings ganz klassisch im Standesamt, was für uns nicht in Frage kam. Für uns sollte es der Hörnumer Leuchtturm sein. Wenn schon, dann richtig!

Und so packten mein Mann, der damals noch mein Verlobter war, und ich im Mai 2010 Ringe, Anzug und Leuchtturm-taugliches Hochzeitskleid ins Auto und fuhren nach Sylt. Unsere Familien kamen ein paar Tage später nach. Beziehungsweise: Ein Teil unserer Familien kam ein paar Tage später nach. Denn außer dem Brautpaar und der Standesbeamtin dürfen nur noch sieben weitere Personen mit auf den Leuchtturm, aus Platz- und aus Statik-Gründen.Einen dieser heißbegehrten Plätze haben wir direkt für einen professionellen Hochzeitsfotografen reserviert (Tipp: Unbedingt einen buchen! Es lohnt sich!), die restlichen wurden gerecht verteilt.

An unserem Hochzeits-Montag verzogen sich die grauen Schietwetter-Wolken pünktlich zur nachmittäglichen Trauung, so dass wir ohne Regenmantel und Gummistiefel die 101 Stufen bis ins Trauzimmer in der siebten Leuchtturm-Etage hinaufsteigen konnten. Trauzimmer Hörnumer Leuchtturm
Dort war alles so klein und so eng, dass während der Zeremonie nur das Brautpaar und die beiden Trauzeugen sitzen konnten. Die restlichen Gäste mussten stehen, was Schwiegermutti aber nicht davon abhielt, direkt bei der Begrüßung der Standesbeamtin ein paar Tränchen zu verdrücken. Und genau so ging es dann die gesamte Zeremonie über weiter… Verständlich, denn es war so schön. Und so rührend. Und so persönlich. Die siebte Etage des Leuchtturms war für knapp dreißig Minuten unser ganz persönlicher siebter Himmel.

Nach der Trauung, die mit dem wohl berühmtesten aller Friesen-Sprüche „Rüm haart, klar kiming“ (Weites Herz, klarer Horizont) endete, stiegen wir mit unseren Trauzeugen noch 27 weitere Stufen nach oben auf die Aussichtsplattform um ein paar Fotos zu machen. Dort ging mir dann endgültig das Herz auf, so schön war die Aussicht auf meine gute alte Insel und auf meinen noch besseren neuen Ehemann.

Tipps für eine Hochzeit auf dem Hörnumer Leuchtturm

Wer jetzt denkt „Och, so eine Leichtturm-Hochzeit wäre doch mal was!“, der sollte wenn möglich unbedingt einen Termin in der Nebensaison wählen. Dann ist der Strand in Hörnum noch oder wieder schön leer und man hat viel Platz um tolle Fotos zu machen, auf denen dann auch keine fremden Menschen in Bikinis und Bermudas sind. Außerdem ist der letzte Trauungstermin am Nachmittag ein guter Tipp, wenn man danach noch ungestört vorm Leuchtturm mit seinen Gästen anstoßen und die Aussicht genießen möchte, ohne dass schon wieder die nächste Hochzeitsgesellschaft dort auf ihren Trauungstermin wartet.

Auf dem Leuchtturm an Sylts Südspitze kann übrigens seit Sommer 2000 geheiratet werden und seitdem ist er mit rund 170 Trauungen im Jahr die beliebteste Hochzeitslocation der Insel außerhalb des Standesamtes. Da der Turm nicht geheizt ist, finden die Trauungen dort nur zwischen April und Oktober und dann jeweils montags und freitags statt. Auskünfte erteilt das Standesamt der Gemeinde Sylt, bei dem man auch die Termine buchen kann.

P.S.: Tipps für die schönsten Hochzeitskaffee-Orte auf Sylt findet Ihr hier.

 

Sylt: 5 Tipps für einen günstigen Inselurlaub

„Die Insel der Schönen und Reichen“ – dieses Klischee klebt an Sylt wie der feine Nordseestrand an frisch eingeölten Beinen. Dabei sind die Menschen dort nicht unbedingt schöner als anderswo (zumindest ist mir das bisher nicht aufgefallen) und neben Managern, Models und Millionären trifft man dort auch Studenten, Rentner, Familien – und Normalos wie mich!

Da in Klischees meist aber immer auch ein kleines bisschen Wahrheit steckt, kann an dieser Stelle nicht verleugnet werden, dass Sylt natürlich keine Schnäppchen-Insel ist und ein Urlaub dort definitiv mehr kostet als auf anderen Nordsee-Inseln.

Das war die schlechte Nachricht. Jetzt die gute: Mit ein wenig Planung und den richtigen Tipps muss auf den Sylt-Urlaub nicht zwangsläufig die Privatinsolvenz folgen.

1. Die Saison macht’s

Am meisten Spar-Potential steckt natürlich in der Wahl der richtigen Saison. Die Saisonzeiten sind je nach Vermieter oder Hotel immer ein wenig unterschiedlich. Meist geht die Hauptsaison aber von Mitte Juni bis Mitte September. Danach werden die Unterkünfte schon deutlich günstiger.

So kostet meine Lieblings-Ferienwohnung in Westerland im August noch 98€ und ab Mitte September 85€, was bei einer Woche Aufenthalt immerhin eine Ersparnis von fast 100€ ausmacht. Wer in der Nebensaison ab Ende Oktober/ Anfang November fährt, kann natürlich noch mehr sparen.

Und da Sylt zu jeder Jahreszeit wunderschön ist, lohnt es sich durchaus, auch mal einen Spätherbst-Urlaub auf der Insel zu verbringen, die dann herrlich leer und dementsprechend ruhig ist. Und: Im Herbst gibt es tolle Veranstaltungen wie den Surf-World-Cup in Westerland oder die Strandkorb-Versteigerung in List.

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2. Die richtige Unterkunft

Neben der richtigen Saison ist natürlich auch die Wahl der Unterkunft entscheidend. Erfahrungsgemäß ist der Aufenthalt in einer Ferienwohnung günstiger als im Hotel. Und das nicht nur wegen der Zimmerpreise selbst, sondern auch, weil es ganz klar um einiges billiger ist, wenn man auch mal selbst kochen kann anstatt allabendlich bei Gosch & Co. seine Urlaubskasse zu erleichtern.

Wer mehr Wert auf Natur als auf Komfort legt, der kann seine Reisekasse noch mehr schonen und statt in einem Appartement auch auf einem der Sylter Campingplätze einchecken. Besonders schön ist der Westerländer Platz mitten in den Dünen. Ein Zeltplatz in der Hauptsaison ist dort bereits für 6€ am Tag zu haben, ein Wohnwagen-Stellplatz für 14,50€. Praktisch: Wer keinen Wohnwagen hat, das Caravan-Leben aber gerne mal ausprobieren möchte, für den gibt es bereits ab 49€ pro Tag einen Mietwohnwagen.

Oder wie wär’s mit einem Aufenthalt in Deutschlands nördlichster Jugendherberge in List? Die Einrichtung dort ist zwar recht spartanisch, dafür schläft man mitten in den Dünen und das Doppelzimmer mit eigenem Bad ist mit 63€ unschlagbar günstig.

3. Die Anreise

Wer mit dem eigenen Auto anreist, muss zwangsläufig den Autozug nehmen, oder ein Stückchen weiter bis ins dänische Havneby fahren und dort mit der Fähre nach List übersetzen. Beides kein billiges Vergnügen. Für die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre zahlt man pro Auto 79€, ein wenig teurer ist der Autozug mit 90€. Wer flexibel ist, kann aber auch hier sparen. Und zwar immerhin 13€. Denn wer dienstags, mittwochs oder donnerstags an- und abreist, zahlt für beide Fahrten vergünstigt 77€.

Da man das Auto auf Sylt aber sowieso so gut wie gar nicht braucht und alles zu Fuß oder mit dem Rad erledigen kann, ist die Anreise mit der Bahn eine durchaus gute – und vor allem günstige – Alternative.

Mit dem Sparpreis der Deutschen Bahn zahlt man deutschlandweit pro Strecke nur 29€, ist dabei aber auf einige wenige Verbindungen und Abfahrtzeiten beschränkt.

Wer mindestens eine Nacht auf der Insel bleibt, kann zu seiner Unterkunft direkt das günstigte Sylt-Bahnticket dazu buchen. Je nach Entfernung des Heimatortes kosten die Hin- und Rückfahrt zusammen zwischen 84€ und 134€. Und das Beste: Kinder bis 14 Jahre fahren in Begleitung eines Eltern- oder Großelternteils kostenlos mit. Alle Infos zum Sylt-Bahnticket gibt es hier.

4. Sansibar & Co: Es muss nicht immer abends sein

Auch während seines Insel-Aufenthaltes kann man durchaus ein wenig sparen.
Ein Tipp sind hier die Tageskarten der Sylter Restaurants. Ob Grand Plage, Strandoase oder die Sansibar, die Tageskarten mit den wesentlich günstigeren Gerichten gelten meist bis 17 Uhr, in einigen Restaurants auch bis 17.30 Uhr.

Wer also einmal die besondere Atmosphäre der legendären Sansibar erleben möchte, aber keine Lust auf ein 26-Euro-Schnitzel hat, der geht dort ganz einfach tagsüber statt abends essen. Dann gibt es nämlich die weltberühmte Sansibar-Currywurst für 12€ und viele andere leckere Kleinigkeiten unter 10€.

5. Und sonst so?

Auf Sylt ist Fahrradfahren ein Muss und eine der schönsten Insel-Beschäftigungen überhaupt. Für bereits 7€ am Tag könnt Ihr Euch ein Rad leihen und damit die Insel erkunden. Wer direkt für die komplette Woche leiht, der kann auch hier wieder sparen und zahlt zum Beispiel beim Fahrradverleih Leksus nur 37€.

Tipps für tolle Radtouren auf der ganzen Insel bekommt Ihr hier.

Noch günstiger und noch schöner als Radfahren ist auf Sylt nur eines: Ein Tag am Strand. Spazierengehen, Muscheln sammeln, buddeln, sonnen, Burgen bauen, schwimmen… Und das für gerade mal 3,20€ am Tag, denn so viel kostet die Kurabgabe der Gemeinde Sylt, die für jeden Inselgast verpflichtend zu zahlen ist. Übrigens auch auf allen anderen Nord- und Ostseeinseln. Und die liegen mit 3,50€ (Wangerooge), 3,20€ (Borkum) oder 2€ (Rügen) ungefähr im selben preislichen Rahmen wie Sylt.

Wem Radfahren und Strand genießen zu wenig ist, der sollte auf jeden Fall in die Veranstaltungskalender der Tourismuszentralen schauen. Dort gibt es täglich viele sportliche und kulturelle Angebote für die ganze Familie, aber auch Wanderungen und Führungen über die Insel. Und das Ganze entweder sehr günstig, oder teilweise sogar umsonst.

Weitere Tipps, was man auf Sylt sonst noch unternehmen kann, findet Ihr in meinem Blog-Artikel „5 Dinge, die man auf Sylt getan haben sollte“.

Viel Spaß beim Lesen – und Ausprobieren!

 

5 Dinge, die man auf Sylt getan haben sollte

1. Romantisch – Sonnenuntergang gucken am Roten Kliff

Ich weiß, ich weiß! Ich habe erst kürzlich geschrieben, dass die Sonne nirgendwo so schön im Meer versinkt wie auf Capri. Das muss ich an dieser Stelle leider korrigieren: Nirgendwo – außer auf Sylt.

Genauer gesagt, in Kampen. Denn dort färbt die untergehende Sonne nicht nur das Meer rot, sondern den Strand und das Kliff gleich mit. Seine ohnehin schon sehr auffällige rote Farbe, die es dem eisenhaltigen Lehm zu verdanken hat, leuchtet bei Sonnenuntergang in einem intensiven Rot.

Bei Sonnenuntergang gibt es auf der ganzen Insel keinen romantischeren Platz – und leider auch keinen überlaufeneren. Denn dass die rund 50 Meter hohe Steilküste DER Platz überhaupt ist, um die Sonne in der Nordsee versinken zu sehen, weiß auf Sylt so ziemlich jeder.

Deshalb: Unbedingt rechtzeitig da sein, um noch einen guten Platz zu bekommen. Parken könnt Ihr auf dem großen öffentlichen Parkplatz vorm Restaurant „Sturmhaube“. Von dort aus sind es nur ein paar Meter durch die Dünen und schon seid Ihr oben auf dem Roten Kliff. Alternativ könnt Ihr von dort auch runter an den Strand laufen und den Sonnenuntergang dort – mit Blick aufs leuchtend rote Kliff – genießen.

2. Sportlich – Mit dem Rad durch die Dünen

Ob Porsche oder Polo, ob SUV oder Smart. Wenn man nach Sylt kommt, dann ist es ganz egal, womit man auf dem Autozug steht (es sei denn, man möchte ganz oben stehen, dann ist ein SUV durchaus von Vorteil).

Denn auf der Insel gibt es sowieso nur ein richtig cooles Fortbewegungsmittel: Das Fahrrad. Für mich am liebsten in knallgelb und im Holland-Stil. Damit fahre ich morgens zum Bäcker und abends ins Restaurant, erledige Einkäufe und erkunde die Insel-Orte.

Das Auto wird während unserer jährlichen Sylt-Woche so gut wie gar nicht benutzt. Warum auch? Es gibt so viele gut ausgebaute Radwege, die zum Teil mitten durch die Dünen führen, man kommt, wenn mal wieder alle am Samstagabend nach Kampen wollen, viel schneller dort hin und es macht einfach wahnsinnigen Spaß, sich den Nordsee-Wind um die Nase wehen zu lassen. Leider pustet dieser immer von vorne, egal in welche Richtung man fährt!

Wer dieses Phänomen einmal selbst erleben möchte, der findet hier die schönsten Sylt-Radtouren.

3. Einsam – Besuch bei den Schafen am Sylter Ellenbogen

Wer glaubt, Sylt sei nur Promis, Party und Prosecco, der  sollte die Insel nicht verlassen, ohne an ihrem nördlichsten Zipfel, der Halbinsel Ellenbogen gewesen zu sein. Die einzigen Promis dort sind die Schafe. Statt Party gibt es dort ganz viel Ruhe und Einsamkeit, und wer Wert auf Prosecco legt, muss sich diesen mitbringen.

Der Ellenbogen ist nicht nur der nördlichste Punkt Sylts, sondern ganz Deutschlands. Weiter oben geht nicht. Und das weiß auch unser Handy und vermeldet uns daher in schöner Regelmäßigkeit, dass wir nun im dänischen Netz sind.

Da ein Besuch am wunderschönen Ellenbogen nicht nur ein absolutes Must-Do eines jeden Sylt-Urlaubs ist, sondern auch einer meiner absoluten Lieblingsplätze auf der Insel, habe ich ihm natürlich schon einen eigenen Artikel gewidmet.

4. Lecker – Essen in der Sansibar

Mit der Sansibar ist es wie mit Daniela Katzenberger. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, weil sie einem immer und überall begegnet und weil sie von allem ein wenig zu viel ist. Und damit meine ich jetzt durchaus beide – die Sylter Institution und die Blondine aus Ludwigshafen.

Ich gestehe, ich gehöre bei beiden zur Gruppe der Liebenden – vor allem bei der Sansibar. Ihre gekreuzten Piraten-Säbel sind auf der Insel zwar tatsächlich allgegenwärtig, was zugegebenermaßen manchmal ein wenig nervt. Aber eigentlich interessieren mich diese Säbel überhaupt nicht. Mein Interesse und meine ungeteilte Aufmerksamkeit gelten vielmehr dem wahnsinnig leckeren Essen und dem einmaligen Ambiente: mitten in den Dünen und abends bei Kerzenschein, ganz ohne elektrisches Licht. Wo gibt es das denn sonst noch? Eben! Nur in der Sansibar.

Und deshalb gehört ein Besuch dort für mich ganz klar zu den 5 Dingen, die man auf Sylt getan haben sollte. Mein Tipp für den Nachmittag: Frischer Minz-Eistee und gebrannter Erdbeerkuchen – der beste Erdbeerkuchen, den ich je gegessen habe! Und ich habe schon sehr, sehr viel Erdbeerkuchen gegessen!

Weitere Tipps für einen gelungenen Kaffeeklatsch auf Sylt findet Ihr hier.

5. Naturgewaltig – Zu Fuß um die bedrohte Südspitze

Ein Spaziergang um die Südspitze bei Hörnum ist ebenfalls etwas, das man bei einem Sylt-Urlaub unbedingt tun sollte – solange man es noch kann. Denn der südlichste Inselzipfel wird Jahr für Jahr immer schmaler. Schuld daran sind die schweren Stürme, die in den letzten 50 Jahren so viel Sand abgetragen haben, dass die Südspitze um die Hälfte geschrumpft ist. Allein durch Orkan Xaver, der im Dezember 2014 tobte, wurde die Insel an dieser Stelle etwa 40 Meter schmaler.

Vor 30 Jahren als mein Mann noch nicht mein Mann, sondern ein kleiner Hamburger Junge mit gelben Gummistiefel war, brauchte man rund zweieinhalb Stunden, um die Südspitze einmal zu umrunden. Heute kaum noch vorstellbar, denn mittlerweile schafft man dies in etwa einer Stunde. Leider. Denn die Sylter wissen nicht, wie sie diesen Teil ihrer Insel vor den Naturgewalten schützen sollen. Die unzähligen Tetrapoden, die in den vergangenen Jahren an den Hörnumer Strand geschleppt wurden, scheinen wenig zu helfen. Bleibt zu hoffen, dass die Insulaner mit den Sandvorspülungen mehr Erfolg haben.

Start und Ziel der Südspitzen-Umrundung ist der Hörnumer Hafen, wo es nicht nur ausreichend Parkplätze und Imbiss-Stände gibt, sondern auch Sylts berühmteste Robbe Willi, die es sich seit vielen Jahren im Hafenbecken gut gehen und von Touristen mit Fisch füttern lässt.

Vom Hafen aus geht es durch den Ort den Odde Wai hinauf, durch die Dünen an den Strand und von dort aus immer am Wasser entlang Richtung Süden, vorbei an den eben erwähnten Tetrapoden, dem Leuchtturm und schließlich zurück zum Hafen.

 

 

Mein Buch: „111 Gründe, Sylt zu lieben“

Man mag es kaum glauben, aber zwischen Sylt und mir war es keine Liebe auf den ersten Blick. Denn der erste Eindruck, den die Insel bei der Ankunft mit dem Autozug macht, ist kein besonders guter und weit entfernt von schwärmerischen Reiseführer-Texten und schönen Hochglanz-Fotos. Der Blick wandert in die Richtung, in der sich laut Navi das Meer befindet. Doch statt endloser Weite sieht man dort nur Baukräne, den alten Funkturm, der mal wieder einen neuen Anstrich gebrauchen könnte, und die viel zu hohen Hochhäuser an der Kurpromenade. Aber durchhalten lohnt sich! Versprochen!

Erhältlich u.a. im Buchhandel oder bei AMAZON.

Denn sobald man das erste Mal durch die Dünen ans Meer läuft, ist all das vergessen und ganz weit weg. Man atmet tief durch, schmeckt die salzige Luft, spürt den Wind, blickt hinaus aufs Meer und weiß plötzlich, wo man ist – auf Deutschlands schönster Insel. Die hat zwar ein paar Makel, und man verliebt sich vielleicht nicht auf den ersten Blick in sie, aber dafür umso heftiger. Und für immer.

Claudia Welkisch, „111 GRÜNDE, SYLT ZU LIEBEN – Eine Liebeserklärung an die schönste Insel der Welt“ – Jetzt mit großem Farbteil
ca. 288 Seiten | Taschenbuch
ISBN 978-3862656493
2. Auflage | 12,99 EUR (D)
Erscheint am 1. Mai 2017

DAS THEMA

Sylt ist die wohl berühmteste Insel Deutschlands. Und die schönste sowieso – und zwar der Welt. Warum das so ist, verrate ich anhand 111 guter Gründe. Einer davon ist die Vielfältigkeit der Insel, die von ihren Gegensätzen lebt und jeden mit offenen Armen empfängt: Ob Hobby-Ornithologen oder Luxus-Urlauber, ob Familien, Rentner oder Studenten, ob Nordic Walker oder Porsche-Fahrer. Auf Sylt findet jeder das, was er sucht.

Das Buch nimmt den Leser mit zu ganz besonderen Plätzen und stellt außergewöhnliche Insel-Menschen vor. Außerdem beschreibt es die liebenswürdigen Eigenheiten der Insulaner sowie deren kulinarische Köstlichkeiten und teils skurrilen Bräuche. Nach der Lektüre weiß der Leser, wie Sylt wirklich ist und dass er ganz schnell dorthin muss, um einen 112. Grund zu entdecken. Oder noch viele weitere. Denn Gründe, Sylt zu lieben, gibt es wie Sand am Meer.

Ein Buch für alle, die Sylt nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen entdecken wollen.

DIE VERLAGSVORSCHAUbuch_verlagsvorschau

Hier könnt Ihr Euch die Verlagsvorschau meines Buches anschauen (PDF).

EINIGE GRÜNDE

  • Weil man auf Sylt in fast 50 Metern Höhe »Ja« sagen kann.
  • Weil die Insel vergänglich ist.
  • Weil auf Sylt nicht alles schön ist.
  • Weil Sylt nicht nur teuer kann.
  • Weil das Märchen »Vom Tellerwäscher zum Millionär« hier wahr werden kann.
  • Weil man hier nicht nur als Polizist, Pastor oder Parkplatzwächter arbeiten kann.
  • Weil man auf Sylt keinen Fernseher braucht.
  • Weil man im Urlaub eine Fremdsprache lernen kann.
  • Weil eine der berühmtesten Sylterinnen über 200 Kilo wiegt und einen Männernamen hat.
  • Weil Gelb auf der Insel die Modefarbe schlechthin ist.
  • Weil Silvester auf der Insel eine Reise in die Vergangenheit ist.
  • Weil es auf Sylt die kleinste Molkerei Deutschlands gibt.
  • Weil es eben doch eine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt.
  • Weil Sylt das schönste Fotomotiv der Welt ist.
  • Weil hier jeder findet, was er sucht.
  • Weil auch Punker die Insel lieben.
  • Weil man auf Sylt gerne Maut zahlt.
  • Weil das vor uns schon andere getan haben.
  • Weil es hier eine Luxus-Version des Ballermanns gibt.
  • Weil es mehr als 111 gute Gründe dafür gibt.

Mehr als Tulpen und Windmühlen – 5 Gründe für einen Urlaub in Holland

Ich mag Holland!

Zumindest so lange seine Einwohner uns nicht im Fußball schlagen (was ja zum Glück schon länger nicht mehr vorgekommen ist) oder mit ihren Wohnwagen im Kollektiv die Zufahrten zu den österreichischen Skigebieten verstopfen (was leider Winter für Winter immer wieder vorkommt).

Bevor ich nach Köln gezogen bin, war Holland für mich ein unbekanntes Land irgendwo im Nordwesten Europas, das hauptsächlich aus platter Landschaft und Tulpenfeldern bestand und von dem ich nie wusste, ob es tatsächlich Holland heißt, oder doch eher Niederlande. Der Unterschied ist mir übrigens bis heute nicht klar.

Seit ich nun aber in Köln lebe, habe ich unser Nachbarland kennen und vor allem lieben gelernt. Und ich weiß, dass Holland als Reiseziel oftmals unterschätzt wird, obwohl es so viel mehr zu bieten hat als Tulpen, Käse und Windmühlen.

Holland ist definitiv ein toller Lieblingsplatz und immer eine Reise wert. Warum? Darum:

1. DIE NÄHE

Wann immer Zeit oder Resturlaub für einen langen Urlaub nicht ausreichen, oder mich die Sehnsucht nach ein paar Tagen am Meer packt, ist Holland das Ziel der Wahl. Denn zumindest wenn man in Köln oder einem anderen Teil von Nordrhein-Westfalen lebt, ist man in ein paar Stunden an der holländischen Küste.

Von meiner Haustüre bis nach Domburg auf der schönen Halbinsel Walcheren sind es nur 306 Kilometer. Perfekt also für ein paar Tage Ausspannen an der Nordsee, während der man garantiert Bekannte, Kollegen oder Nachbarn trifft. Denn an den ersten schönen Frühlingswochenenden zieht es halb Köln nach Domburg.

Aber auch andere tolle Orte in Holland sind ganz nah. So bin ich bei wenig Verkehr in unter drei Stunden im wunderschönen Amsterdam oder am Ijsselmeer mit seinen alten Städtchen und perfekten Segel-Bedingungen.

Diese Nähe hat einen weiteren Vorteil: Fast alle Holländer sprechen Deutsch und wenn nicht, dann versteht man sie trotzdem immer irgendwie – auch wenn man ihre Sprache nicht spricht. Verständigungsprobleme im Urlaub? Fehlanzeige! Denn „Goedemorgen“, „Tweepersoonskamer“ oder „Appeltaart“ versteht man wohl auch ohne Volkshochschulkurs Holländisch.

2. DIE FRITTEN

Fritten mit MeerblickFritten in Holland sind ein Muss. Zum Leidwesen meiner Waage auch gerne täglich. Und dann natürlich auch richtig: Mit Ketchup, Mayo und bergeweise Zwiebeln als „Friet Speciaal“. Ja, ich weiß, das ist typisch Touri und Holland hat kulinarisch sicher noch einiges mehr zu bieten, aber mir reichen meine Fritten.

Die besten gibt es im hübschen Städtchen Alkmaar bei der – jetzt kommts- belgischen Fritten-Bude „De Vlaminck“. Streng genommen zwar also gar keine holländischen Fritten, aber trotzdem wahnsinnig lecker, weshalb es auch meist eine lange Schlange vor dem kleinen Lädchen in der Nähe des Alkmaarer Marktplatzes gibt.

Anstellen lohnt sich, denn die Fritten sind genau so wie sie sein müssen: Knusprig, kartoffelig, frisch geschnitten und nicht zu fettig!

3. DAS RADFAHREN/ HET FIETSEN

Und natürlich kann man in Holland die bösen Fritten-Kalorien auch wieder ganz schnell los werden: Mit dem Fahrrad!

Fahrradweg in Holland

Mir persönlich macht Radfahren (auf Holländisch: fietsen) nirgendwo sonst so viel Spaß wie auf einem der tollen holländischen Radwege, die meistens schön eben und immer toll ausgebaut sind. Mehr als 32.000 Kilometer Radwege gibt im Land und meine Lieblings-Kilometer findet man in Nord-Holland, in der Nähe von Alkmaar.

Die abwechslungsreiche Strecke, für die man mit Rast, Strand-Abstecher und Foto-Stops einen halben Tag einplanen sollte, startet im kleinen Örtchen Koedijk, nördlich von Alkmaar.

Weiter geht es nach Schoorl, wo sich die mit 54 Metern höchste Düne der Niederlande befindet – und zwar mitten im Dorf. Unbedingt anschauen!

Anschließend lohnt ein kurzer Stopp im Strandpavillon „Paal 29“, wo man sich bei Apfelkuchen oder Fritten für die Weiterfahrt stärken kann.

Der Radweg führt uns weiter durch Bergen aan Zee und über den Woudweg ins Künstlerdorf Bergen. Das besondere am Woudweg ist nicht nur die wunderschöne Natur, die er durchquert, sondern auch, dass man dort einer Herde wirklich riesiger Büffel begegnet, die friedlich vor sich hin grasen und Radfahrern, Jogger oder Spaziergänger dabei geflissentlich ignorieren.

Von Bergen geht es dann entweder auf direktem Weg oder aber über Alkmaar (nicht vergessen: Fritten essen!) zurück nach Koedijk.

Noch ein Tipp: Tandem-Fahren auf Texel. Meine Lieblings-Tour führt vom Hafen (Fahrradverleih!) in den schönen Hauptort Den Burg. Die gut ausgeschilderte Route führt uns über Wiesen und Felder durch unzählige Schafherden und vorbei an hübschen kleinen Dörfern.

4. DIE STÄDTE

Dass es in Holland wunderschöne Städte gibt, weiß jeder, der schon einmal in Amsterdam war und dem Charme dieser ganz besonderen Stadt erlegen ist.

Aber auch andere holländische Städte sind immer eine Reise wert.

Das gemütliche Alkmaar

Allen voran das bereits erwähnte Alkmaar, ein gemütliches Städtchen im Norden des Landes.

Neben einer hübschen von Kanälen durchzogenen Altstadt (Tipp: Motorboot mieten!) punktet Alkmaar vor allem durch seine Lage: Die Nähe zu Küstenorten wie Bergen aan Zee oder Egmond an Zee sowie zum Ijsellmeer machen Alkmaar zum perfekten Standort für einen abwechslungsreichen Holland-Urlaub.

Das moderne Rotterdam

Ganz anders als Alkmaar ist Rotterdam.
Die Stadt ist groß, modern, geschäftig und eher von futuristischen Hochhäusern als von romantischen Giebelhäusern geprägt. Ein Ausflug an die Stadt an der Maas lohnt aber alleine schon wegen des riesigen Hafens, dem größten Europas, in dem es viel zu entdecken gibt.

So etwa die Sturmflutwehr Maeslantkering, deren beiden 180 Meter hohen Arme den Hafen bei Sturmflut abriegeln können. Oder aber die größten Schwimmkräne und Off-Shore-Plattformen der Welt, gigantische Containerschiffe und und und… Erkunden lässt sich der Hafen natürlich ganz klassisch bei einer Rundfahrt per Schiff oder aber mal ganz anders: Per Rad. Tipps zu Hafen-Touren gibt es hier.

Das internationale Den Haag

Auch Den Haag sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Stadt ist Regierungssitz, Arbeitsresidenz des Königs und neben dem Internationalen Gerichtshof findet man hier zahlreiche ausländische Botschaften.

Kein Wunder also, dass Den Haag eine ganz besondere internationale Atmosphäre versprüht. Außerdem typisch für Den Haag: Die vielen hübschen Geschäfte und Boutiquen, ausgezeichnete Restaurants und sehenswerte historische Gebäude, allen voran das Palais Noordeinde, der Stadtpalast von König Willem-Alexander.

Und nicht zu vergessen: Den Haag liegt am Meer! Im Ortsteil Scheveningen kann man sich am kilometerlangen Sandstrand ganz wunderbar von Sightseeing-Touren und Shopping-Stress erholen.

 

5. DIE NORDSEE

So schnell wie in Den Haag ist man in Holland zwar nicht überall am Strand, doch die Nordsee ist nie weit.

Und das ist ein weiterer Grund, der Holland für mich zu einem absoluten Lieblingsplatz macht. Denn die Holländer lieben ihr Meer mindestens genau so wie ich. Und deshalb sind die Strände dort immer sehr sauber und gepflegt und bieten einiges mehr als nur Sonnen, Schwimmen und Sandburgen bauen.

An Hollands Stränden reiht sich ein Strandrestaurant ans nächste, es gibt Open-Air-Clubs, Strandbars und überall vielfältige Wassersportangebote. Ein weiteres Highlight: Die Strandslaaphuisjes. Das sind kleine Holzhäuschen direkt am Strand, mal mehr mal weniger komfortabel eingerichtet, aber alle mit der schönsten Aussicht der Welt.

Strandhäuschen zum Übernachten findet Ihr unter anderem auf der Halbinsel Walcheren in den Orten Domburg, Westkapelle oder Vlissingen.
Mieten könnt Ihr sie unter anderem hier.

Und wer jetzt immer noch daran zweifelt, dass Holland auf jeden Fall ein Lieblingsplatz ist, dem hilft nur eins: Selbst hinfahren und sich von zauberhaften Städtchen, leckeren Fritten, der wunderschönen Natur, netten Menschen, bunten Tulpenfeldern und ganz viel Meer selbst davon überzeugen! Viel Spaß, oder auch veel plezir – wie man in Holland so schön sagt!

 

 

Serfaus: Strudel, Schnee und Sonnenschein

Serfaus ist nicht so chic wie Kitzbühel, nicht so angesagt wie Sölden, im Vergleich zu Gebieten wie den Trois Vallées eher überschaubar und jeder Ischgl-Fan würde sich beim Aprés Ski dort wahrscheinlich zu Tode langweilen.

Und trotzdem – oder genau deshalb – ist der kleine Ort in den Tiroler Alpen mit seinen 1.1000 Einwohnern einer meiner Lieblingsplätze zum Skifahren. Denn hier gibt es die schönsten Pisten, den pulvrigsten Pulverschnee, die urigsten Hütten und den leckersten Strudel.

Pistenvergnügen für alle

Zusammen mit den Nachbarorten Fiss und Ladis bietet Serfaus Ski- und Snowboardfahrern 212 Kilometer Pistenvergnügen bis in 2.820 Meter Höhe. Auf den meist sehr breiten Pisten fühlen sich vor allem Anfänger und Familien wohl, denn sie sind auch in der Hauptsaison nie überfüllt und bieten ausreichend Platz.

Aber auch für fortgeschrittene Fahrer wird es nicht langweilig: 28 Kilometer schwarze Pisten, dazu mehrere Skirouten, FunParks, Buckelpisten und eine der steilsten Abfahrten der Alpen: die „Diretissima“ oberhalb von Fiss mit einem durchschnittlichen Gefälle von 70 Prozent.

Serfaus Skigebiet

Die schönste Abfahrt

Meine Lieblings-Piste, die Frommesabfahrt, ist weniger steil und weniger schwarz, bietet dafür auf rund 10 Kilometern aber viel Abwechslung. Sie beginnt auf 2.500 Metern am Schönjöchl oberhalb von Ladis und führt, teils über etwa 30 Meter breite Pisten, teils über schmale Waldwege bis nach Fiss. Dort geht sie über in die gemütliche Ladisabfahrt, die bis ins Dorf führt. Auf dem Weg dorthin sollte man unbedingt einen kurzen Zwischenstopp im „Weiberkessl“ machen: Urige Hütte mit leckerem Strudel, DJ, Diskokugel – und toller Stimmung.

Auch schön: Die Plazörabfahrt, die Gratabfahrt und die nicht präparierte Adlerroute quer durch den Wald, die man meist für sich alleine hat.

Die besten Hütten

Hütten gibt es im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis an jeder Ecke. Manche schön, manche weniger schön, einige erstaunlich günstig, andere unverschämt teuer. Ein Einkehrschwung lohnt sich auf jeden Fall in der „Sportalm“ neben der Serfauser Kinderschneealm. Gemütlich, rustikal und immer voll, daher braucht man vor allem am späten Nachmittag entweder etwas Glück, oder aber noch mehr Geduld, um ein Plätzchen auf einer der rot-weiß-karierten Eckbänke zu finden.

Auch sehr schön, aber ganz anders, nämlich modern statt urig ist die noch relativ neue „Seealm“ beim Speicherteich Hög mit großer Sonnenterrasse am See. Das Ambiente ist Geschmackssache und man muss es mögen. Beim leckeren Zwetschgenstrudel, der in cremiger Vanillesoße schwimmt, bleibt einem allerdings nichts anderes übrig als ihn zu lieben. Unbedingt probieren!

An der Talabfahrt nach Serfaus, also quasi auf dem täglichen Heimweg, liegt der „Leithe Wirt“, der ebenfalls einen Einkehrschwung lohnt. Auch hier ist es nachmittags leider immer recht voll, also lieber etwas früher kommen.

Die leckerste Pizza

Zugegeben, die Auswahl an netten, bezahlbaren Restaurants ist in Serfaus nicht gerade riesig. Zwar gibt es viele hochpreisige Restaurants, in denen ein Menü so viel kostet, wie ein Tagesskipass, wer aber einfach nur Lust auf ein Schnitzel, Pasta oder Pizza hat, der muss ein wenig suchen.

So auch wir an unserem ersten Abend in Serfaus. Gefunden haben wir schließlich die Pizzeria „Montana“ in der Dorfbahnstraße – und diese direkt zu unserem Stammlokal während unseres Urlaubs erkoren. Das „Montana“ wurde kürzlich renoviert und außer im modernen Gastraum sitzt man auch sehr nett im beheizten Wintergarten an der Dorfbahnstraße, der „Haupt-Flaniermeile“ von Serfaus.

Tipp: Unbedingt reservieren! Das „Montana“ ist immer rappelvoll! Eine Pizza Margharita kostet übrigens 9 Euro, Pasta-Gerichte gibt es ab 10 Euro und den netten Service gratis dazu.

Die kleinste U-Bahn der Welt

Serfaus ist autofrei. Bedeutet: Am Anreisetag dürfen Urlauber durch den Ort zu ihrer Unterkunft fahren, danach ist das Benutzen des Autos innerhalb des Dorfes bis zur Abreise verboten. Das Verbot wird von der Ortspolizei kontrolliert, bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder.

Zum Einkaufen und zu den Seilbahnen kommt man in Serfaus entweder zu Fuß, oder mit der Dorfbahn, der wohl kleinsten und höchstgelegensten U-Bahn der Welt. Seit 1985 verkehrt die Dorfbahn, eine fahrerlose unterirdische Luftkissenschwebebahn, auf einer Strecke von 1.280 Meter. Sie verbindet den Parkplatz am talseitigen Ortsanfang mit der Talstation der Seilbahnen und kann mit einem Skipass kostenfrei benutzt werden.

Unterkunft-Tipp

Tolle Appartements in zentraler Lage findet Ihr im „Muirenhof“ an der Unteren Dorfstraße. Eine gemütliche, moderne Wohnung für zwei Personen gibt es dort in der Hauptsaison für 140 Euro pro Tag. Parkplatz, beheizter Skiraum, gemütliche Holzdecken, moderne Ausstattung und ein Balkon mit sensationellem Ausblick aufs Dorf und das Skigebiet inklusive.

Lieblingsplatz im Wilden Westen – Leben wie ein Cowboy auf der Diamond Hanging Seven Ranch in Montana

„There’s a great American hero,we all look up to“

Big Sky Country

Lost“Get lost in Montana” – wenn ich diesen Aufdruck auf meinem Thermokaffeebecher betrachte, muss ich immer noch schmunzeln, auch wenn ich längst wieder im heimischen Köln gelandet bin. „Big Sky Country“, wie der US-Bundesstaat Montana auch liebevoll genannt wird, bietet unendliche Weite, in der man sich verlieren, aber auch tatsächlich verloren gehen kann, atemberaubend schöne Natur, echte Cowboys und einige der letzten Wildpferde dieser Welt.

In den Pryor Mountains an der Grenze zwischen Montana und Wyoming entstanden die preisgekrönten Dokumentationen um einen Hengst namens Cloud, der vielen Pferdefreunden ein Begriff sein dürfte. Regisseurin Ginger Kathrens hat ihn und seine Herde über Jahre hinweg begleitet und ein unvergessliches Zeugnis der Faszination Pferd geschaffen, das meinen Mann und mich unter anderem zu unserer Abenteuerreise inspiriert hat. Zugegeben, was meinen Mann betrifft, könnte es natürlich auch der Marlboro-Mann gewesen sein, der die Sehnsucht nach Freiheit und ungezähmter Natur geweckt hat J. Tatsächlich ist der wilde Westen hier im südlichen Montana überall spürbar, nicht nur in abendlichen Buffalo Bill-Shows, sondern in jedem Augenblick.

Crow Indianer

Wir wollten miterleben, wie ein Cowboy arbeitet, ein bisschen auf der Ranch mithelfen und natürlich selber reiten. Im August 2015 ging für uns auf der von Michaela und Lawrence (Larry) Falls Down geführten „Diamond Hanging Seven Ranch“ ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Sie liegt mitten im Reservat der Crow Indianer oder Apsáalooke, wie sie in ihrer Sprache heißen. Larry hat selbst indianische Wurzeln, und so wurde der Besuch der Crow Fair, dem größten Treffen aller Indianerstämme weltweit, gleich zu Beginn unserer Reise zu einem einzigartigen Erlebnis.

Mehrere tausend Tipis werden jedes Jahr am dritten Augustwochenende auf einem riesigen Campinggelände aufgeschlagen. Zwischen den Zelten des „Teepee capitol of the world“ bereiten sich die Teilnehmer der großen morgendlichen Parade, die an die Reisekarawanen aus längst vergangenen Zeiten erinnert, auf ihren Auftritt vor. Pferde und Autos der Crow werden mit Tierfellen, traditionellen Sätteln, Federn und bunten Decken geschmückt. Nachmittags und abends tanzen die Mitglieder der verschiedenen Stämme in prächtigen, farbenfrohen Kleidern in einer großen Arena beim eigentlichen „Powwow“ und ziehen mit Trommeln und Gesang jeden Zuschauer in ihren Bann.

Sehr sehenswert sind auch das parallel in einer großen Arena statt findende Rodeo und die indianischen Pferderennen, bei denen der Reiter in halsbrecherischem Tempo von einem Pferd aufs andere wechseln und die Rennstrecke ohne Sattel insgesamt dreimal absolvieren muss. Das sogenannte „Relay racing“ war für den Indianer überlebenswichtig, um vor Feinden zu fliehen, heute ist es eine spektakuläre Show, die auch die Cowboys unter den Zuschauern nicht auf ihren Plätzen hält.

Unterwegs in den Pryor Mountains

Buffalo NachbarNicht ganz so schnell, dafür aber meist mit Sattel sind die Gäste der Ranch bei den Ausritten durch die eindrucksvolle Landschaft unterwegs. In rund zwei Stunden erreicht man in gemütlichem Tempo die Kaskaden, wunderschöne kleine Wasserfälle an einer Stelle in den Wäldern, an der man sie keineswegs erwartet. Wer mutig genug ist, springt von den Felsen in das eiskalte klare Wasser. Für die nicht ganz so Mutigen reicht vielleicht auch schon die Vorstellung eines plötzlich auftauchenden Bären und die damit verbundene Frage, wie schnell man wohl wieder auf das entspannt am nächsten Baum geparkte Pferd und über die zahlreichen großen Steine auf dem Weg käme.

Für den Reitanfänger hat Cowboy Larry folgenden Tipp: „Keine Sorge, Du musst nicht schneller sein als der Bär – nur schneller als der letzte Reiter“ J. Ein bisschen Ernst ist dabei, denn in Montanas Bergen gibt es sowohl Schwarz- und Braun- als auch Grizzlybären. Gesehen haben wir sie allerdings dann „nur“ im Yellowstone National Park. Kojoten, Wölfe, Elche, verschiedene Hirscharten, Schlangen, große Adler oder Präriehunde sind dagegen keine so große Seltenheit.

Yellowstone National Park

Der Besuch des ältesten Nationalparks der Welt ist ein absolutes Muss, wenn man Montana oder Wyoming bereist; er zieht internationale Besucher magisch an, die mit ein bisschen Glück Bisons, Elche, Wölfe und eben auch Bären ohne Zaun und aus nächster Nähe beobachten können. Viele Wanderer sind hier unterwegs; wir haben allerdings ganz amerikanisch die gemütliche Variante vorgezogen, mit dem Auto langsam durch den Park zu fahren. Der gute Vorsatz, beim Anblick eines wilden Tieres nicht plötzlich auf die Bremse zu treten, hielt ungefähr anderthalb Minuten, genau so lange, bis das erste riesige Bison hinter der Kurve plötzlich auf der Straße stand. Und auch die Elchkuh, die während unseres Picknicks beschloss, im See hinter uns ein Bad zu nehmen, ließ uns staunen.

Unter der Erde im Park brodelt es an vielen Stellen gewaltig: Die Vulkanlandschaft mit zahlreichen Geysiren und heißen Quellen beheimatet unter anderem den größten aktiven Geysir („Steamboat Geysir“) und die drittgrößte Thermalquelle („Grand Prismatic Spring“) der Welt. Einzellige Mikroorganismen sind für die intensive Färbung des Grand Prismatic Spring verantwortlich – ein weiteres absolutes Highlight, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

Schon die Anreise aus Pryor wurde zum unvergesslichen Erlebnis: Bei der Überquerung des Beartooth Pass rieselte mitten im August tatsächlich ein wenig Schnee auf die Windschutzscheibe unseres Pick-ups. Drei Tage zuvor schwitzten wir wohlgemerkt noch bei knapp 42°C während der Crow Fair im wüstenähnlichen Klima. Aber auch ohne Ausflüge auf hohe Bergkämme gibt es an dieser Stelle noch eine Cowboy-Weisheit, die für sich spricht: „Wenn dir das Wetter in Montana nicht gefällt – warte einfach fünf Minuten.“ Denn egal, ob sehr warm oder sehr kalt, windig ist es hier eigentlich immer.

Die fantastische Aussicht in über 3.300 Metern Höhe bietet sich Besuchern allerdings nur in den Sommermonaten, aufgrund Eis und Schnee wird die Strecke im Winter meist gesperrt. Im Sommer tummeln sich hier dutzende fast zahme Streifenhörnchen, die sich mit großer Begeisterung aus der Hand füttern lassen.

Ein Tipp für die Reiseplanung: Unbedingt ausreichend Zeit mitnehmen, um die Schönheit des Yellostone Parks und auf dem Weg dorthin in allen Zügen genießen zu können! Es lohnt sich auf jeden Fall, in Parknähe zu übernachten und die Tour am zweiten Tag fort zu setzen. Das Eintrittsticket ist immer sieben Tage lang gültig.

„Completely lost“

Auf dem Rückweg erfuhren wir, was es bedeutet, sich irgendwo in „the middle of nowhere“ zu verfahren. Das Wort „Abenteuer“ bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man nicht mit GPS, sondern einer Landkarte ausgestattet ist, auf der nicht alle kleinen Wege verzeichnet sind, vor einer Stunde offenbar die falsche Abzweigung auf einer der Schotterpisten genommen hat, die Sonne langsam untergeht, und das Handy nicht den leisesten Ansatz von Empfang vermeldet. Außer uns war buchstäblich niemand auf der Straße, es gab kein Licht außer den Scheinwerfern unseres Autos, dafür aber eine Tanknadel, die sich langsam aber sicher dem Nullpunkt zuneigte.

Aber wir hatten Glück: Kurze Zeit später erreichten wir eine etwas besser befestigte Straße und trafen eine nette amerikanische Familie, die kurz die Fassung verlor, als sie hörte, wie weit wir an diesem Abend noch durch die Dunkelheit fahren wollten, dann aber ca. 20 Minuten vor uns her in Richtung des nächst größeren Ortes fuhr, um uns aus der Wildnis zu retten. Wir bedankten uns mit einigen Dosen Budweiser, davon hatten wir schließlich reichlich auf unseren Pick-up geladen.

Abenteuer

So überraschend wie das Wetter in Montana kann auch das Ranchleben selbst sein. Wenn man sich beim abendlichen Füttern der Rodeo-Stiere und Kühe trotz einiger voran gegangener Budweiser sicher ist, dass sich die Zahl der Tiere im Vergleich zum Vortag auf unerklärliche Weise verfünffacht hat, nun, dann weiß man, was man am nächsten Tag zu tun hat: rauf aufs Pferd und sie wieder zum Nachbarn treiben, wobei beim Begriff „Nachbar“ die eingangs erwähnte Weite des Landes nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Spätestens bei einem der mehrstündigen Ritte fühlt man sich wie ein richtiger Cowboy bzw. ein richtiges Ranch im SonnenuntergangCowgirl. Larry und seine Frau Michaela stehen mit hilfreichen Tipps zur Seite und man lernt schnell, sich auf den Partner Pferd zu verlassen, wenn der Weg über steile Berge, Wassergräben oder Steinansammlungen führt, bei deren alleinigem Anblick europäische Zwei- und Vierbeiner schnellstmöglich das Weite suchen würden. Diese Pferde bewegen sich immer trittsicher und routiniert auch durch unwegsames Gelände.

Erinnerung und Empfehlung

Wir haben während unseres Urlaubs noch ein paar Mal auf Montanas Straßen die Orientierung verloren, dafür aber unbezahlbare Erlebnisse gewonnen, an die wir uns noch sehr, sehr lange erinnern werden. Schwimmen im Yellowstone River…mit kurzem Besuch einer Schlange. Ein riesiges Bison, das den Weg versperrte. Nächtliches Kojotenheulen. Erfolgreich zusammen getriebene Kühe. Abendliche Ritte im Sonnenuntergang. Das Gefühl von Freiheit unter einem endlosen leuchtenden Sternenhimmel. Der Anblick der friedlich grasenden Wildpferde in den Bergen.

Montana macht ein bisschen süchtig. So wie Larrys morgendliche Pancakes mit Sirup, Speck und Eiern. So wie das zweite Zuhause auf dem Pferderücken. So wie die Abende am Lagerfeuer. So wie die tollen Menschen, die mit uns das Abenteuer gesucht und gefunden haben. So wie die DH7 Ranch mit ihren großartigen herzlichen Gastgebern. Und nicht zuletzt wie dieser Song:

Unser Soundtrack zum Ranchurlaub in Montana: „Cowboy logic“

Im Original stammt der Country-Klassiker von Michael Martin Murphey, aber wer das große Glück hat, während des Ranchaufenthalts einen von Larrys Auftritten mit der Crow Country Band mit erleben zu können, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen, denn der Cowboy ist auch noch ein toller Sänger und Musiker! Das folgende Video wurde von Larrys Gästen aus Frankreich, Spanien und Deutschland kurz vor unserer Ankunft erstellt, spiegelt aber ebenso unsere großartige Zeit auf der Diamond Hanging Seven Ranch. Danke u.a. an Katja, Salomé, Louis, Nicholas, Marie und Larry! Das Video findet ihr HIER.

 

Weitere Infos zu unseren unvergesslichen Reise-Highlights gibt es hier:

Larry und Michaela

Diamond Hanging Seven Ranch:

PO Box 144

Pryor MT, 59066

larry@crowcountry.com

http://crowcountry.com/index.htm

Crow Nation und Crow Fair: http://www.crow-nsn.gov/

Wildpferde: http://www.pryormustangs.org/

Yellowstone National Park: http://www.yellowstonenationalpark.com/

Ein Gastbeitrag von Muriel Schulte

 

Baou de Saint Jeannet – Über den Dächern von Nizza

Von der gesamten Küste rund um Nizza ist er sichtbar: Der Baou de Saint Jeannet. Ein 800 Meter hoher Felsen im Hinterland der Côte d’Azur. Am Fuße der fast 90 Grad steilen Felswand liegt der kleine Ort Saint Jeannet auf ca. 400 Metern über dem Meeresspiegel.

Von hier aus starten wir unsere Tour, die uns auf ca. 7 Kilometern Wegstrecke die 800 Meter Höhendifferenz überwinden lässt. Festes Schuhwerk und ausreichend Proviant sind also wie immer Pflicht. Am Eingang des Ortes befindet sich ein ausreichend großer Parkplatz. Von dort sind es nur wenige Minuten in den Dorfkern von Saint Jeannet, den wir uns vor dem Aufstieg anschauen sollten.

Durch den Ort der „Rue du Baou“ folgend, beginnt der steile Aufstieg. Einer großen Vorbereitung braucht es nicht, da der Weg regelmäßig mit Hinweisschildern ausgestattet ist. Wir wählen den kürzesten Pfad für Auf- und Abstieg. Wer eine größere Runde unternehmen möchte, sollte eine Wanderkarte mitnehmen. Das letzte Stück ähnelt einem Hochplateau bestehend aus Felsen und man muss sich einfach Richtung höchstem Punkt und Meer orientieren – alle Wege führen dorthin. Bei gutem Wetter trifft man kurz vor dem Ziel waghalsige Franzosen auf einer zwischen den Schluchten gespannten Slag-Line.

Oben angekommen, lädt eine Holzbank zur Rast ein. Der 360 Grad Blick ist unvergleichlich. Bei guter Sicht reicht das Panorama über Nizza, Antibes, dem Esterel-Gebirge bis zu den Alpen.

Alleine der Blick 400 Meter in die Tiefe lässt die Strapazen des Aufstiegs vergessen – Schwindelfreiheit vorausgesetzt, eine Sicherung gibt es nicht.

Nach dem pflichtgemäßen Fotoshooting beginnt der Abstieg. Bei Glück trifft man auf eine schier unendliche wirkende Herde von Ziegen, die auf die Berge getrieben werden. Wieder im Ort angekommen, können wir noch ein Kaltgetränk im „Sainte Barbe“ (Rue du Vallon) zu uns nehmen. Die Terrasse hinterm Haus bietet einen letzten schönen Blick über die Côte d’Azur, bevor es mit Auto wieder komfortabel abwärts geht.

Capri: Ein Tag auf Italiens schönster Insel

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt…

…. dann tut sie das tatsächlich so schön und so dramatisch wie an keinem anderen Platz, an dem ich je war.

Die Insel im Golf von Neapel ist mit 10,4 Quadratkilometern zwar nur zweieinhalb Mal so groß wie der Englische Garten in München, aber trotzdem weltberühmt.

Zu verdanken hat sie das – wie so viele andere Orte auch – dem internationale Jet Set, den es schon früh auf die Insel zog. So wollte Kaiser Tiberius im Jahr 27 nach Christus sein römisches Reich lieber von Capri aus regieren als aus der italienischen Hauptstadt und ließ sich auf der Insel mehrere Villen errichten.

Ihm folgten Dichter, Denker, Stars und Sternchen… Thomas Mann, Berthold Brecht, Greta Garbo, Sophia Loren, später Jennifer Lopez, Elton John, Giorgio Armani…. Der Großindustrielle Friedrich Alfred Krupp machte seiner Lieblingsinsel sogar ein ganz besonderes Geschenk: 1902 ließ er einen Weg von seiner Villa zum Strand bauen – die Via Krupp. Sie gilt heute als schönster Serpentinenweg der Welt, ist seit ein paar Jahren aber wegen Steinschlaggefahr gesperrt.

DSC05661_1Was aber macht ihn aus, diesen weltberühmten Capri-Charme?

Was hat diese Insel, dass nicht nur ein Eis am Stiel und eine Orangenlimo nach ihr benannt wurden, sondern auch Henry Ford im Jahr 1969 bei der Suche nach einem Namen für ein neues Automodell direkt an seine Lieblingsinsel dachte? Nicht zu vergessen, die berühmte Capri-Hose, die hier „erfunden“ wurde.

Ist die Insel ein Lieblingsplatz? Oder doch mehr Schein als Sein?
Das wollten wir herausfinden und verbrachten während unserer Italien-Rundreise einen (zugegeben recht teuren) Tag auf Capri.

So viel kostet ein Tag auf Capri

DSC09284_1Dass Capri sich seinen guten Ruf teuer bezahlen lässt, merkten wir bereits bei der Überfahrt. Vom kleinen Städtchen Sorrento aus starten täglich mehrere Schiffe und (Auto-)Fähren. Für die knapp 30-minütige Fahrt zahlt man pro Person und Strecke zwischen 13 und 18 Euro. Unser Ticket sollte 17 Euro kosten. Wir lernten jedoch am Ticketschalter eine Gruppe Amerikaner kennen, die ihren Ausflug nach Capri spontan canceln mussten und uns ihre Tickets für jeweils 10 Euro überließen.
Das Schiff war hoffnungslos überfüllt. Japanische Reisegruppen, die alles fotografierten, was ihnen vor iPad und Kamera kam, Touristen mit Adidas-Shorts und Socken in Sandalen und mittendrin wir – gespannt, was Capri uns zu bieten hatte.

Als wir uns der Insel näherten und die ersten kleinen Häuschen, die grünen Hügel und der geschäftige Hafen am Horizont sichtbar wurden, war mein erster Gedanke: „Oh! Ist! Das! Schön!“

Die Blaue Grotte: Teures Touristenvergnügen

An Land schauten wir uns erst mal ein wenig im Hafen um und machten uns auf die Suche nach den Ausflugsbooten, die zur weltberühmten Blauen Grotte fahren.

Mein zweiter Gedanke als wir diese gefunden hatten: „Oh! Ist! Das! Teuer!“.

Wir zahlten pro Person 14 Euro für die Fahrt mit dem Motorboot vom Hafen zur Grotte (Tipp: Der Anbieter vor der Tourist-Information hat die neuesten und bequemsten Boote), 9 Euro kostete das Mini-Ruderboot, in das wir vor der Grotte auf offenem Meer umgestiegen sind. Dort passen vier Leute hinein, denen man bei der Fahrt in die Grotte auf engstem Raum recht nahe kommt.

Bevor wir mit dem Mini-Ruderboot in die Grotte fuhren wurden jedoch erst noch einmal 4 Euro Eintritt abkassiert.

Das kurze etwa fünfminütige Vergnügen in der zugegeben sehr faszinierenden Grotte, deren Eingang nur zwei Meter breit und knapp anderthalb Meter hoch ist, kostet also insgesamt 27 Euro pro Person.

Die teuersten fünf Minuten meines Lebens. Aber: Capri ohne Grotta Azzura? Geht nicht!

Zeit fürs Mittagessen

Wir entschieden uns für die „Bar Aprea“, einer netten Snackbar mit angeschlossenem Souvenirladen direkt am Hafen. Ein Hot Dog mit Pommes, ein leckeres Panini Caprese und eine große Flasche Wasser gibt es hier für 25 Euro. Wieder kein Schnäppchen, aber schließlich waren wir auf Capri und man gönnt sich ja sonst nichts.

Der nächste Punkt auf unserem Capri-Touristenprogramm war dann aber tatsächlich ein Schnäppchen!

Nur 1 Euro Eintritt zahlt man für den Park „Giardini di Augusto“ in Capri-Stadt. Der Ausblick auf die Insel, die berühmten Faraglioni-Felsen und die Via Krupp hingegen ist wirklich atemberaubend und unbezahlbar!

DSC09062_1DSC09043_1Nach Capri-Stadt kommt man am bequemsten mit der Standseilbahn, die direkt im Hafen startet (1,80 Euro pro Fahrt).

Capri-Stadt ist quasi das Kampen Italiens: Sehr gepflegt, exklusive Boutiquen, teure Restaurants und viele (mehr oder weniger) Schöne und Reiche. Ein Bummel durch die engen Gassen lohnt sich aber auf jeden Fall. Schon allein wegen der vielen kleinen Geschäfte, die die berühmte Capri-Sandale noch immer per Hand anfertigen. Das ganz persönliche Wunschmodell wird innerhalb von 15 Minuten hergestellt.

Unser nächstes Capri-Must-Do: Das original Gelato al Limone im gleichnamigen Laden am Hafen probieren. Es wird aus Bio-Zitronen von der Insel hergestellt und schmeckt wirklich wahnsinnig lecker, erfrischen und zitronig. Eine kleine Portion kostet 2,50 Euro.

Und wenn man schon mal am Hafen ist: Unbedingt Ausschau halten nach Capris berühmtesten Taxi, einem knallroten alten Fiat-Cabrio.
Auf Capri sind übrigens alle Taxis überlange Cabrio-Sonderanfertigungen mit Sonnendach und Platz für sechs Personen.

Da wir erst mittags nach Capri kamen, fehlte uns leider die Zeit für ein weiteres Capri-Highlight: Die Fahrt mit dem alten Sessellift auf den Monte Solaro, den höchsten Berg der Insel.

Zum Lift kommt man am besten mit dem Bus Richtung Anacapri, der aus Capri-Stadt oder vom Hafen abfährt. Die Fahrt auf den 589 Meter hohen Berg dauert 12 Minuten und kostet hoch und runter insgesamt 10 Euro. Die Aussicht von dort oben reicht bei gutem Wetter bis nach Salerno und Ischia und muss atemberaubend sein.

Ciao, bella Capri!

Für uns hieß es schließlich Abschied nehmen. Wir fuhren um 18.45 Uhr mit der letzten Fähre zurück aufs Festland.
Unser Fazit nach fünf Stunden Capri und insgesamt rund 150 Euro weniger in der Reisekasse: Capri ist zwar wirklich wahnsinnig teuer, aber wir haben keinen ausgegebenen Cent bereut.

Die Insel ist tatsächlich ein Mythos, den man erleben muss, um ihn zu verstehen!
Und wäre ich ein Autobauer, auch ich hätte eines meiner Modelle nach dieser wunderschönen Insel benannt!

Fest steht: Wir kommen wieder! Unbedingt! Und dann für länger, damit wir die Insel ganz in Ruhe genießen können, wenn abends das letzte Schiff die Tagestouristen mit ihren iPads und den bestrumpften Sandalen-Füßen zurück aufs Festland gebracht hat.

DSC09030_1Infos zu allen vorgestellten Sehenswürdigkeiten sowie zur Anreise und zu Übernachtungsmöglichkeiten auf Capri findet Ihr auf der deutschen Seite von Capri-Tourismus.

Götterwanderweg (Sentiero degli Dei) – Von Amalfi nach Positano

Es ist nicht nur DER Wanderweg an der Amalfiküste – sondern auch einer der schönsten Wege Italiens – vielleicht sogar Europas. Die Tour (ca. 10 Kilometer mit teils anstrengenden Anstiegen und vor allem Abstiegen) muss gut geplant werden, da man auf Bus und Schiff angewiesen ist. Wir starten in Amalfi (leider nur kostenpflichtige Parkplätze rund um den Hafen oder Parkhaus am Ortsausgang Richtung Osten vorhanden), wo wir am Hafenkreisel den Sita-Bus 5080 Richtung Agerola Bomerano besteigen (Abfahrtszeiten). Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten und ist als solche schon ein Erlebnis. Nach einem kurzen Stück auf der kurvenreichen und engen Amalfitana-Küstenstraße geht es in teils einspurigen Serpentinen hinauf in Richtung Ortsteil Bomerano.

Café "Il Ritrovo"

In dem kleinen Bergdorf können wir uns im Café „Il Ritrovo“ (ca. 5 Minuten von der Haltestelle vor der Kirche) mit kalten Getränken ausrüsten und noch einen der besten Kaffees unseres Italien-Urlaubs zu uns nehmen. Links neben der Kirche weist uns ein Schild („Sentiero degli Dei“) den richtigen Weg. Die angegebenen 3 Stunden Gehzeit dehnen sich aufgrund von Pausen, Fotostopps und dem anstrengenden Treppenabstieg nach Positano auf gut 5 Stunden aus. Zu beachten: Das letzte Schiff von Positano zurück nach Amalfi ging zu unserer Zeit um 17.15 Uhr! Daher unbedingt vor dem Start im Hafen von Amalfi über aktuelle Abfahrtzeiten informieren.

Goetterwanderweg_02Wir folgen den Hinweisschildern und kommen nach ein paar Minuten zum offiziellen Start des Wanderweges. Unter felsigen Wänden hindurch erreichen wir den Pfad, der uns auf ca. 500 Höhenmetern entlang der Küstenlinie bis zum Ziel bringt. Die herrlichen Ausblicke lassen sich eigentlich nur mit Bildern beschreiben oder man muss sie selbst erleben – aus unserer Sicht unvergleichbar. Wir haben die Tour Mitte Mai gemacht und zu dieser Zeit war der Weg kaum bevölkert. Teilweise waren wir für 1-2 Stunden komplett alleine in den Bergen unterwegs.

Goetterwanderweg_12Nach ca. 7 Kilometern und einigen Kletterpassagen (festes Schuhwerk ist Pflicht!) erreichen wir das kleine Bergdorf Nocelle. Am Ortseingang befindet sich „The Kiosk of the Path of Gods“, in dem wir uns frische Getränke und eine kleine Pause gönnen. Insbesondere die Innendeko ist wirklich sehenswert und es gibt die sauberste Toilette all unserer Touren in Italien. Weiter geht es durch die engen Gassen des Ortes Richtung Montepertuso (Vorsicht: Nicht die Stufen hinab nach Arienzo!). Nach einem gut ausgebauten Fußweg führt uns die Tour auf die kaum befahrene Straße nach Montepertuso. Dort rechts vorbei am Sportplatz und weiter rechts halten über die Via Monsignor Vito Talamo beginnt zwischen zwei Häusern der Treppenabstieg nach Positano (etwas versteckt, zur Not fragen).

Die nun folgenden 350 Höhenmeter Abstieg bestehen zu 99 Prozent aus Treppenstufen. Ein wirkliches Erlebnis, insbesondere für unsere Knie und Oberschenkel. Unten angekommen sollte die Zeit noch für einen kleinen Stadtbummel durch Positano reichen. Sollte es eng werden, führt uns von oben kommend zumindest der Weg Richtung Hafen durch die schönen Gassen des bekannten Ortes an der Amalfiküste. Von dort geht unser Schiff zurück nach Amalfi und wir können nochmals den gesamten Götterwanderweg vom Wasser aus betrachten. Herrlich! Aber morgen geht es ohne Treppen nach Capri.

Die Sache mit den Urlaubs-Fotos…

Wer kennt das nicht… Man ist auf Reisen, sieht ein tolles Gebäude oder eine schöne Landschaft und fängt an zu knipsen.

Ein Foto von rechts, eins von links. Vielleicht noch einmal von etwas weiter weg und dann natürlich noch ein paar Details. Vielleicht wäre von schräg unten oder von etwas weiter oben noch ganz nett.

Wie gut, dass wir heutzutage nicht mehr auf den 36er-Farbfilm angewiesen sind.

Allerdings: Einen Nachteil hat die ungehemmte und unbegrenzte Knipserei aber doch. Am Ende der Reise bräuchten wir locker noch einmal eine Woche Urlaub, um die Fotos zu sichten, zu sortieren und sie dann – ja was dann?? Um sie dann für immer in den Tiefen unseres Computers verschwinden zu lassen? Um sie dort zu vergessen und nie wieder anzuschauen?

Vielleicht war das früher mit den Farbfilmen doch nicht so schlecht.

Immerhin wurden die Fotos dann sorgfältig in Alben eingeklebt, liebevoll beschriftet und vielleicht noch mit getrockneten Blümchen von der Allgäuer Alm oder der Eintrittskarte vom Eifelturm verziert. Und sie wurden bei jedem Familientreffen oder Freundinnen-Besuch herausgeholt und angeschaut. Und man erinnerte sich an schöne Reisen, tolle Momente und lustige Situationen, die man damals auf Bali oder Borkum erlebt hat.

Meine gesammelten und leider viel zu selten angeschauten Reisefotos nehmen mittlerweile 1,36 Terabyte Speicherplatz auf einer externen Festplatte ein. Das sind 1.048.576 Megabyte und ich habe keinerlei Vorstellung, was diese riesige Zahl tatsächlich bedeutet.

Ich weiß nur, ich habe viele Fotos… Sehr viele Fotos… Und da sie definitiv zu schade sind, um ihr Dasein ungesehen in einem kleinen schwarzen Kästchen zu fristen, kommt hier eine kleine Auswahl meiner liebsten Reisefotos, die ich mit vielen schönen Erinnerungen verbinde.

Fortsetzung folgt – sobald ich mir mal eine Woche Urlaub nehmen und sie alle sichten und sortieren kann.
Und vielleicht drucke ich ein paar davon sogar ganz altmodisch aus und klebe sie in ein Album – inklusive Eintrittskarten und getrockneten Blümchen.

Lieblingsplätzen. Fortsetzung folgt…

Neapel: Keine Liebeserklärung!

Ich habe selten, nein, eigentlich noch nie einen Reiseführer gelesen, der so wenig Lust auf das vorgestellte Reiseziel machte, wie mein Neapel-Reiseführer.

Kleine Kostprobe gefällig? Bitte schön:

„Der Corso Umberto ist eine abgasverseuchte Verkehrsader…. Aber auch seine nähere Umgebung sollte man mit Vorsicht genießen, angefangen mit der Piazza Garibaldi, dem Bahnhofsplatz, wo die Luft nach Meinung vieler vor Gefahr nur so knistert.“

Neben ein paar wenigen Sehenswürdigkeiten empfahl der Autor vor allem Plätze und Viertel, die man nicht besuchen sollte, ließ sich über Müll, die Mafia und natürlich auch die Müllmafia aus und warnte vor bösen Schwarzmarkthändlern und Moped-fahrenden Taschendieben, die es auf unschuldige Touristen abgesehen haben. Daneben gab es noch ein paar Seiten über die Verkehrsproblematik und den daraus resultierenden Smog, der fast ständig über der Stadt hängt.

Bella Napoli? Wohl eher nicht.

Warum wir uns auf unserer Fahrt von Rom an die Amalfiküste dennoch für einen zweitägigen Zwischenstopp in Neapel entschieden haben? So genau wissen wir das auch nicht…

Vielleicht dachten wir, dass Geschmäcker ja bekanntermaßen verschieden sind und dass der Reiseführer-Autor vielleicht eher der Mailand-Typ ist, der mit Neapel nichts anfangen kann? Oder dass uns als ausgesprochenen Italien-Fans ein wenig neapolitanisches Chaos durchaus ganz gut gefallen könnte?

Und schließlich gehört die Altstadt von Neapel ja auch seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Soooo schlimm konnte es dort also gar nicht sein.

Konnte es doch! Und sogar noch schlimmer!
Neapel übertraf alle unsere Erwartungen und Vorstellungen – im negativen Sinne!

DSC05455_1Die Stadt am Vesuv empfing uns in abendlicher Dämmerung, gepaart mit leichtem Nieselregen – keine gute Kombination. Erst recht nicht, wenn man wie wir ein paar Stunden zuvor noch mitten im wunderschönen, sonnigen Rom war.

In Neapel angekommen, befolgten wir direkt drei der wichtigsten „Wie-man-sich-als-Tourist-in-Neapel-verhalten-sollte-Regeln“:

Regel 1 unserer Mietwagen-Firma: In Neapel darf nicht auf offener Straße geparkt werden!
Regel 2 des Reiseführer-Mannes: Hotels in der Innenstadt meiden, lieber außerhalb wohnen!
Regel 3 eines Freundes meines Mannes: Bloß nicht und unter keinen Umständen mit dem Auto ins Zentrum fahren!

Wir parkten also unseren Mietwagen ordnungsgemäß auf dem abgeschlossenen Parkplatz unseres 20 Minuten außerhalb des Zentrums liegenden Hotels und fuhren mit der Bahn ins Centro Storico, die Altstadt von Neapel.

Das Centro Storico

Eine der wichtigsten Regeln, wenn nicht die wichtigste überhaupt befolgten wir allerdings nicht: Nach Anbruch der Dunkelheit sollten bestimmte Teile des Centro Storico gemieden werden. Darauf hatte der Reiseführer-Mann sehr ausdrücklich und wiederholt hingewiesen.

Ohne zu wissen, welche Teile genau er damit meinte, fuhren wir gegen 20.30 Uhr als es bereits langsam dunkel wurde, mitten hinein in die sagenumwobene neapolitanische Altstadt – und fast umgehend wieder aus ihr hinaus!

Das Centro Storico erwartete uns mit einem unübersichtlichen Gewirr aus menschenleeren Gassen, die teilweise so dunkel und so verlassen waren, dass wir lieber einen Umweg gingen, als durch sie hindurch zu laufen. Alles war heruntergekommen und dreckig, der Müll stapelte sich meterhoch vor verwahrlosten Gebäuden.

Wir nahmen die nächste Bahn zurück in unser Hotel.

Der Reiseführer-Mann schien Recht zu behalten… Aber: Wir wollten Neapel eine zweite Chance geben.
Vielleicht war bei Tageslicht alles gar nicht so schlimm, wie es im Dunkeln bei Nieselregen schien?
Vielleicht war Neapel im Hellen gar nicht so schmutzig und heruntergekommen, sondern eine zwar etwas chaotische, aber dennoch liebenswürdige Italienische Großstadt?

Leider Nein… Statt Liebe auf den zweiten Blick gab es am nächsten Morgen die nüchterne Erkenntnis, dass der erste Eindruck selten täuscht und Neapel nur eines war: Die schrecklichste Stadt, in der wir je waren!

Den Tag verbrachten wir mit lustlosem Herumlaufen und schauten uns alibi-mäßig den Dom, zwei Castellos und ein paar Straßenzüge an.
Aber eigentlich warteten wir nur darauf, dass der Tag schnell vorbei ging und wir am nächsten Morgen Neapel in Richtung Amalfiküste verlassen konnten.

Später erfuhren wir noch, dass am Abend zuvor ein Neapolitaner von seinem Balkon aus vier Passanten mit der Pumpgun erschossen hat, was den Eindruck, den wir von der Stadt hatten, nicht unbedingt besser machte.

Neapel von oben

DSC08664_1Wen es wie uns dennoch -warum auch immer- nach Neapel verschlägt, der sollte sich die Stadt auf jeden Fall von oben anschauen. Am besten geht das vom Hügel Vomero aus, den man am bequemsten mit der Standseilbahn erreicht.

Auf dem Vomero gibt es einen kleinen Platz mit Café, Bänken und wenn man Glück hat, ein paar Straßenmusikern. Und ich muss zugeben, von hier oben betrachtet, sah Neapel mit seinem Gassengewirr und den zahllosen alten Dächern eigentlich ganz schön aus.

Das war dann aber leider auch schon der einzige Moment, in dem wir die Stadt nicht ganz so furchtbar fanden.

Essen

Da in Neapel 1889 die Pizza Margherita erfunden wurde, sollte man diese vor Ort auch unbedingt probieren.

Unser Tipp: Die Pizzeria Sorbillo in der Via Tribunali. Das Sorbillo, eine neapolitanische Institution, in der Papst Franziskus vor einiger Zeit tatsächlich eine Margherita gesegnet hat, öffnet um 19.00 Uhr. Man sollte aber am besten einige Zeit vorher da sein, da sich bereits ab 18.30 Uhr täglich eine lange Schlange vor dem Restaurant bildet.
Grund dafür ist die riesige und recht leckere Pizza, die man dort für unglaubliche 3 Euro bekommt.

Übernachten

Unser regelkonformes Außerhalb-Hotel mit abgeschlossenem Parkplatz war übrigens das Hotel Cristina im Vorort Bagnoli. Das Hotel ist ganz neu, zweckmäßig eingerichtet und relativ günstig (Doppelzimmer ab 50 Euro). Das Frühstück war typisch italienisch, also leider nichts Besonderes. Für ein paar Tage ist das Hotel Cristina trotzdem empfehlenswert – was man von Neapel leider nicht behaupten kann.

Und die Moral von der Geschicht? Reiseführer-Männer lügen nicht!

Auf dem Highway No. 1 durch Südkalifornien

„It never rains in Southern-California“ sang Albert Hammond im Jahr 1972.
Wirklich nicht? Kein Regen? Niemals?

Genau 40 Jahre später wollten wir das herausfinden und flogen im Juni 2012 nach San Francisco, wo wir unsere knapp dreiwöchige USA-Rundreise starteten.

Nach drei Tagen in der wunderschönen Stadt mit der berühmten Brücke, stand das nächste Highlight unserer USA-Rundreise auf dem Programm: Die legendäre California State Route 1, besser bekannt als Highway Number 1. Eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, die auf knapp 1000 Kilometern den Norden Kaliforniens mit dem Süden verbindet.

Und die förmlich nach einem amerikanischen Cabrio schreit.DSC01630_1
Deshalb gönnten wir uns für unsere Highway-Tour von San Francisco nach Los Angeles einen coolen schwarzen Camaro, in dem wir uns die kalifornische Sonne auf die Nase scheinen ließen.

Für die rund 730 Kilometer lange Strecke brauchten wir zwei Tage – inklusive einer Übernachtung im kleinen Küstenstädtchen Pismo Beach und gefühlten 350 Foto-Stopps, von denen diese hier ein absolutes MUSS sind:


Lone Cypress / 17-Mile-Drive

Die einsame Zypresse, ein wirklich grandioses Motiv für alle Foto-Fans, findet man auf dem nicht minder großartigen 17-Mile-Drive, der sich über eine kleine Halbinsel bei Monterey schlängelt.

Zwar muss man, wenn man die Panoramastraße befahren möchte, 10 Dollar Eintritt pro Auto bezahlen, aber das Geld lohnt sich auf jeden Fall. Neben der einsamen Zypresse, die sich seit mehr als 250 Jahren an die Felsen klammert und Wind und Wetter trotzt, findet man dort immer wieder wahnsinnig schöne Ausblicke auf den Pazifik und die wundervolle Natur.

Insgesamt 21 Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte gibt es auf der 17 Meilen langen Straße, die alle durch Schilder gekennzeichnet sind. Wer die Zypresse sucht, findet sie bei Stopp Nummer 16.


Pebble Beach

Golfplatz Pebble Beach

Golfplatz Pebble Beach

Neben viel Natur und einsamen Zypressen gibt es auf dem 17-Mile-Drive auch insgesamt sieben Golfplätze. Denn auf der wunderschönen Halbinsel haben sich viele Schöne und Reiche niedergelassen, von deren riesigen Villen man von der Straße außer langen Zäunen und unzähligen Überwachungskameras allerdings nicht viel sieht.
Der wohl berühmteste Golfplatz nicht nur des 17-Mile-Drive sondern wohl weltweit ist Pebble Beach. Auch für Nicht-Golfer lohnt hier ein kurzer Stopp. Der Platz liegt so traumhaft grün auf den Klippen über dem tiefblauen Pazifik, dass man sich am liebsten direkt einen Schläger schnappen und auf ihm spielen möchte.

Etwas störend dabei wären allerdings die vielen Touristen, die busweise angekarrt werden und auf dem Clubgelände herumspazieren, als wäre es eine Open-Air-Galerie.


Die Seeelefanten von Piedras Blancas

Geruchsempfindliche Menschen sollten diesen Foto-Stopp unbedingt meiden.

Denn so faszinierend die riesigen Tiere, die sich in einer großen Die Seeelefanten von Piedras Blancas tummeln, auch sind – sie stinken! Und zwar richtig!

Rund 15.000 Tiere leben dort. Die größten von ihnen werden bis zu fünf Meter lang und wiegen etwa 2,7 Tonnen. In Piedras Blancas gibt es für die Seeelefanten-Spotter extra einen Parkplatz und einen Holzsteg mit Info-Tafeln, auf dem man entlang spazieren und die Riesen beobachten kann.


Bixby Creek Bridge

Bixby Creek Bridge

Bixby Creek Bridge

Ebenfalls ein Muss ist ein Stop, um die berühmte Bixby Bridge zu fotografieren, die den Highway Number 1 in 85 Metern Höhe über den tosenden Pazifik führt.

Die Brücke im Art-Déco-Stil wurde 1932 eröffnet und befindet sich rund 20 Kilometer südlich vom Städtchen Carmel-by-the-Sea.

Als Halt für einen Foto-Stopp empfiehlt sich der Aussichtspunkt Hurricane Point, etwa 1,5 Kilometer südlich der Brücke. Von dort hat man einen tollen Blick auf Bixby Creek Bridge, die Berge und das Meer.

 

Big Sur

Bixby Creek Bridge liegt übrigens im schönsten Streckenabschnitt des Highways: Big Sur.

Die größte Sehenswürdigkeit auf diesem rund 120 Kilometer langen Küstenstreifen, die wir immer und immer wieder fotografierten, ist die Landschaft: Ein riesiges leuchtendes Farbenmeer aus Blau, Grün und Pink.

Dazwischen immer wieder steil aufragende Berge, zerklüftete Felsen, himmelhohe Mammut-Bäume und überwältigende Ausblicke auf den Pazifik.

Wer genug von Landschaft und Natur hat, dem sei ein Zwischenstopp in diesen beiden Städten entlang des Highways empfohlen:


Carmel-by-the-Sea

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Das kleine Städtchen südlichen von Monterey könnte ebenso gut in England liegen: Weiße Cottages und Holzhäuschen

säumen die Straßen, der Rasen im Vorgarten ist grün, die Hecke akkurat geschnitten und überhaupt ist hier alles sehr sauber und sehr niedlich.

Um diese Idylle zu bewahren, gelten in Carmel ganz besondere, etwas konservative Regeln: Keine Neon-Reklame, keine Fastfood-Ketten, Telefonzellen und Mülltonnen müssen mit Schindeln verkleidet werden und angeblich sind sogar künstliche Blumen verboten.

Diese Regeln scheinen zumindest Prominente nicht abzuschrecken: So besitzt Doris Day in Carmel noch immer ihr Hotel „Cypress-Inn“ und Clint Eastwood war von 1986 bis 1988 Bürgermeister des kleinen Städtchens, in dem rund 3.800 Einwohner leben.


Solvang

Im kleinen Städtchen Solvang ist Südkalifornien plötzlich ganz weit weg.

Der Grund: Statt Sufer-Boys und Hot-Dog-Buden am Strand gibt es dort Menschen in dänischer Tracht, Waffel-Bäckereien, Fachwerkhäuser und Windmühlen. Das liegt daran, dass die Kleinstadt 1911 von einer Gruppe dänischer Pädagogen gegründet wurde, die dort auch viele Jahre lang lebte.

Heute wirkt Solvang zwar eher wie der skandinavische Teil eines Freizeitparks – in dem es übrigens auch Bier aus St. Pauli und Schweizer Schokolade zu kaufen gibt – ein kurzer Zwischenstopp lohnt aber trotzdem auf jeden Fall.

Schon allein, weil man dort eventuell aufkommendes Heimweh nach Europa, das einen auf einer langen USA-Reise schon einmal befällt, ganz schnell stillen kann.


Übernachten

Wer wie wir am Highway übernachten will, dem sei das SeaCrest Ocean Front Hotel in Pismo Beach empfohlen, von wo aus es noch rund 3,5 Stunden bis Los Angeles sind.

Das Hotel liegt traumhaft in den Felsen, durch die man über eine Treppe hinunter an den Strand gelangt. Außerdem gibt es einen kostenlosen Parkplatz, eine schöne Außenanlage mit Terrasse und Pool und die geräumigen Zimmer haben fast alle Meerblick.

Einzig das Plastikgeschirr beim Frühstück hat uns ein wenig irritiert, aber das  sollten wir auf unserer weiteren USA-Reise noch öfters erleben.

Apropos Frühstück: Wer danach noch Hunger hat, der sollte unbedingt den Caesar Salad probieren, den es in jedem Kalifornischen Supermarkt ganz frisch zum Mitnehmen gibt. Ich habe noch nie zuvor soooo leckeren Caesar Salad gegessen – und auch noch nie danach.

Deshalb muss ich unbedingt ganz bald wieder nach Kalifornien. Nicht nur wegen des Salats natürlich, sondern weil Kalifornien und ganz besonders der Highway Number 1 absolute Lieblingsplätze sind, an die man immer wieder zurückkehren möchte.

P.S.: Albert Hammond hatte übrigens tatsächlich recht. Es hat keinen einzigen Tag geregnet im Süden Kaliforniens!

 

 

Gesucht und gefunden: Das beste Eis Italiens

Ich mag die Italiener.

Sie sind zwar wahnsinnig laut und können absolut kein Auto fahren (womit wir zwei Gemeinsamkeiten hätten), dafür können sie etwas anderes ganz besonders gut: Eis machen! Und davon habe ich persönlich sehr viel mehr als von Italienern, die perfekt einparken oder sich geschickt durch den Verkehr einer italienischen Großstadt schlängeln können.

Dass es das fruchtigste, cremigste und leckerste Eis nicht in Amerika, Schweden oder Frankreich und leider auch nicht auf meiner Lieblingsinsel Sylt gibt, hatte ich in meinen zahlreichen kulinarischen Vor-Ort-Recherchen also bereits herausgefunden.

Aber wo im Gelato-Paradies Italien gibt es denn nun das beste Eis überhaupt??
Meine Mission stand fest: Ich wollte es finden, das beste Eis Italiens!

Sehr zum Leidwesen meiner Waage probierte ich mich also gemeinsam mit meinem Mann, der zum Glück genauso Eis-fanatisch ist wie ich, durch unzählige Kugeln Eis. Vom Lago Maggiore bis nach Ligurien, von Südtirol bis nach Venedig und von Mailand bis nach Capri.

Und was soll ich sagen!?

Ich habe es endlich gefunden, das beste Eis Italiens und überhaupt – bei Giolitti in Rom!

Die römische Institution gibt es bereits seit 1900 und wahrscheinlich genau so lange wurde dort wohl nicht mehr renoviert.

Die Eisdiele, die zugleich Café und Konditorei ist, lässt das Herz eines jeden Retro-Fans höher schlagen. Alles dort ist altmodisch und versprüht den ganz besonderen Charme vergangener Zeiten.

Weit über 100 Sorten gibt es bei Giolitti, darunter so ausgefallene wie Dattel, karamellisierte Feige, Champagner oder Kastanie.
Für eine mittlere Portion mit zwei Sorten zahlt man 2,50€, handgeschlagene Sahne gibt es auf Wunsch gratis obendrauf.

Meine Dauerbrenner während unseres Rom-Aufenthalts war dann aber doch eher konservativ: Ich wechselte zwischen cremigem Pistazien-Eis, dem schokoladigsten Schoko-Eis der Welt und einem Erdbeer-Eis, das schmeckte (und roch) als säße man mittendrin in einem Feld voll reifer roter Früchte.

Wer bei Giolitti Eis essen will, braucht vor allem Geduld: Erst heißt es, an der Schlange vor der altmodischen Kasse anstellen, Portionsgröße bestellen, bezahlen und dann an der mindestens ebenso langen Schlange vor der Eistheke noch einmal anstellen und endlich sein Eis aussuchen.

So hat man dann aber wenigstens ausgiebig Zeit, sich die vielen vielen Sorten Eis und Granita anzuschauen und seine Wahl zu treffen.
Granita ist übrigens die bikinifreundliche Eis-Variante: Halbgefrorene, ähnlich wie ein Sorbet und praktisch fettfrei.

Bei Giolitti bekommt man es, genau wie das nicht ganz so bikinifreundliche Eis, von den graumelierten Herren hinter der meterlangen Eistheke.

Besser gesagt von schlecht gelaunten, fast schon arrogant wirkenden graumelierten Herren, die genau wissen, dass sie nicht freundlich sein müssen, weil ja doch jeder immer wieder zu ihnen kommt.

So auch wir. Täglich (ab und zu sogar zweimal täglich, aber wirklich nur ganz selten) machten wir uns während unseres Rom-Aufenthaltes auf den Weg zu den schlecht gelaunten Herren. Sie grüßten nicht, sie lachten nicht und sie hatten keine Geduld mit den unentschlossenen Japanern, den schlecht englisch sprechenden Franzosen – und auch nicht mit uns. Aber das war uns egal, denn bei Ihnen hatten wir gefunden, was wir schon lange gesucht haben: Das beste Eis, das wir je gegessen haben!

Die Giolitti-Eismänner haben übrigens schon Antonio Banderas, Justin Timberlake, John Travolta und Sharon Stone bedient und die Töchter von Barack Obama in die hohe Kunst der Eisherstellung eingeweiht. Ob sie da ein wenig freundlicher waren? Ich bin mir nicht sicher…

Geöffnet hat die Eis-Institution – und auch das macht sie zu etwas besonderem – von 7.00 Uhr morgens bis nachts um halb 2. Und das täglich, 365 Tage im Jahr.

Nach vier Tagen Rom und gefühlten 15 Giolitti-Besuchen stand für mich fest: Irgendwann werde ich zurückkommen. Und dann werde ich mir den Wecker stellen, früh aufstehen und schauen, ob es tatsächlich Menschen gibt, die schon morgens um 7.00 Uhr Lust auf Eis – und auf die schlecht gelaunten graumelierten Herren haben!

Hier findet Ihr das römische Eis Paradies:

Giolitti
Via Uffici del Vicario, 40
00186 Roma

P.S.: Giolitti-Filialen gibt es übrigens auch in Dubai, Kuwait und Istanbul.

Gastbeitrag: 5 Lieblingsorte von Bloggerin Christina

Vor kurzem bin ich über Claudias wundervollen Blog über ihre Lieblingsplätze gestolpert. Nach einigen Kommentaren hat sie mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, etwas Gemeinsames zu machen. Also haben wir uns gegenseitig ein bisschen Gedanken gemacht und jeweils einen Artikel für den Blog des anderen konzipiert.

Ganz im Sinne von Claudias „5 Dingen“ möchte ich euch hier „5 Orte“ vorstellen. Und zwar, 5 Orte, die für mich etwas Besonderes bedeuten – jeweils einen Superlativ.

1. Der Ort, an dem ich am meisten zuhause gefühlt habe

hamburg4Das wäre dann Hamburg. Hamburg war wie Wien 2.0. Hamburg war „unser“ erster gemeinsamer Miniurlaub. In Hamburg war also sowieso alles schön und rosarot. Aber auch sonst! Denn manchmal, da vermisse ich zuhause schon freundliche Worte und lächelnde Gesichter, weil: Wien kann viel (schön sein, gemütlich sein, historisch sein, spannend sein und tausend andere Dinge), aber Freundlichkeit (und Höflichkeit) ist nicht immer das Gebot der Stunde. „Granteln“ ist wohl die ureigenste Wiener Eigenschaft. In Hamburg war das anders. Die Leute waren wahnsinnig hilfsbereit und wirklich sehr nett, interessiert aber nicht über die Maße anstrengend oder aufdringlich. Dazu ist das Öffi-Netz überschaubar und die Stadt hat viel zu bieten, was man kennt, auch wenn es ein wenig anders ist: Wasser, Parks mit vielen Grünflächen, Altstadt, shopping und supersuperleckeres Essen in hunderten und aberhunderten Restaurants. Hamburg, meine Perle (so sagt man das doch, oder?). Eine Stadt zum Wohlfühlen.
Die Argumente sind hier übrigens nicht nach Wichtigkeit geordnet angeführt.

2. Der Ort, an dem ich mich am meisten verzaubert gefühlt habe

montmartre1Diese Antwort war die leichteste: Montmartre, das Künstlerviertel von Paris. Kopfsteingepflasterte, enge Gassen, Lokal an Lokal gereiht, dampfende Crêpes aus allen Fenstern, Maler, Musiker, Menschenmassen – alle mit einem Lächeln auf den Lippen um das letzte bisschen La Bohême, das die Welt zu bieten hat, einzufangen. In Montmartre gehen die Uhren anders. Die Sonnenstrahlen scheinen sanfter und wärmer, der Regen fällt frischer und leichter, die Wiesen sind weichen und grüner, die Baguettes flaumiger und knuspriger und das Leben einfach ein bisschen schöner.

3. Der Ort, von dem ich am meisten beeindruckt war

Der Ort, an dem ich die Luft anhielt, als sich der Boden unter mir auftat. Der Grand Canyon. Die unwirklichen Felsformationen, die strahlenden Farben, der klirrend blaue Himmel über dem rostroten Gestein, der türkise Colorado River, der sich unschuldig durchschlängelt und Frank Sinatra, der in unseren Kopfhörern im Helikopter „Fly me to the moon“ singt. Vollkommen.

4. Der Ort, an den ich die schönste Erinnerung habe

goldengate4…ist definitiv der Ort, an dem ich meinen „bahnbrechendsten“ Reisemoment erlebt habe. Auch wenn es mir wehtut, dass das Whale Watching in Santa Barbara bei diesen 5 Punkten untergeht, muss hier trotzdem der Moment erwähnt werden, an dem ich die Golden Gate Bridge zum ersten Mal in natura sah. Der Moment, in dem ich emotional zu begreifen begann, dass ich gerade meinen großen Traum von der Reise an die amerikanische Westküste verwirklichte. Es war der Ort, an dem mir zwei Tränen über die Wangen tropften, weil ich so lange darauf gewartet hatte, so lange nicht sicher war, ob es klappen würde – und dann stand ich dort und die Brücke vor mir, im Nieselregen und ich war einfach nur glücklich.

5. Ein Punkt darf auf der 5 Orte-Liste nicht fehlen. Nämlich der Ort, der in mir die kleine Flamme des Reisefiebers entzündet hat.

Der Ort, in den ich mich ein bisschen verliebt habe, an den ich ein klein wenig mein Herz verlor und zum ersten Mal empfand, warum das Reisen für manche Menschen so schön, so wichtig, so niemals genug ist. Dieser Ort ist schon fast ein Klischee, nämlich Florenz. Es war regnerisch an diesem Vormittag in der toskanischen Stadt. Es war kühl und die Stadt war leer. Nur vor dem Dom spannten sich einige Regenschirme, aber ansonsten lag fast ein unheimliches Flair auf der jahrhundertealten Stadt. Und es war, als könnte ich es spüren, all die Menschen, die vor mir von diesem Ort begeistert waren. Ich kann es nicht definieren, was genau mich getroffen hat, welcher Anblick mir Amors Reisepfeil ins Herz geschossen hat. Aber es war die Stimmung, die dunklen Gassen, verhangen von Gewitterwolken, die Sonnenstrahlen, die den Boden wärmten und die Regentropfen auftrockneten. Es war ein Moment, in dem ich nichts vermisste und alles hatte.

Dieser Beitrag stammt von Christina aus Wien. Mehr von ihr könnt Ihr auf ihrem wundervollen Blog lesen!

La belle vie en Saint-Paul

La belle vie en Saint-Paul de Vence…

… könnte der Titel eines Schwarz-Weiß-Films sein, der im Südfrankreich der 60er Jahre spielt, oder?

Und tatsächlich fühlt man sich hier, in dem kleinen Künstlerdorf in den Bergen von Nizza, so als wäre man mittendrin in einem kitschigen Film, der vom schönen Leben erzählt.

Denn schön ist es, das Leben in Saint-Paul de Vence – sogar so schön, dass nicht nur ich mein Herz hier verloren habe, sondern vor mir auch schon Berühmtheiten wie Sophia Loren, Yves Montand, Curd Jürgens und Marc Chagall dem ganz besonderen Charme dieses Dörfchens erlegen sind.

Künstler-Treffpunkt

Marc Chagall zog es in den 1970er Jahren vor allem ins Gasthaus „La Colombe d’Or“, das heute ein berühmtes Hotel mit angeschlossenem Sterne-Restaurant ist. Dort hängen zahlreiche Original-Skizzen vieler berühmter Gäste wie Matisse, Picasso, Monet und natürlich Chagall, deren Treffpunkt das Colombe d’Or einst war.

Wer noch mehr Kunst sehen möchte, sollte die „Fondation Maeght“ besuchen, eine bedeutende Privat-Sammlung mit Bildern, Skulpturen und Plastiken namhaften Künstler – darunter allein 150 Werke von Miró.

Boule und Bummeln

Eine ganz andere Art von „Kunst“ gibt es am Ortseingang von Saint-Paul zu sehen: Die Kunst des Boule Spielens.
Frankreichs Volkssport Nummer Eins sieht nämlich einfacher aus, als er tatsächlich ist.
Der Bouleplatz vor dem beliebten „Café de la Place“ ist der Treffpunkt der einheimischen Männer, die dort mit viel Engagement und Leidenschaft eine nicht immer ganz so ruhige Kugel schieben.

Nur Zuschauen ist langweilig? Wer nett fragt, darf gerne mitspielen. Und nicht nur das: In Saint-Paul werden regelmäßig deutschsprachige Kurse angeboten, in denen man in die hohe Kunst des Boule Spielens eingeweiht wird.

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Aber der malerische autofreie Ort bietet natürlich noch sehr viel mehr als „nur“ Boule und Kunstgenuss: Enge schattige Gassen, in denen sich kleine Geschäfte und – natürlich – Galerien aneinander reihen, laden zum Bummeln und Shoppen ein und auch kulinarisch ist in Saint-Paul einiges los:

Zahlreiche edle Restaurants, einfache Pizzerien und gemütliche kleine Cafès warten auf hungrige Bouler und Bummler.

Kitsch as Kitsch can

Am Ende eines schönen Tages gibt es in Saint-Paul nur eins: Sonnenuntergangs-Public-Viewing auf der alten Stadtmauer, die einen wunderschönen weiten Blick auf die Berge und die im Meer versinkende Sonne bietet. Dazu das Zirpen der Grillen, der Duft von blühenden Zitronenbäumen und ein Glas Wein aus einer der angrenzenden Bars. Klingt kitschig? Ist es auch! Und wahnsinnig romantisch!

Wer genug von Kitsch und Romantik hat (was ich persönlich mir gar nicht vorstellen kann), für den ist Saint-Paul der perfekte Standort, um auch die anderen Highlights der Cote D’Azur zu entdecken.

Bonne Nuit: Übernachtungs-Tipp

DSC03647_1Mein Tipp um sich von Tagesausflügen ins hektische Cannes oder ins fast immer überlaufene Monaco zu erholen und ein wenig Ruhe zu genießen, ist das „Le Paradou“ etwas außerhalb des Ortes. Auf einer großzügigen Gartenanlage mit Pool, Palmen, Zitronenbäumen und einem wunderschönen Blick auf Saint-Paul verteilen sich hier vier Ferienhäuschen unterschiedlicher Größe, alle im typisch provenzalischen Stil.

Neben dem in die Jahre gekommenen Wachhund Artos leben hier auf der Anlage noch eine namenlose Schildkröte und der italienische Hausmeister Mario, der zwar weder französisch noch englisch spricht, mit dem man sich aber trotzdem – wie auch immer – ganz wunderbar unterhalten kann und der einem bei Fragen und Wünschen hilfreich zur Seite steht.

Und wer außerhalb der Saison, zum Beispiel im September, wenn es an der Cote D’Azur noch schön warm ist, im Le Paradou eincheckt, der kann hier richtig viel Privatsphäre genießen und hat gute Chancen, den Pool – und Hausmeister Mario – für sich ganz alleine zu haben.

Der Soundtrack zu meinen Lieblingsplätzen

„Wenn wir einander mit Musik berühren, berührt einer des anderen Herz, Verstand und Seele, alles auf einmal.“

… sagte einst der große Leonard Bernstein – und er hatte sowas von recht!

Wir alle haben einen ganz persönlichen Soundtrack, den Soundtrack unseres Lebens.

Wir hören ein Lied und erinnern uns an einen besonderen Menschen, einen bestimmten Moment oder einen wundervollen Ort, an den wir uns mit den ersten Takten der Musik zurückträumen.

Gäbe es eine CD mit dem Soundtrack zu meinen Lieblingsplätze, wäre das die Playlist:

1. Die Ärzte: Westerland

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Sylt, 4.8.2013

2. Alicia Keys: Empire State Of Mind

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New York, 2.6.2012

3. Scott McKenzie: If You’re Going To San Francisco

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San Francisco, 22.5.20

4. Die Höhner: Hey Kölle

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Köln, 22.7.2012

5. Will Smith: Welcome To Miami

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Miami Beach, 5.6.2012

6. Diana Ross: Ain’t No Mountain High Enough

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Lago Maggiore, 31.5.2013

7. Albert Hammond: It Never Rains In Southern California

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Malibu, 2.6.2012

8. Cat Stevens: Streets Of London

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London, 6.7.2010

9. Three Lions: Football’s Coming Home

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Südengland, 27.6.2010

10. Frank Sinatra: Somewhere Beyond The Sea

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St. Ives, 2.7.2010

11. Lee Greenwood: God Bless The USA

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Las Vegas, 28.5.2012

BONUS TRACK Dean Martin: That’s Amore

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Sylt, 10.05.2010

Welche Lieder verbindet Ihr mit Euren Lieblingsplätzen?

5 Dinge, über die man sich nach jeder Reise ärgert

Aus Fehlern wird man klug – zumindest aus den meisten.

Es gibt allerdings Fehler, die man immer und immer wieder macht, ohne etwas aus ihnen zu lernen. Zum Beispiel, die Familienpackung Toffifee alleine essen (Übelkeitsfaktor: hoch) oder samstags zu IKEA fahren (Genervtheitsfaktor: sehr hoch).

Und leider begegnen uns diese Fehler-Wiederholungstäter auch immer wieder in der schönsten Zeit des Jahres.
Hier kommt meine Top 5 der Dinge, über ich mich nach (fast) jeder Reise ärgere:

1. Zu viele  Klamotten mitgenommen

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Zu groß, zu voll, zu schwer, zu viele nicht getragene Klamotten

Wie oft habe ich mir schon geschworen, auf die nächste Reise weniger Klamotten mit zu nehmen? Wie oft habe ich mich beim Auspacken zuhause geärgert, zahllose Shirts und Hosen ungetragen wieder in den Schrank zu hängen – oder im besten Fall sogar noch bügeln zu müssen, da sie zwei Wochen lang zwischen Schuhen und Kulturbeutel ihr zerknittertes Dasein in meinem Koffer gefristet haben. Damit muss Schluss sein! Ein für alle Mal!

Denn ein noch nie getragener Fehlkauf gefällt einem nicht plötzlich mehr, nur weil man ihn mit einer leichten Südfrankreich-Bräune an der Promenade von Cannes spazieren führt. Und eine zu enge Shorts (Stichwort: Familienpackung Toffifee) passt leider auch nicht besser, wenn man versucht, sich nicht in Idar-Oberstein, sondern auf Ibiza in sie hineinzuzwängen. Noch blöder ist nur die Idee, neue, noch nie getragene Schuhe mitzunehmen, mit denen man sich schon nach 30 Minuten Blasen läuft und die man dann zurück im Hotel direkt in den viel zu kleinen Badmülleimer stopft.

Also lasst diese Sachen am besten direkt zuhause! Nehmt nur mit, was Euch wirklich gefällt und passt. Dann habt Ihr auch mehr Platz im Koffer und müsste Euch nicht über Fehler Nummer 2 ärgern.

2. Verpasste Shopping-Chancen

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Reise-Tassen-Sammlung ohne Tasse aus Las Vegas

Kein Platz mehr im Koffer für die coolen Schuhe aus New York, das Olivenöl aus der Toskana oder die Haben-Will-Handtasche aus Paris? Dann habt Ihr wohl Fehler Nummer 1 begangen und zu viel unnötiges Zeug eingepackt, das Ihr eh nie anzieht. Oder Ihr konntet Euch – wie ich so oft – nicht entscheiden, ob ihr dieses oder jenes wirklich braucht und mit zurück nach Deutschland schleppen wollt.

Meine Antwort lautet zweimal JA! JA, Ihr braucht die handgemachten Bali-Sandalen, die Lavendel-Seife aus der Provence und natürlich auch das I-love-New-York-Shirt. Und JA, Ihr wollt tatsächlich drei Flaschen von dem leckeren italienischen Wein mit nach Hause schleppen, obwohl es den sicher auch in der gut sortierten Rewe-Weinabteilung gibt. Nehmt alles mit! Kauft, was das Zeug hält, damit Ihr Euch hinterher nicht über eine verpasste, vielleicht nie wiederkehrende Shopping-Chance ärgern müsst.

P.S.: Ich trauere noch heute der nicht gekauften grell-bunten Welcome-to-fabulous-Las-Vegas-Tasse nach, die
sooooo gut in meine Reise-Tassen-Sammlung gepasst hätte.

3. Vergessene Fotos

Nach jeder Reise das gleiche Spiel beim Fotos sichten: Der Eiffelturm von oben, von unten, in der Sonne, im Dunkeln, von ganz nah, von weiter weg, im Detail, komplett drauf und dann vielleicht noch mal von schräg links unten mit dem schönen Haus im Hintergrund. Gefühlte 200 Fotos von Frankreichs Sehenswürdigkeit Nummer eins.

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Eiffelturm-Foto Nr. 156

Aber Moment mal… wo ist denn… das kann doch nicht sein… Kann doch sein! Wir haben tatsächlich kein einziges Foto von uns und unseren Liebsten vorm Eiffelturm gemacht! Böser Fehler! Und leider auch einer der Fehler, aus dem man selten klug wird. Denn auch bei der nächsten Reise sind wir wieder so im Fotomotiv-Rausch, dass wir die wichtigsten – und schönsten – Fotos vergessen oder zumindest sträflich vernachlässigen.

Daher beim nächsten Paris-Besuch einfach direkt als erstes die Fotos von sich und seiner Reisebegleitung vorm Eiffelturm machen. Und zwar von oben, von unten, in der Sonne, im Dunkeln und überhaupt!

4. Zu wenig Zeit

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Sightseeing-Stress

Auf einen Städtetrip bereiten sich die meisten von uns gewissenhafter vor als auf die mündliche Abi-Prüfung. Da werden zahllose Reiseführer gewälzt, Freunde nach Insider-Tipps befragt und stundenlang Foren und Blogs durchstöbert. Denn schließlich will man nichts verpassen und alles sehen, was einem Reiseführer, Freunde und das Internet empfohlen haben.

Zurück zuhause kann man dann zwar von unzähligen besichtigten Kirchen, Museen und berühmten Bauwerken erzählen, aber hat man die Stadt auch wirklich richtig kennengelernt? Hat man sich die Zeit genommen, einfach mal ziellos durch enge Altstadtgassen zu schlendern oder stundenlang am Hafen zu sitzen und die Einheimischen in ihrem Alltag zu beobachten? Nein! Denn diese Zeit konnte man sich nicht nehmen, sonst hätte man ja etwas verpasst. Zumindest glauben wir das und ärgern uns dann, dass wir vor lauter Sightseeing-Stress tatsächlich etwas verpasst haben – nämlich die Stadt, in der wir waren.

Daher gilt beim nächsten Mal: Weniger ist mehr und die schönsten Sehenswürdigkeiten stehen sowieso nicht im Reiseführer, sondern begegnen einem zufällig – wenn man sich die Zeit nimmt.

5. Alles hat ein Ende…

… auch die schönste Reise, auf die man sich monatelang gefreut hat wie ein kleines Kind auf die Bescherung und auf der jeder einzelne Tag so wunderschön war, dass man sich gewünscht hat, sie würde niemals enden. Tut sie aber leider doch! Und das ärgert einen nicht nur, sondern macht einen traurig und wehmütig. After-Holiday-Blues nenne ich diese Stimmung, die sich bei mir nach jeder Reise einstellt.

Da hilft nur eins: Nicht ärgern, sondern vorfreuen! Denn der nächste Urlaub kommt bestimmt und dann wissen wir, was wir besser machen müssen, damit wir uns hinterher nicht wieder über die gleichen Dinge ärgern wie beim letzen Mal.

Portofino: Italien wie aus dem Bilderbuch

Portofino… Schon der Name klingt nach Italien, so wie es sein muss. Nach Sommer, Meer, bunten Häuschen und kleinen Fischerbooten im Hafen. Aber auch nach Jet Set, Champagner und Yachten so groß wie Kreuzfahrtschiffe. Portofino ist all das und noch sehr viel mehr. Aber vor allem ist es eins: Ein zauberhafter Lieblingsplatz!

Portofino liegt auf einer Halbinsel in der norditalienischen Provinz Ligurien und seine 449 Einwohner leben im teuersten Fischerdorf der Welt, in dem eine Stunde Parken unglaubliche 10 Euro kostet. Deshalb und weil man am Ortseingang oftmals stundenlang mit dem Auto im Stau steht, entschieden wir uns dafür, vom Nachbardorf Santa Margherita Ligure aus mit dem Schiff nach Portofino zu fahren.

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Eine gute Entscheidung! Denn der Blick, den man bei der Anfahrt vom Wasser aus auf die Portofino-Bucht hat, ist traumhaft schön und lässt einen verstehen, weshalb sich Weltstars wie Winston Churchill, Brigitte Bardot und Humphrey Bogart einst in diesen Ort verliebten.

Wir kamen also mit dem Schiff, gingen im kleinen Hafen mit den bunten Häuschen von Bord und sahen… nicht wirklich viel! Denn der Hafen ist nicht nur Mittelpunkt des Ortes, sondern zugleich auch dessen Anfang und Ende. Ein Platz mit Restaurants und Cafés, eine kleine Kirche oberhalb des Ortes und eine schmale Gasse mit einer bunten Mischung aus Souvenir-Shops und Luxus-Boutiquen – mehr hatte uns Portofino nicht zu bieten. Aber mehr braucht Portofino auch nicht! Portofino braucht keine Attraktionen oder Sehenwürdigkeiten. Portofino hat sich selbst – und das ist mehr als genug.

Lieblingschbeschäftigung in Portofino: Schauen…

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Unseren Nachmittag in Portofino starteten wir mit einem kurzen Fußmarsch hinauf zur romanischen – und romantischen – Kirche Chiesa di San Giorgio. Hier oben im Schatten alter Pinien kann man ganz hervorragend das tun, was man nirgends so gut kann wie in Portofino: Schauen! Von dort oben schauten wir raus aufs Meer zu den riesigen Yachten, die zu groß waren, um im Hafen zu ankern. Wir schauten auf die bunten Häuschen, die in der Juni-Sonne leuchteten. Wir schauten auf den kleinen Hafen, in den immer wieder die Beiboote der Yachten und kleine Fischerboote einfuhren. Und wir schauten auf die Menschen, die durch den Ort spazierten – und ebenfalls schauten.

Als wir genug geschaut hatten, gingen wir zurück in den Ort – und schauten weiter. Diesmal in die Auslagen der Luxusboutiquen, die sich in den engen Gassen aneinanderreihen und die Düsseldorfer Königsallee vor Neid erblassen lassen. Zwischen ihnen immer wieder kleine überfüllte Souvenirläden mit kitschigen Tassen, Shirts, Aschenbechern und allem, was man im Urlaub gerne kauft und zuhause ganz schnell im Schrank verschwinden lässt.

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Wir ließen uns mit den anderen Schauenende treiben und landeten schließlich in der kleinen Jolly-Bar (Calata Marconi, 10), von deren Tischen direkt am Hafenbecken es sich ebenfalls vortrefflich schauen lässt. Die Preise, die der nette Besitzer der Jolly-Bar auf seine Karte geschrieben hat, waren wie nicht anders erwartet typische Portofino-Preise.
Aber man gönnt sich ja sonst nichts und la dolce vita hat eben seinen Preis. Also trank ich in der Jolly-Bar den teuersten Aperol meines Lebens! 15 Euro – aber jeden Cent wert. Denn ich habe nie zuvor an einem so schönen Ort einen so leckeren Aperol getrunken. Außerdem gab es dazu wie in Italien üblich einen riesigen Teller mit Chips, Oliven und anderen Knabbereien, die uns – zusammen mit der grandiosen Aussicht – darüber hinwegtrösteten, dass die Cola meines Mannes so viel gekostet hat, wie im Getränkemarkt zwei ganze Kisten.

Am Ende eines wunderschönen Tages fuhren wir mit dem Schiff zurück und nahmen folgende Erkenntnisse mit:

  • Portofino ist wahnsinnig teuer, aber auch wahnsinnig schön.
  • Nirgends lässt es sich besser schauen und nichts tun als hier.
  • Lieblingsplätze brauchen keine Sehenswürdigkeiten.
  • Ein 15-Euro-Aperol in Portofino schmeckt definitiv besser als ein 5-Euro-Aperol in Paderborn
  • Wir kommen zurück! Unbedingt! Bald!

 

Lago Maggiore – Auf den Gipfel des Ghiridone

Der Ausgangsort für diese Wanderung  ist Mergugno auf 1.050 Metern. Alternativ kann man auch vom Seeufer aus Brissago die erste Etappe hochwandern – jedoch erstreckt sich die gesamte Wanderung dann über 2.000 Höhenmeter.

DSC09320Wir entscheiden uns also für die Straße nach Mergugno. Alleine die Fahrt in den kleinen Ort ist ein Erlebnis für sich. Engste Serpentinen schlängeln sich den Berg hinauf – Gegenverkehr unerwünscht. Oben angekommen, befindet sich am Ende der einzigen Straße ein kleiner Parkplatz. Von dort beginnt die etwa 8,5 Kilometer lange Höhenwanderung. Wir folgen dem Wegweiser „Capanna Al Legn“ und anschließend dem Schild „Bosco Sacro“ (Heiliger Wald). Dies ist einer der schönsten subalpinen Goldregen-Wälder der Schweiz. Unser Blick richtet sich während des Aufstiegs fast die ganze Zeit auf eine imposante Felswand, die je nach Sonnenstand als vertikale Wand erscheint.

DSC09412Wir erreichen die „Alpe Arolgia“ (1.740 Meter). Hier können wir uns an dem schönen steinernen Brunnen von den zurückgelegten 700 Höhenmetern erholen und ein wenig erfrischen. Ein kurzer Aufstieg bringt uns zum Refugio „Capanna Al Legn“ auf 1.804 Meter. Diese Selbstversorger-Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit lädt auf der Terrasse zum Verweilen ein (Infos unter:  www.legn.ch). Nun erstreckt sich der wunderschöne Weitblick über den Lago Maggiore im Tessin. Je nach Jahreszeit lassen sich bis in den Sommer verschneite Berggipfel erkennen.

Wer nun noch Kraft hat kann den Aufstieg zum Gipfel des „Ghiridone“ (2.188 Meter) mit seinem eisernen Kreuz fortsetzen – dem höchsten Berg am Lago Maggiore. Doch Vorsicht: Die Witterung sollte beachtet werden. Schnee oder auch Nässe können den Weg rutschig und damit gefährlich machen. Zudem sollte man genügend Zeit für den Abstieg einplanen, der uns auf dem gleichen Pfad des Aufstiegs hinab zu unserem Startpunkt führt. Für die Wanderung empfehlen sich auf jeden Fall Wanderstöcke, ausreichend Proviant und gutes Schuhwerk. Entschädigt wird man für die ca. 1.000 zurückgelegten Höhenmeter auf jeden Fall mit tollen Ausblicken über das Tessin und einer einmaligen Erlebniswanderung.

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Red Rock Canyon: Das Gegenteil von Las Vegas

Welcome to fabulous Las Vegas! Drei Tage verbrachten wir während unserer USA-Rundreise in der Spielermetropole, die genau so war, wie ich sie mir vorgestellt hatte: grell, schillernd und künstlich. Hotels mit künstlichen Wasserfällen, Frauen mit künstlichen Brüsten, ein künstlicher Canale Grande, künstliche Gerüche und künstliche Kälte aus den Klimaanlagen, ohne die man die Hitze der Stadt nicht aushalten würde.

Eine künstliche Welt mitten in der Wüste, die einen zwar vom ersten Moment an fasziniert, aus der man nach ein paar Tagen aber einfach mal fliehen muss, weil sie einen mit ihrer Größe und ihrem Glitzern einfach erschlägt.

DSC03206_1Zumindest ging es uns so. Am dritten Tag hatten wir genug von Las Vegas, fuhren raus aus der Stadt und waren nach rund 30 Kilometern in einer anderen Welt: Im Naturschutzgebiet Red Rock Canyon. Wenn es soetwas wie das Gegenteil von Las Vegas gibt – hier war es!

Der Red Rock Canyon empfing uns mit nichts als Stille, die nach 48 Stunden Las Vegas mehr als wohltuend war.
Außer Stille war hier nur noch Natur und Einsamkeit… Steine, Felsen,  ab und zu ein Kaktus, ein paar einzelne Bäume… Sonst nichts… Wir waren hier fast alleine und genossen die Ruhe und die einzigartigen Farben der Berge, die – je nach Tageszeit – in unterschiedlichen Rot- und Violett-Tönen leuchten.

DSC01605_1Durch den Red Rock Canyon-Park führt die 20 Kilometer lange Panoramastraße Scenic Drive, die nur als Einbahnstraße  befahrbar ist und pro Auto 5 Dollar „Eintritt“ kostet.

Um zum Scenic Drive zu gelangen, fährt man von Las Vegas aus den Highway 159 (Charleston Boulevard) nach Westen und kommt nach rund 30 Kilometern zum Scenic Drive-Zugang.
Tipp: Unbedingt genug zu Trinken mitnehmen. Im Park gibt es keine Möglichkeit, Wasser zu kaufen und die Hitze ist durch die Felsen und den fehlenden Schatten noch sehr viel größer als in Las Vegas.

Die Stunden im Red Rock Canyon waren für uns mit die schönsten auf unserer dreiwöchigen USA-Rundreise – ein absoluter Lieblingsplatz und ein Muss für jeden Las Vegas-Besucher!

 

Stockholm: Großstadt trifft Bullerbü

Zwischen Schweden und mir war es Liebe auf den ersten Blick…
Verkuppelt hat uns Inga. Inga Lindström. Sie brachte mir eines Sonntagabends eine heile Schwedenwelt nach Hause, in der schöne fröhliche Menschen in schönen roten Häusern wohnen und in der die Sommersonne niemals untergeht.

Ob die Schweden tatsächlich immer fröhlich und ihre Häuser immer rot sind, das wollte ich herausfinden und flog deshalb im Juni 2008 nach Stockholm. Im Gepäck neben Mückenspray und Sonnenbrille meinen Mann Philip, der damals noch mein Freund war und der noch nie zuvor etwas von Inga Lindström gehört, geschweige denn gesehen hatte.

Und was soll ich sagen? Meine hohen Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Zwar ging die Sonne am späten Abend doch noch unter und nicht alle Häuser waren rot, dafür waren die Schweden aber nicht nur sehr fröhlich, sondern auch noch überaus nett und ihre Stadt noch viel viel schöner als im Fernsehen.

Stockholm: Sehr viel Grün und noch mehr Blau

Was Schwedens Hauptstadt so besonders macht ist die Mischung aus Großstadt und viel Natur.
Zu verdanken hat sie das ihrer einmaligen Lage zwischen der Ostsee und dem riesigen See Mälaren, der doppelt so groß ist wie der Bodensee.

So leben die zwei Millionen Einwohner Stockholms in einer Stadt, deren Fläche zu einem Drittel aus Wald und Wiesen und zu einem weiteren Drittel aus Wasser besteht. Und dabei ist das Wasser von einer Qualität, die das Herz eines jeden Anglers höher schlagen lässt! Dicke Lachse mitten in einer Millionenstadt angeln?
In Stockholm kein Poblem!

Stockholms Inseln

Die Stockholmer Stadtteile verteilen sich auf 14 Inseln, die durch 53 Brücken miteinander verbunden sind.
Erkunden lassen sie sich ganz entspannt per Fuß, Fahrrad oder mit einer der Fähren die zwischen den einzelnen Inseln pendeln.

Einer der für mich schönsten Stadtteile ist die Altstadt Gamla Stan, die auf der zentralen Stadtinsel (Stadsholmen) liegt. Mit den schmalen verwinkelten Gässchen, den kleinen Plätzen und den gelben und roten Häusern fühlt man sich hier fast wie in einem italienischen Städtchen – einem zugegebenermaßen recht kühlen italienischen Städtchen, denn so richtig heiß wird es in Stockholm auch im Sommer nicht.
Gamla Stan lädt zum Bummeln, Schlendern und Schauen ein: kleine Geschäfte, nette Restaurants und Cafés, alte Kirchen und Gebäude – und das alles autofrei.

Einen ganz anderen Charme versprüht der Stockholmer Nobel-Stadtteil Östermalm mit seinen prachtvollen Herrenhäusern aus der Jahrhundertwende, Sterne-Restaurants und Luxus-Boutiquen. Die wohl berühmteste Straße Östermalms, der Strandvägen, gilt als erste – und teuerste – Adresse Schwedens.

Mitten in Östermalm liegt die Saluhall, eine wunderschöne Markthalle, die 1888 eröffnet wurde und die man unbedingt gesehen haben muss! Auf 3.000 Quadratmetern findet man hier
frisches Obst aus exotischen Ländern, Elchfleisch, Gewürze aus aller Welt, riesige Lachse, Süßwaren, getrocknete Früchte… Ob einkaufen, eine Kleinigkeit essen oder einfach nur schauen: Hier lässt sich wunderbar ein ganzer Vormittag verbringen.

Ein weiterer Stadtteil, der einen Besuch unbedingt lohnt, ist Södermalm, in dem ich endlich meine roten Schweden-Häuser fand, die Inga Lindström mir versprochen hat. Doch nicht nur das! Södermalm bietet eine fantastische Aussicht auf die Stadt und das Meer und versetzt einen mit seinen malerischen Kopfsteinpflaster-Gassen, den alten Holzhäusern und kleinen Kirchlein zurück in ein ursprüngliches Stockholm

Sightsseeing mal anders

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Eine Stadt wie Stockholm erkundet man nicht mit dem Sightseeing-Doppeldecker-Bus, sondern – wie sollte es anders sein – mit dem Schiff.

Praktisch: Wer eine Tages- oder Mehrtageskarte des Stockholmer Verkehrsverbundes Lokaltrafik kauft, kann neben U-Bahn und Bus auch die Fährverbindung zur grünen Freizeit-Insel Djurgarden nutzen, auf der sich unter anderem das älteste Freilichtmuseum der Welt, das „Skansen“ befindet.

Die Fahrt mit der Djurgarden-Fähre bietet den besten Ausblick auf viele der Stockholmer Inseln wie Gamla Stand und Södermalm, sowie den Hafen mit seinen riesigen Finnland-Fähren und Kreuzfahrtschiffen.

Die Fähre nach Djurgarden startet mehrmals stündlich am Ableger Räntmästartrappan in Gamla Stan.

Stockholm von oben

Das erste, was ich mache, wenn ich in einer neuen Stadt bin: Ich steige auf einen Turm oder fahre auf einen Berg, um sie mir von oben anzuschauen. Denn nur von oben bekommt man ein Gefühl dafür, wie eine Stadt wirklich ist: Eng und verwinkelt oder weitläufig und offen, grün und voller Natur oder grau und mit Hochhäusern zugebaut.

In Stockholm gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, diese wundervolle Stadt von oben zu sehen und sich einen Überblick über die zahlreichen Inseln und Brücken zu verschaffen. Persönlich getestet und für gut befunden habe ich folgende:

1. Der Turm des Stadshuset

Der Turm des Stockholmer Rathauses (Hantverkargatan 1) bietet in 106 Metern Höhe einen atemberaubenden Rundumblick über die ganze Stadt bis hin zur Ostsee und den See Mälaren.
Leider ist das kein Geheimtipp und so gibt es vor der Turmbesteigung fast immer lange Warteschlangen. Ist man endlich an der Reihe, zahlt man 40 Schwedische Kronen, was umgerechnet in etwa 4,30 Euro sind und hat dann die Wahl, mit dem Aufzug zu fahren, oder aber die Aussichtsplattform des Turms über 365 Stufen zu erklimmen.

2. Aussichtspunkte auf Södermalm

Der Stadtteil Södermalm bietet an vielen Ecken tolle Ausblicke auf die Stadt.
Wer keine Lust auf den doch recht steilen Aufstieg hat, kann ganz bequem ab Gamla Stan/ Slussen mit dem Katarinahissen, einem über 100 Jahre alten Aufzug hoch nach Södermalm fahren.

Besonders empfehlenswert auf Södermalm ist der Aussichtsplatz in der Straße Fjällgatan, die nicht umsonst „Balkon Stockholms“ genannt wird.

Von hier aus hat man einen phantastischen Blick auf die Altstadt Gamla Stan, die Inseln Djurgarden und Skeppsholmen und viele andere Teile der schwedischen Hauptstadt. Außerdem gibt es hier oben zahlreiche Cafés, aus denen man auch bei Wind und Wetter die wunderschöne Aussicht genießen kann.

Noch ein wenig romantischer ist der Monteliusvägen, ein etwa 400 Meter langer Spazierweg, der so klein ist, dass er auf vielen Straßenkarten gar nicht eingezeichnet ist. Er verläuft parallel zur Bastugatan und ist angeblich der Ort in Stockholm, an dem die meisten Heiratsanträge gemacht werden.

Raus aus der Großstadt: Stockholms Schärengarten

Wem die 14 Inseln Stockholms nicht reichen, auf den warten im Schärengarten unweit der Stadt weitere 30.000 Inseln und Inselchen. Wer hier nicht war, der war nicht in Stockholm, denn eine Ausflug in den Schärengarten ist ein absolutes Muss. Hier habe ich es gefunden, mein ganz persönliches Bullerbü – ein Paradies aus roten Holzhäuschen, unbewohnten felsigen Inseln und einem Gefühl von Sommerfrische mit Pipi Langstrumpf.

In dieses Paradies kommt man mit einem der Schären-Dampfer, die mehrmals am Tag am Strömkajen vor dem Grand Hotel ablegen.

Infos zu Routen, Zielen und Preisen gibt es auf der Internetseite der Schiffsgesellschaft Wahxolmsbolaget.

Wir entschieden uns für den Schären-Klassiker, eine Fahrt nach Vaxholm, dem beliebtesten Sommerfrische-Ziel der schwedischen Hauptstädter. Die einstündige Fahrt durch die Schären-Idylle war trotz typischem Schweden-Wetter (Regen und Wind) ein einmaliges Erlebnis und bereits nach zehn Minuten haben wir es aufgegeben, die kleinen Inseln zu zählen, an denen wir mit unserem vollbesetzten Dampfer vorbeituckerten.

Vaxholm lässt sich bequem in ein paar Stunden zu Fuß erkunden. Hier gibt es einen kleinen Hafen, ein paar wenige Geschäfte, dafür aber leider umso mehr Touristen, bei denen die Insel ebenso beliebt ist wie bei den Stockholmern. Wer es  ruhig und idyllisch mag, der sollte Vaxholm – zumindest in den Sommermonaten – meiden und stattdessen einen Ausflug nach Sandhamn machen.

Die Insel ist weiter von Stockholm entfernt als Vaxholm und deshalb nicht so überlaufen. Hier ist alles klein und beschaulich. Die 85 Einwohner leben auf 0,26 Quadratmetern in – wie sollte es anders sein – roten Holzhäuschen. Sehenswürdigkeiten gibt es hier keine, aber wer sich wirklich einmal wie in einem Astrid Lindgren-Roman fühlen möchte, für den ist Sandhamn der richtige Ort!

Und sonst noch….

Unbedingt besuchen: Die königlichen Schlößer Drottningholm und Gripsholm

Unbedingt anschauen: Die Stockholmer U-Bahn-Stationen. Diese wurden von 150 schwedischen Künstlern in die wohl größte Kunstgallerie der Welt verwandelt

Unbedingt mitnehmen: Pulli und warme Jacke sind auch im Sommer Pflicht, denn die durchschnittliche Temperatur des „wärmsten“ Monats Juli beträgt nur 17,5 Grad

Unbedingt dran denken: In Schweden bezahlt man mit Kronen. Also am besten noch in Deutschland Geld wechseln

Unbedingt kaufen: In Stockholm gibt es so viele Design- und Einrichtungsläden wie in keiner anderen Stadt, in denen man stundenlagn stöbern und shoppen kann. Unser „Mitbringsel“ aus Stockholm: Ein Zeitschriftenständer aus Acryl – wie er in unseren Koffer gepasst hat, ist mir bis heute ein Rätsel

Unbedingt durchlesen: Auf den Seiten des Stockholmer Tourismus-Büros gibt es viele Tipps für einen tollen Aufenthalt in Schwedens Hauptstadt und zur „Stockholm-Card“, die vergünstigten Eintritt zu vielen Attraktionen und Museen bietet.

Siebengebirge – 3 Gipfel sind genug

Diese Halb-Tagestour über 10 Kilometer mit vielen Steigungen führt uns auf die drei höchsten Gipfel des Siebengebirges: „Großer Oelberg“ (461m), „Löwenburg“ (455m) und „Lohrberg“ (432m). Startpunkt ist die Margarethenhöhe an der L331 nach Königswinter. Dort befinden sich an der Kreuzung genügend Parkmöglichkeiten.

Löwenburg

Aussicht Löwenburg

Wir laufen die „Löwenburger Straße“ bergan Richtung „Rheinhöhenweg“ (R) vorbei an der Lohrberg-Quelle. Am Nasse-Platz (Steinbruch Trachyt beachten!) richten wir uns bergan zur Löwenburg vorbei am Erpelentalskopf mit Blick auf den Drachenfels. Der erreichte Rheinhöhenweg und der Rundweg „2“ führen uns zum Löwenburger Hof und unserer ersten Einkehrmöglichkeit mit einer schönen Aussichtsterrasse. Vor oder nach der Pause erklimmen wir den ersten Gipfel Löwenburg mit 455 Metern und genießen den Blick von der Burgruine ins Rheintal.

Löwenburger Hof

Löwenburger Hof

Nach dem Abstieg geht es Richtung „Milchhäuschen“ (Weg „K“) über den Geisberg mit der „Guillaume-Hütte“. Wer noch Lust, Zeit und Kraft hat, kann einen Abstecher zum „Milchhäuschen“ unternehmen und dort einen dritten – sehr lohnenden – Zwischenstopp einlegen. Ansonsten queren wir per Brücke die Landstraße L331 und es geht wieder steil bergan bis zur „Stuttgarter Hütte“. Wir folgen dem Rheinhöhenweg in Richtung Oelberggipfel. Vorbei an der Antennenstation und die Treppen hoch bis zum „Gasthaus auf dem Oelberg“ – unserer zweiten bzw. dritten und damit letzten Einkehrstation. Bitte die Fotos am Rande der Terrasse Richtung Rheinebene nicht vergessen! Von dort sind es dann noch etwa 25 gemütliche Minuten bergab zu unserem Ausgangspunkt.

 

Oelberg

„Gasthaus auf dem Oelberg“ und Ausblick in die Rheinebene und das Siebengebirge

Appartement-Tipp: Schöner schlafen auf Sylt

Ich gebe es zu: Ich bin ein Gewohnheitstier. Jedes Jahr die selbe Insel, jede Jahr die selbe Ferienwohnung – und das schon ganz schön lange!
Doch damit war vergangenen Herbst (unfreiwillig) Schluß: Unsere Gewohnheits-Wohnung war ausgebucht und es musste eine neue her.
Die neue sollte mindestens genau so schön, zentral und bezahlbar sein wie die alte – keine leichte Aufgabe, denn schließlich suchten wir eine Wohnung auf Sylt und nicht in Salzgitter.

Fündig wurden wir schließlich bei der noch recht neuen Appartement-Vermietung Rödel. Vermietet werden dort Wohnungen in allen Größen und in fast jedem Ort. Die Preise sind – wie überall auf der Insel – nicht gerade günstig. Aber: Der tolle Service, die modernen und wunderschön eingerichteten Wohnungen sind ihren Preis definitiv wert.

Wir entschieden uns für ein Dachstudio mitten in Westerland, mit einem tollen Rundum-Blick über die Stadt, gemütlichen Schrägen und einem tollen neuen Bad – perfekt für einen Urlaub zu Zweit.

Die Wohnung befindet sich in einer alten Bäderstil-Villa, die erst kürzlich komplett saniert und renoviert wurde.
Neben einer Tiefgarage (10€/ Tag) und genügend Fahrrad-Abstellplätzen (wichtig auf Sylt!) gibt es hier einen kleinen Garten mit Spielplatz und Strandkörben, der von allen Mietern des Hauses genutzt werden kann.

In wenigen Schritten ist man in der Fußgängerzone, beim Bäcker und am Strand. Für uns das perfekte Sylt-Appartement und ab sofort unsere neue Gewohnheits-Wohnung, die außerhalb der Hochsaison ab 69€ am Tag (zuzüglich Endreinigung und Wäschepakete) zu haben ist.