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La belle vie en Saint-Paul

La belle vie en Saint-Paul de Vence…

… könnte der Titel eines Schwarz-Weiß-Films sein, der im Südfrankreich der 60er Jahre spielt, oder?

Und tatsächlich fühlt man sich hier, in dem kleinen Künstlerdorf in den Bergen von Nizza, so als wäre man mittendrin in einem kitschigen Film, der vom schönen Leben erzählt.

Denn schön ist es, das Leben in Saint-Paul de Vence – sogar so schön, dass nicht nur ich mein Herz hier verloren habe, sondern vor mir auch schon Berühmtheiten wie Sophia Loren, Yves Montand, Curd Jürgens und Marc Chagall dem ganz besonderen Charme dieses Dörfchens erlegen sind.

Künstler-Treffpunkt

Marc Chagall zog es in den 1970er Jahren vor allem ins Gasthaus „La Colombe d’Or“, das heute ein berühmtes Hotel mit angeschlossenem Sterne-Restaurant ist. Dort hängen zahlreiche Original-Skizzen vieler berühmter Gäste wie Matisse, Picasso, Monet und natürlich Chagall, deren Treffpunkt das Colombe d’Or einst war.

Wer noch mehr Kunst sehen möchte, sollte die „Fondation Maeght“ besuchen, eine bedeutende Privat-Sammlung mit Bildern, Skulpturen und Plastiken namhaften Künstler – darunter allein 150 Werke von Miró.

Boule und Bummeln

Eine ganz andere Art von „Kunst“ gibt es am Ortseingang von Saint-Paul zu sehen: Die Kunst des Boule Spielens.
Frankreichs Volkssport Nummer Eins sieht nämlich einfacher aus, als er tatsächlich ist.
Der Bouleplatz vor dem beliebten „Café de la Place“ ist der Treffpunkt der einheimischen Männer, die dort mit viel Engagement und Leidenschaft eine nicht immer ganz so ruhige Kugel schieben.

Nur Zuschauen ist langweilig? Wer nett fragt, darf gerne mitspielen. Und nicht nur das: In Saint-Paul werden regelmäßig deutschsprachige Kurse angeboten, in denen man in die hohe Kunst des Boule Spielens eingeweiht wird.

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Aber der malerische autofreie Ort bietet natürlich noch sehr viel mehr als „nur“ Boule und Kunstgenuss: Enge schattige Gassen, in denen sich kleine Geschäfte und – natürlich – Galerien aneinander reihen, laden zum Bummeln und Shoppen ein und auch kulinarisch ist in Saint-Paul einiges los:

Zahlreiche edle Restaurants, einfache Pizzerien und gemütliche kleine Cafès warten auf hungrige Bouler und Bummler.

Kitsch as Kitsch can

Am Ende eines schönen Tages gibt es in Saint-Paul nur eins: Sonnenuntergangs-Public-Viewing auf der alten Stadtmauer, die einen wunderschönen weiten Blick auf die Berge und die im Meer versinkende Sonne bietet. Dazu das Zirpen der Grillen, der Duft von blühenden Zitronenbäumen und ein Glas Wein aus einer der angrenzenden Bars. Klingt kitschig? Ist es auch! Und wahnsinnig romantisch!

Wer genug von Kitsch und Romantik hat (was ich persönlich mir gar nicht vorstellen kann), für den ist Saint-Paul der perfekte Standort, um auch die anderen Highlights der Cote D’Azur zu entdecken.

Bonne Nuit: Übernachtungs-Tipp

DSC03647_1Mein Tipp um sich von Tagesausflügen ins hektische Cannes oder ins fast immer überlaufene Monaco zu erholen und ein wenig Ruhe zu genießen, ist das „Le Paradou“ etwas außerhalb des Ortes. Auf einer großzügigen Gartenanlage mit Pool, Palmen, Zitronenbäumen und einem wunderschönen Blick auf Saint-Paul verteilen sich hier vier Ferienhäuschen unterschiedlicher Größe, alle im typisch provenzalischen Stil.

Neben dem in die Jahre gekommenen Wachhund Artos leben hier auf der Anlage noch eine namenlose Schildkröte und der italienische Hausmeister Mario, der zwar weder französisch noch englisch spricht, mit dem man sich aber trotzdem – wie auch immer – ganz wunderbar unterhalten kann und der einem bei Fragen und Wünschen hilfreich zur Seite steht.

Und wer außerhalb der Saison, zum Beispiel im September, wenn es an der Cote D’Azur noch schön warm ist, im Le Paradou eincheckt, der kann hier richtig viel Privatsphäre genießen und hat gute Chancen, den Pool – und Hausmeister Mario – für sich ganz alleine zu haben.

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