Hinweis: Die Fotos in diesem Artikel stammen nicht von der Fotografin Beate Zoellner, sondern von mir.
Seit über 15 Jahren fahren wir nun nach Sylt. Wir waren dort bei Schietwetter im Herbst, im menschenleeren November, in der überfüllten Hochsaison und beim ersten Frühlingserwachen – und das alles jeweils mehrmals. Und trotzdem machen wir bei jedem Sylt-Urlaub immer und immer wieder die gleichen Fotos: Das Rote Kliff im Sonnenuntergang, ein Selfie vorm Hörnumer-Leuchtturm, auf dem wir geheiratet haben, mein Mann mit dem Fahrrad in den Dünen, ich mit einem Eis in der Friedrichstraße, die Tetrapoden an der Südspitze, die lila Heide bei Braderup und das blaue Meer bei Rantum…
Unsere Sylt-Fotos doppeln, nein fünfzehnfachen sich mittlerweile und füllen unzählige Foto-Bücher und mindestens genauso viele Festplatten.
Der Grund, warum wir Jahr für Jahr hunderte Fotos auf Sylt und von Sylt machen, ist einfach: Die Insel sieht und wirkt zu jeder Tages- und Jahreszeit völlig anders und genau das macht sie für mich zum schönsten Motiv der Welt, von dem man nie genug Fotos haben kann.
Eine, die das ganz genauso sieht wie ich, ist die bekannte Fotografin Beate Zoellner, deren wunderschöne Sylt-Fotos zahlreiche Kalender, Bücher und Insel-Geschäfte zieren. Mit ihr habe ich über das schönste Fotomotiv der Welt gesprochen und mir ein paar Tipps für das perfekte Sylt-Foto geben lassen:
Ohne welche Fotos sollte man die Insel auf keinen Fall verlassen?
Beate Zoellner: Tolle Motive sind vor allem Muscheln, Wellen, Dünengrashalme, die Sylter Leuchttürme und Friesenhäuser und natürlich die Sonnenuntergänge.
Was ist Dein persönliches Lieblings-Motiv und warum?
Beate Zoellner: Die Nordsee – ihre Wellen sind bei Sturm wild aufbrausend, bei Ostwind glatt wie ein Seidentuch, mal bleigrau, dann blau, oder auch mal grünlich. Sie sieht immer anders aus, ist aber dennoch so vertraut…
Was macht Sylt als Motiv so besonders?
Beate Zoellner: Da kann ich nur einen Grund nennen: Ihre Vielfalt! Also der gleiche Grund, den viele Sylt-Urlauber angeben, wenn sie gefragt werden, warum sie nach Sylt reisen. Man kann hier alles haben: Endlose, weite Strände am ruhigen Watt und an der manchmal wilden Westseite, scheinbar unberührte Natur, in der man auf einem Spaziergang mit Glück nicht mal einen einzigen Menschen trifft, Party-Leben, sehr gute Restaurants, Sport-Events, großstadt-ähnliche Shopping-Möglichkeiten und und und… Ebenso vielfältig sind die Sylter Fotomotive.
Was ist für Dich als professionelle Fotografin das Spannende an Sylt?
Beate Zoellner: Das ständig wechselnde Licht! Wenn es morgens nach einem verregneten Tag aussieht, dann gegen Mittag die Sonne rauskommt um sich dann abends mit einem grandiosen Finale über der Nordsee zu verabschieden.
Welche Tipps hast Du für alle, die auf der Suche nach dem perfekten Sylt-Foto sind?
Beate Zoellner: Oberste Prämisse: Haltet Euch an die Spielregeln und nehmt Rücksicht auf die Besonderheiten der Sylter Natur. Achtet zur Brut- und Setzzeit die Sperrzonen und schützt die Dünen, indem Ihr nicht querfeldein lauft, sondern nur die mit dem umgedrehten „Besen“ gekennzeichneten offiziellen Übergänge zum Strand nutzt. Denn: Dünenschutz ist Inselschutz!
Als technischen Tipp empfehle ich, immer ausreichend Microfasertücher und eventuell ein kleines Pumpspray (möglichst ohne Alkohol, gibt´s beim Optiker) zum Putzen Eurer Objektive in der Fototasche zu haben. Die Sylter Luft ist auch abseits vom Strand sehr salz- und jodhaltig. Und das führt dann leicht zu schmierigem Niederschlag auf den empfindlichen Linsen der Objektive. Deshalb empfehle ich auch immer einen preiswerten Filter zum Schutz er Linse, denn bei stärkerem Wind können die herumfliegenden Sandkörner schnell Schaden anrichten.
Vielen Dank an Beate für das Gespräch – und Euch viel Spaß beim Fotografieren!
Schreibt mir doch mal, was Eure Lieblingsmotive auf Sylt – oder anderswo – sind.
Dieser Artikel stammt aus meinem Buch „111 Gründe, Sylt zu lieben“, das ab sofort im Handel oder online erhältlich ist.
2 Kommentare