5 Dinge..., Deutschland, Sylt
Schreibe einen Kommentar

Kaffee, Camping und Kultur: 5 Tipps für einen Ausflug zum Rantumbecken

Das künstlich angelegte Rantumbecken im Herzen der Insel steht seit Ende der 1960er Jahre unter Naturschutz und ist Lebensraum von rund 50 verschiedenen See- und Wasservogelarten. Stargast bei der täglichen „Piepshow im Watt“ ist „Molly“, ein riesiger Albatros, der sich allerdings leider nur selten die Ehre gibt. Mit seinen 80 Zentimetern Größe und einer Flügelspannweite von rund 2,40 Metern begeistert er zahlreiche (Hobby-)Ornithologen aus ganz Europa, die hier bewaffnet mit riesigen Ferngläsern und Fotoapparaten auf ihn warten.

Doch auch, wer sich nicht für Molly und seine gefiederten Kollegen interessiert, sollte unbedingt mal einen Ausflug zum Rantumbecken machen – es lohnt sich! Warum? Darum!

Die Natur


Rund ums Rantumbecken herrscht Insel-Idylle pur: Auf dem Deich grasen hunderte Schafe friedlich zwischen gelben Löwenzahnblüten, die Luft ist erfüllt vom Zwitschern und Schnattern der unzähligen Vögel und das Wattenmeer scheint hier noch ein wenig unendlicher als anderswo… Der Weg, der rund ums Rantumbecken führt, ist einer der schönsten auf der ganzen Insel und lohnt unbedingt eine Radtour  oder einen Spaziergang. Auch in der Hochsaison ist man hier oft ganz alleine und kann die Gedanken und den Blick schweifen lassen – bei gutem Wetter bis zum Hörnumer Leuchtturm.

Die Kaffeerösterei


Aus Kenia oder aus Kolumbien, schwarz und stark oder mit süßem Vanilleeis: Egal, wie man seinen Kaffee bei Christian Appel und dem Team der Rösterei bestellt – man bekommt ihn immer mit einer Extraportion Liebe. Dazu gibt es hausgemachten Kuchen – auch veganen – einen tollen Blick aufs Rantumbecken und mehrmals wöchentlich Live-Röstungen, bei denen die Gäste gerne zusehen und Fragen stellen können. Ob bei Schietwetter drinnen in der stylishen Lagerhalle oder bei Sonnenschein auf der kleinen Terrasse – ein Zwischenstopp in der „Kaffeerösterei Sylt“ (Hafenstraßen 9, Rantum) gehört zu einem Ausflug rund ums Rantumbecken wie der Strandkorb zu Sylt.

Die Strandkorbmanufaktur


Apropos Strandkorb: Nur ein paar Häuser von der Kaffeerösterei entfernt befindet sich die Strandkorbmanufaktur, in der seit 1947 die original Sylter Strandkörbe gefertigt werden. Im Familienbetrieb um Willy Trautmann stellt ein Team aus 14 spezialisierten Handwerkern rund 1.500 Körbe im Jahr her, wobei allein das Flechten des Rahmens zwischen acht und neun Stunden dauert. Mittlerweile sind 64 verschiedene Modelle in 200 unterschiedlichen Stoffen erhältlich, die von Rantum aus in die ganze Welt verkauft werden: Moskau, Sydney, Boston, Monaco – dort überall gibt es ein Stück Sylter Handwerkskunst zu bewundern. Das kann man übrigens auch in dem kleinen Laden in der Hafenstraße 10, wo es neben Strandkörben auch eine schöne Auswahl an Wohn- und Gartenaccessoires zu kaufen gibt.

Der Campingplatz


Wer Heringe bisher lieber gegessen, als in die Erde gerammt hat, ist auf dem Campingplatz in Rantum (Hörnumer Straße 3) genau richtig. Der wunderschön gelegene Platz ist ideal für Camping-Anfänger, die sich langsam an diese besondere Art des Urlaubs herantasten wollen. Neben jeder Menge Zeltplatz-Romantik und einem traumhaften Blick aufs Rantumbecken bietet er einiges an Komfort: komplett ausgestattete Mobilheime mit eigenem Bad, moderne Sanitärbereiche inklusive Fußbodenheizung, Kinderbad und Hundedusche, private Mietbadezimmer, ein Restaurant und einen kleinen Lebensmittelladen, ein abwechslungsreiches Kinderanimationsprogramm und und und. Wem es also am Rantumbecken so gut gefällt, dass er gerne länger bleiben möchte, ist hier bestens aufgehoben.

Kultur und Kohlensäure


Dass die Sylter nicht „nur“ leckeren Tee, sondern auch Mineralwasser machen können, beweist die Erfolgsgeschichte der Sylt Quelle. Seit 1993 wird im Rantumer Hafen (Hafenstraße 1) das Sylter Mineralwasser aufbereitet und abgefüllt, das aus einem 650 Meter tiefen Brunnen mitten im Naturschutzgebiet Rantumer Dünen gefördert wird. Aufgrund dieser besonderen Lage ist das Wasser bestens vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt und deshalb sehr rein und hochwertig. Im Hauptgebäude der Sylt Quelle kann das Inselwasser nicht nur probiert werden, sondern es gibt hier auch ein fast acht Meter hohes Modell, das den Aufbau der Sylter Erdkruste zeigt, aus der das Wasser gefördert wird. Auf dem Gelände der Sylt Quelle finden außerdem regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und das beliebte „Meerkabarett“ statt, bei dem jeden Sommer bekannte Künstler auftreten.

Das Rantumbecken sollte übrigens ursprünglich als Landeplatz für die Wasserflugzeuge der Luftwaffe dienen, die von Sylt aus England erobern wollte. Zum Glück ist aus diesen Plänen nichts geworden… Statt Flugzeugen landet hier heute der heimliche Star des Rantumbeckens Molly – wenn er denn mal landet. Ich wünsche Euch viel Spaß beim auf ihn Warten, beim Kaffeetrinken und Campen, beim Körbe shoppen und Kultur genießen – an einem der schönsten Plätze Sylts!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert