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Mehr als Tulpen und Windmühlen – 5 Gründe für einen Urlaub in Holland

Ich mag Holland!

Zumindest so lange seine Einwohner uns nicht im Fußball schlagen (was ja zum Glück schon länger nicht mehr vorgekommen ist) oder mit ihren Wohnwagen im Kollektiv die Zufahrten zu den österreichischen Skigebieten verstopfen (was leider Winter für Winter immer wieder vorkommt).

Bevor ich nach Köln gezogen bin, war Holland für mich ein unbekanntes Land irgendwo im Nordwesten Europas, das hauptsächlich aus platter Landschaft und Tulpenfeldern bestand und von dem ich nie wusste, ob es tatsächlich Holland heißt, oder doch eher Niederlande. Der Unterschied ist mir übrigens bis heute nicht klar.

Seit ich nun aber in Köln lebe, habe ich unser Nachbarland kennen und vor allem lieben gelernt. Und ich weiß, dass Holland als Reiseziel oftmals unterschätzt wird, obwohl es so viel mehr zu bieten hat als Tulpen, Käse und Windmühlen.

Holland ist definitiv ein toller Lieblingsplatz und immer eine Reise wert. Warum? Darum:

1. DIE NÄHE

Wann immer Zeit oder Resturlaub für einen langen Urlaub nicht ausreichen, oder mich die Sehnsucht nach ein paar Tagen am Meer packt, ist Holland das Ziel der Wahl. Denn zumindest wenn man in Köln oder einem anderen Teil von Nordrhein-Westfalen lebt, ist man in ein paar Stunden an der holländischen Küste.

Von meiner Haustüre bis nach Domburg auf der schönen Halbinsel Walcheren sind es nur 306 Kilometer. Perfekt also für ein paar Tage Ausspannen an der Nordsee, während der man garantiert Bekannte, Kollegen oder Nachbarn trifft. Denn an den ersten schönen Frühlingswochenenden zieht es halb Köln nach Domburg.

Aber auch andere tolle Orte in Holland sind ganz nah. So bin ich bei wenig Verkehr in unter drei Stunden im wunderschönen Amsterdam oder am Ijsselmeer mit seinen alten Städtchen und perfekten Segel-Bedingungen.

Diese Nähe hat einen weiteren Vorteil: Fast alle Holländer sprechen Deutsch und wenn nicht, dann versteht man sie trotzdem immer irgendwie – auch wenn man ihre Sprache nicht spricht. Verständigungsprobleme im Urlaub? Fehlanzeige! Denn „Goedemorgen“, „Tweepersoonskamer“ oder „Appeltaart“ versteht man wohl auch ohne Volkshochschulkurs Holländisch.

2. DIE FRITTEN

Fritten mit MeerblickFritten in Holland sind ein Muss. Zum Leidwesen meiner Waage auch gerne täglich. Und dann natürlich auch richtig: Mit Ketchup, Mayo und bergeweise Zwiebeln als „Friet Speciaal“. Ja, ich weiß, das ist typisch Touri und Holland hat kulinarisch sicher noch einiges mehr zu bieten, aber mir reichen meine Fritten.

Die besten gibt es im hübschen Städtchen Alkmaar bei der – jetzt kommts- belgischen Fritten-Bude „De Vlaminck“. Streng genommen zwar also gar keine holländischen Fritten, aber trotzdem wahnsinnig lecker, weshalb es auch meist eine lange Schlange vor dem kleinen Lädchen in der Nähe des Alkmaarer Marktplatzes gibt.

Anstellen lohnt sich, denn die Fritten sind genau so wie sie sein müssen: Knusprig, kartoffelig, frisch geschnitten und nicht zu fettig!

3. DAS RADFAHREN/ HET FIETSEN

Und natürlich kann man in Holland die bösen Fritten-Kalorien auch wieder ganz schnell los werden: Mit dem Fahrrad!

Fahrradweg in Holland

Mir persönlich macht Radfahren (auf Holländisch: fietsen) nirgendwo sonst so viel Spaß wie auf einem der tollen holländischen Radwege, die meistens schön eben und immer toll ausgebaut sind. Mehr als 32.000 Kilometer Radwege gibt im Land und meine Lieblings-Kilometer findet man in Nord-Holland, in der Nähe von Alkmaar.

Die abwechslungsreiche Strecke, für die man mit Rast, Strand-Abstecher und Foto-Stops einen halben Tag einplanen sollte, startet im kleinen Örtchen Koedijk, nördlich von Alkmaar.

Weiter geht es nach Schoorl, wo sich die mit 54 Metern höchste Düne der Niederlande befindet – und zwar mitten im Dorf. Unbedingt anschauen!

Anschließend lohnt ein kurzer Stopp im Strandpavillon „Paal 29“, wo man sich bei Apfelkuchen oder Fritten für die Weiterfahrt stärken kann.

Der Radweg führt uns weiter durch Bergen aan Zee und über den Woudweg ins Künstlerdorf Bergen. Das besondere am Woudweg ist nicht nur die wunderschöne Natur, die er durchquert, sondern auch, dass man dort einer Herde wirklich riesiger Büffel begegnet, die friedlich vor sich hin grasen und Radfahrern, Jogger oder Spaziergänger dabei geflissentlich ignorieren.

Von Bergen geht es dann entweder auf direktem Weg oder aber über Alkmaar (nicht vergessen: Fritten essen!) zurück nach Koedijk.

Noch ein Tipp: Tandem-Fahren auf Texel. Meine Lieblings-Tour führt vom Hafen (Fahrradverleih!) in den schönen Hauptort Den Burg. Die gut ausgeschilderte Route führt uns über Wiesen und Felder durch unzählige Schafherden und vorbei an hübschen kleinen Dörfern.

4. DIE STÄDTE

Dass es in Holland wunderschöne Städte gibt, weiß jeder, der schon einmal in Amsterdam war und dem Charme dieser ganz besonderen Stadt erlegen ist.

Aber auch andere holländische Städte sind immer eine Reise wert.

Das gemütliche Alkmaar

Allen voran das bereits erwähnte Alkmaar, ein gemütliches Städtchen im Norden des Landes.

Neben einer hübschen von Kanälen durchzogenen Altstadt (Tipp: Motorboot mieten!) punktet Alkmaar vor allem durch seine Lage: Die Nähe zu Küstenorten wie Bergen aan Zee oder Egmond an Zee sowie zum Ijsellmeer machen Alkmaar zum perfekten Standort für einen abwechslungsreichen Holland-Urlaub.

Das moderne Rotterdam

Ganz anders als Alkmaar ist Rotterdam.
Die Stadt ist groß, modern, geschäftig und eher von futuristischen Hochhäusern als von romantischen Giebelhäusern geprägt. Ein Ausflug an die Stadt an der Maas lohnt aber alleine schon wegen des riesigen Hafens, dem größten Europas, in dem es viel zu entdecken gibt.

So etwa die Sturmflutwehr Maeslantkering, deren beiden 180 Meter hohen Arme den Hafen bei Sturmflut abriegeln können. Oder aber die größten Schwimmkräne und Off-Shore-Plattformen der Welt, gigantische Containerschiffe und und und… Erkunden lässt sich der Hafen natürlich ganz klassisch bei einer Rundfahrt per Schiff oder aber mal ganz anders: Per Rad. Tipps zu Hafen-Touren gibt es hier.

Das internationale Den Haag

Auch Den Haag sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Stadt ist Regierungssitz, Arbeitsresidenz des Königs und neben dem Internationalen Gerichtshof findet man hier zahlreiche ausländische Botschaften.

Kein Wunder also, dass Den Haag eine ganz besondere internationale Atmosphäre versprüht. Außerdem typisch für Den Haag: Die vielen hübschen Geschäfte und Boutiquen, ausgezeichnete Restaurants und sehenswerte historische Gebäude, allen voran das Palais Noordeinde, der Stadtpalast von König Willem-Alexander.

Und nicht zu vergessen: Den Haag liegt am Meer! Im Ortsteil Scheveningen kann man sich am kilometerlangen Sandstrand ganz wunderbar von Sightseeing-Touren und Shopping-Stress erholen.

 

5. DIE NORDSEE

So schnell wie in Den Haag ist man in Holland zwar nicht überall am Strand, doch die Nordsee ist nie weit.

Und das ist ein weiterer Grund, der Holland für mich zu einem absoluten Lieblingsplatz macht. Denn die Holländer lieben ihr Meer mindestens genau so wie ich. Und deshalb sind die Strände dort immer sehr sauber und gepflegt und bieten einiges mehr als nur Sonnen, Schwimmen und Sandburgen bauen.

An Hollands Stränden reiht sich ein Strandrestaurant ans nächste, es gibt Open-Air-Clubs, Strandbars und überall vielfältige Wassersportangebote. Ein weiteres Highlight: Die Strandslaaphuisjes. Das sind kleine Holzhäuschen direkt am Strand, mal mehr mal weniger komfortabel eingerichtet, aber alle mit der schönsten Aussicht der Welt.

Strandhäuschen zum Übernachten findet Ihr unter anderem auf der Halbinsel Walcheren in den Orten Domburg, Westkapelle oder Vlissingen.
Mieten könnt Ihr sie unter anderem hier.

Und wer jetzt immer noch daran zweifelt, dass Holland auf jeden Fall ein Lieblingsplatz ist, dem hilft nur eins: Selbst hinfahren und sich von zauberhaften Städtchen, leckeren Fritten, der wunderschönen Natur, netten Menschen, bunten Tulpenfeldern und ganz viel Meer selbst davon überzeugen! Viel Spaß, oder auch veel plezir – wie man in Holland so schön sagt!

 

 

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